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Die Saison im Gründungsjahr von RWE - 1965/66
(08.07.2015, 19:23)Aik schrieb: Haste natürlich selber gesehen - oder bildest du dir da gerade ein Urteil von "hörensagen"???

Du wirst lachen aber ich habe ihn selber gesehen. Einmal zwar nur aber immerhin. Das war in seinen späten Jahren beim BFC irgendwann in den 70-ern.
Der BFC war bei einem Punktspiel in Erfurt und gewann 3:0. Dreifacher Torschütze Schulenberg. Ein Tor schöner als das andere. Mein Papa hat mir dann die Geschichte zu diesem Spieler erzählt, was sich im Nachhinein mit anderen Meinungen zu Schulenberg absolut deckte.
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Weißt Du warum er zum BFC gewechselt ist ? Ja ein eher ungewöhnlicher Weg, von Erfurt nach Berlin. Der Zugriff der Sportvereinigung Dynamo erfolgte meist aus einem Netzwerk zu dem der FC Rot-Weiß eigentlich nicht gehörte. Der Weg unserer talentiertesten Spieler zu Oberligazeiten dürfte hinlänglich bekannt sein. Bis auf die Ausnahme Reinhard Häfner.
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Die Nachricht war der fuwo eine mickrige Zeile wert:

Rainer Knobloch und Erwin Seifert haben sich beim SC Motor Jena abgemeldet. Ihr Ziel wird der SC Turbine Erfurt sein.

In Erfurt dürfte die Nachricht wie eine Bombe eingeschlagen haben. Beide verließen 1963 bzw. 1964 als absolute Leistungsträger das schlingernde bzw. sinkende Schiff des SC Turbine. Über die Gründe ihrer Rückkehr konnte man nur spekulieren, weil beide an der Saale, von den Einsatzzeiten und Torerfolgen her auch nicht enttäuschten.

In Michael Kummers Buch "Die ungleichen Bedingungen des FC Rot-Weiß Erfurt und des FC Carl Zeiss Jena in der DDR" liest sich der Wechsel von Rainer Knobloch nach Jena wie ein Agentenroman der 60er. Ich zitiere hier mal auszugsweise: "Die sich zu damaliger Zeit in der gesamten Republik mit guten Spielern verstärkende BSG Stahl Eisenhüttenstadt wollte auch den Erfurter Rainer Knobloch verpflichten. Der vor allem mit Neubauwohnungen als Angebot lockende damalige Sektionsleiter Fußball, Siegfried Nowka, versuchte mit dem Spieler die letzten Details zu regeln. Dazu wollten sich beide auf dem Erfurter Hauptbahnhof treffen, wurden dort jedoch bereits von der Erfurter Kriminalpolizei erwartet, da sämtliche solcher Absprachen und Spieleranwerbungen illegal waren. Der Sektionsleiter konnte sich verstecken, wurde aber dennoch von der Polizei angezeigt: "Glücklicherweise konnte mir nichts nachgewissen werden. Ich hatte bereits den Spielerpass, den ich dem damals Jena trainierenden Georg Buschner überließ, der Knobloch auch wollte. Daraufhin deckte Buschner mich." Es folgte die übliche Fahrt Paul Dernes ( Anmerkung: Mittelsmann aus Jena) an die Privatadresse des Spielers. Diesmal holte er den Spieler ab und nahm in mit nach Jena zu Georg Buschner. Dort wurden ihm die dann üblichen Angebote unterbreitet, der Spieler sagte schließlich Jena zu und wechselte so 1964 zum SC Motor."

Viele Quellen aus damaliger Zeit lassen erahnen, das mit den Wechseln dieser beiden Leistungsträger, Rivalität und Hass eine neue Qualität erlangten. Das Wort mit dem das Verhalten von Buschner bezeichneten sollte ... muss jeder für sich selbst definieren ...
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Auch 1965 ist Sommerpause. Ein paar Intercupspiele, die Auslosung der 1.Runde im Europacup. Der DFV beschließt die Oberliga statt sonntags am Samstag spielen zu lassen ...

Aus Erfurter Sicht ein interessanter Artikel.

Eine Fußball-Hochburg

Erfurter Nachwuchs ist in besten Händen

Der SC Turbine Erfurt zählt seit seiner Gründung zu den Hochburgen im Jugendfußball unserer Republik. In ihrer zehnjährigen Arbeit mit dem Nachwuchs können die Erfurter auf eine Reihe größerer Erfolge zurückblicken. So gewannen die Junioren 1955 und 1963 den "Junge-Welt"-Pokal, die Schüler wurden im Vorjahr deutscher Meister der Pioniere, und die Jugendelf holte erst vor etwas mehr als einer Woche den Titel zum zweitenmal nach 1951 nach Erfurt. Darüber hinaus standen im vergangenen Jahrzehnt fast immer Aktive des SC Turbine in der Juniorenauswahl der DDR, u.a. Scheer, Wehner, Schröder, Preusse. Diese Erfolge sind nicht zufällig. Unter den Trainern und Betreuern tauchen eine Vielzahl von Namen auf, die einmal einen guten Klang im DDR-Fußball hatten. Der derzeitige Cheftrainer Helmut Nordhaus und sein Assistent Georg Rosbigalle waren viele Jahre in der Jugendabteilung tätig. Neben ihrer jetzigen Arbeit mit den Männermannschaften widmen sie auch weiterhin ihre Aufmerksamkeit dem Nachwuchs, den jetzt der ehemalige Oberliga-Torschützenkönig Siegfried Vollrath  als Jugendtrainer betreut. Vollrath wird von den früheren Oberligaspielern Jochen Müller, Jule Hammer, Kimme Hoffmeyer und Gucki Schmidt unterstützt. Mit Gerhard Franke und Harald Wehner sind außerdem auch noch aktive Spieler des nun wieder in der Oberliga aufgestiegenen Klubs als Übungsleiter für die Jugend tätig. Wenn es doch in allen Klubs und Gemeinschaften so wäre ...

[Bild: fgz3xtkk.jpg]

Siegfried Vollrath. "Der Dicke", Deutscher Meister 1954 und 1955, Torschützenkönig der Oberliga 1954 (21 Tore). Von 1949 bis 1959 insgesamt 155 Oberligaspiele und 75 Tore, alle für KWU und Turbine Erfurt.
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Der SC Turbine vermeldet den dritten Neuzugang. Rolf Nieß vom DDR-Ligaabsteiger Chemie Riesa wechselt nach Erfurt. Nieß hat seine fußballerischen Wurzeln in Erfurt. Trug in den Serien 1957 und 1958 bereits in 13 Oberligaspielen das Turbinetrikot, erzielte dabei zwei Tore. Danach folgten zwei Jahre bei Motor Zwickau, aber auch nur vier Einsätze und der Wechsel nach Riesa. Nun also die Rückkehr nach Erfurt.

Freundschaftsspiele bereiten die neue Meisterschaftsserie vor

Sonnabend, den 17.Juli 1965

SC Turbine Erfurt - Vorwärts Cottbus 3:1(0:0)
Zuschauer: 3.500 - Schiedsrichter: Andreas Rommel (Weimar) - Torfolge: 1:0 Rolf Nieß (60.), 1:1 Rainer Müller (65.), 2:1 Rolf Nieß (69.), 3:1 Rainer Knobloch (74.).
SC Turbine Erfurt: Klaus Reßler - Udo Preuße, Harald Wehner, Gerhard Franke - Rudi Dittmann, Gerhard Wolff - Manfred Gratz, Erwin Seifert, Rainer Knobloch, Rolf Nieß, Hans-Günther Schröder.

Innensturm kraftvoll - Wieder Druck im Erfurter Angriff

Wie schon beim 6:0-Erfolg am Mittwoch über Empor Ilmenau (2. der Bezirksliga Suhl), bei dem Seifert allein vier Treffer erzielte, sorgte der neue Innensturm des Oberligaaufsteigers auch gegen die Cottbuser endlich für den so lange vermißten Druck im Angriff. Zwar konnten die Gäste genau eine Stunde lang ihr Tor reinhalten, doch dann brach der von Chemie Riesa gekommene Halblinke Nieß den Bann. Neben den beiden "Rückkehrern" Knobloch und Seifert dürfte er eine willkommene Verstärkung sein.

Anmerkung: Vorwärts Cottbus belegte in der abgelaufenen Saison den 12. Platz in der DDR-Liga-Staffel Nord.
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Internationale Freundschaftsspiele überprüfen die Form vor der Meisterschaft

Der SC Turbine Erfurt und der BTC Salgotarjan trennen sich 1:1 unentschieden. Mehr ist über das Spiel leider nicht übermittelt. Wenige Tage zuvor gewannen die Ungarn beim Tabellensiebten der Vorsaison und amtierenden Pokalsieger, dem SC Aufbau Magdeburg mit 3:2. In Ungarn ist gerade Halbzeitpause, die Nemzeti Bajnosksag spielt im Frühjahr/Herbst-Rhythmus, die Nordungarn sind Vorletzter und damit in akuter Abstiegsgefahr. Bekanntester noch aktiver Spieler ist Ferenc Szojka, WM-Teilnehmer 1954 und 1958. Mitte der 60er Jahre hat der Ruf des ungarischen Fußballs noch einen hervorragenden Klang in Europa. Budapester Vereine wie Ferencvaros, Honved, Vasas, MTK und Dozsa Ujpest zählt man zur europäischen Spitze. Im Herbst wird die DDR-Auswahl in Budapest versuchen, ihre Minimalchance gegen die favorisierte ungarische Auswahl zu nutzen und das WM-Ticket nach England zu lösen.

Arad in Erfurt sehr spielstark - Oberliga-Neuling lag zur Halbzeit 0:3 im Rückstand

Zumindest ein kleiner Spielbericht ist über das Spiel gegen den Fünften der Divizia A abgedruckt.

Nach zwei vorangegangenen Niederlagen in Magdeburg lieferte der rumänische Oberligafünfte UT Arad am Mittwoch eine überraschend starke Partie und bezwang den SC Turbine mit 3:1(3:0). Vor allem in der ersten Halbzeit waren die Gäste deutlich überlegen. Allerdings kam den Rumänen die äußerst schwache Form des Turbine-Stoppers Wehner entgegen, dem einige krasse Schnitzer unterliefen. Nach dem Wechsel kamen die Erfurter zwar etwas auf, doch der ausgezeichnete rumänische Schlußmann Weichelt ließ nur noch den Anschlußtreffer durch Seifert (54.) zu.
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Letzte Freundschaftsspiele vor dem Beginn der Meisterschaft

Gegen den Neunten der abgelaufenen Saison der I.Liga der CSSR Slovan Teplice gelang dem SC Turbine auf eigenem Platz ein 0:0.

Das letzte Testspiel führte den SC Turbine dann zum Meister der Bezirksliga Suhl und Aufsteiger in die DDR-Liga Vorwärts Meiningen.

Sonnabend, den 7.August 1965

Vorwärts Meiningen - SC Turbine Erfurt 3:5(0:1)
Zuschauer: 5.000 - Schiedsrichter: Bernd Trautvetter (Immelborn) - Torfolge: 0:1 Rainer Knobloch (38.), 1:1 Günter Kluge (50.), 1:2 Manfred Gratz (54.), 1:3 Rainer Knobloch (73.), 1:4 Hans-Günther Schröder (77.), 2:4 und 3:4 Günter Kluge (80. und 84.), 3:5 Manfred Gratz (89.).
SC Turbine Erfurt: Peter Bojara - Dieter Weiß (ab 46. Udo Preuße), Harald Wehner, Gerhard Franke - Gerhard Wolff (ab 46. Rudi Dittrich), Günter Bach - Manfred Gratz, Erwin Seifert, Rainer Knobloch, Rolf Nieß, Hans-Günther Schröder.

Erst nach dem Wechsel

Niemand hatte geglaubt, daß die zweite Hälfte nach sieben Tore bringen würde, nachdem beide Mannschaften in den ersten 45 Minuten keine Bäume ausgerissen hatten. Das Spiel der Blumenstädter wirkte zwar abgeklärter, führte auch zu einer leichten Überlegenheit, der Sturm jedoch blieb zunächst viel zu umständlich.

Nach dem Wechsel bekam die Begegnung mehr Farbe. Beide Sturmreihen besannen sich auf ihr Können. Beim Oberligisten setzten sich Knobloch, Seifert und Schröder mehrfach prächtig in Szene, wobei zwei Treffer jedoch aus Abwehrfehlern der Gastgeber resultierten. Als die Blumenstädter einem sicheren Sieg zuzustreben schienen, konterte der Gastgeber mit Steilangriffen, die Torjäger Kluge zum Erfolg führte. Kempe (Torhüter der Meininger) und Bojara hatten nach dem Wechsel mehrfach Gelegenheit sich auszuzeichnen. 

Als Bezirkspokalsieger der Saison 1964/65 war die II.Mannschaft des SC Turbine Erfurt für den FDGB-Pokal 1965/66 startberechtigt. In der I.Hauptrunde unterlag die Mannschaft dem DDR-Ligisten Motor Eisenach auf eigenem Platz mit 0:2. Alle 14 Oberligisten werden erst in der II.Hauptrunde in den Wettbewerb einsteigen.
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Oberliga-Visitenkarten zur Saison 1965/66

SC TURBINE ERFURT

Gegründet: Oktober 1954 (gegründet im Sommer 1946 als SG Erfurt-West - 23.8.1948 SG Fortuna Erfurt - 8.7.1949 BSG KWU Erfurt - 4.3.1951 BSG Turbine Erfurt). - Sektionen: Fußball, Leichtathletik, Radsport, Schwimmen.

Erfolge: Deutscher Meister 1954, 1955. - Vereinsfarben: Blau-Weiß. - Platzanlage: Georgi-Dimitroff-Stadion (Fassungsvermögen 35.000 Zuschauer). - Spielkleidung: weißes Hemd - blaue Hose - blau/weiße Stutzen oder ganz in weiß oder ganz in blau.

Clubleiter: Harry Weiland. - Sektionsleiter: Hans Hopp. - Trainer: Helmut Nordhaus. - Assistenztrainer: Georg Rosbigalle. - Mannschaftsleiter: Kurt Brendel. - Mannschaftsarzt: Dr. Wolfgang Vater. - Masseur: Dieter Ehlert.

Das Spieleraufgebot:

Tor: Peter Bojara (19.7.1939, 45 OL / 0 Tore), Klaus Reßler (16.2.1942, 9 OL / 0 Tore).

Abwehr: Gerhard Franke (Mannschaftskapitän, 7.7.1933, 237 OL / 23 Tore, 6 A-Länderspiele / 0 Tore), Harald Wehner (14.12.1938, 138 OL / 5 Tore, 1 A-Länderspiel / 0 Tore), Dieter Weiß (23.3.1943, 0 OL), Gerhard Wolff (28.3.1939, 0 OL).

Mittelfeld: Rudi Dittmann (12.2.1945, 3 OL / 0 Tore), Rudi Dittrich (10.11.1936, 183 OL / 12 Tore), Karl-Heinz Drzysga (14.12.1937, 21 OL / 0 Tore), Volker Penschuk (7.9.1945, 0 OL), Udo Preuße (19.4.1945, 26 OL / 0 Tore), Eberhard Schumm (28.11.1943, 2 OL / 0 Tore), Wolfgang Smuda (20.8.1944, 5 OL / 1 Tor), Gerhard Watzlaw (20.1.1941, 18 OL / 1 Tor).

Angriff: Günter Bach (27.2.1937, 119 OL / 10 Tore), Manfred Gratz (19.10.1940, 107 OL / 21 Tore), Hans Graupe (15.4.1940, 58 OL / 1 Tor), Rainer Knobloch (7.11.1938, 124 OL / 46 Tore), Rolf Nieß (3.10.1938, 17 OL / 2 Tore), Hans-Günther Schröder (18.9.1943, 45 OL / 8 Tore), Erwin Seifert (13.4.1939, 83 OL / 44 Tore), Eberhard Viol (3.9.1944, 0 OL).

Durschnittsalter des gesamten Aufgebots: 24,8 Jahre. - Durschnittsalter der Stammelf: 25,9 Jahre.

Zugänge: Rainer Knobloch, Erwin Seifert (beide SC Motor Jena), Rolf Nieß (Chemie Riesa).

Abgänge: keine.

[Bild: ub2kdoq4.jpg]

Obere Reihe von links: Georg Rosbigalle, Klaus Reßler, Peter Bojara, Helmut Nordhaus. - Zweite Reihe von oben von links: Gerhard Franke, Eberhard Schumm, Harald Wehner, Udo Preuße, Dieter Weiß. - Dritte Reihe von oben von links: Gerhard Wolff, Rudi Dittrich, Günter Bach, Rudi Dittmann, Gerhard Watzlaw. - Untere Reihe von links: Manfred Gratz, Erwin Seifert, Karl-Heinz Drzysga, Rainer Knobloch, Rolf Nieß, Wolfgang Smuda, Hans Graupe, Hans-Günther Schröder. - Es fehlen: Volker Penschuk, Eberhard Viol.

Das war der fuwo dann auch noch eine Nachricht wert: Hochzeit feierte der 20-jährige Udo Preuße vom SC Turbine Erfurt. Ihm und seiner Gattin Renate gratulieren wir herzlichst.

Das war es nun aber wirklich mit Vorberichten und Testspielen. Die Saison 1965/66 kann beginnen ! 




 
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Wieso gabs da Bumbaumeln? Winken1 Anscheinend kein Subotnik gewesen im G .D . S.
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Ach wie schön sich das liest. DEUTSCHER MEISTER
Aber daß das so in den sechziger Jahren noch so in einer ddr Zeitung stand, ist für mich schon erstaunlich.
Trotzdem, das so zu lesen, ist schon geil
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@rosenheimer - das ist nicht ganz so erstaunlich und ungewöhnlich, wenn man weiß, dass auch in der DDR bis etwa Mitte der 60er Jahre die Idee der deutschen Einheit vertreten wurde - allerdings unter anderen Vorzeichen.
Man ging mit dem Begriff "deutsche Mannschaft " etc etwas lockerer um.
Ganz schlimm in den Bezeichnungen "DDR" und "BRD" wurde es zunehmend ab Beginn der 70er Jahre, insbesondere, nachdem Honecker den Ulbricht weggeputscht hatte und die alleinige Macht in allen Funktionen hatte und verbissen darum kämpfte, dass die DDR international als eigenständiger Staat anerkannt wurde. Bis dahin gab es Botschaften nur mit den RGW-Staaten und einigen entkolonialisierten Dritte-Welt-Ländern etc..
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Deutscher Meister der DDR, ein absolut geläufiger Begriff in jener Zeit. Es fanden auch in allen Sportarten gesamtdeutsche Ausscheidungswettkämpfe für die Olympischen Spiele statt, so auch 1960 im GDS in der LA. BRD hieß im damaligen Jargon ausschließlich Westdeutschland
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Danke Papa und ronry für die Erklärung
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1.Spieltag - Sonnabend, den 14.August 1965 um 15:00 Uhr

SC TURBINE ERFURT - SC EMPOR ROSTOCK 1:3(0:1)

Zuschauer: 20.000 im Georgi-Dimitroff-Stadion. - Schiedsrichter: Heinz Einbeck (Berlin). - Linienrichter: Kurt Weber (Limbach), Willi Schmidt (Schönebeck). - Torfolge: 0:1 Günter Madeja (4.), 1:1 Hans-Günther Schröder (54.), 1:2 Günter Madeja (58.), 1:3 Wolfgang Wruck (83.).

SC Turbine Erfurt (weiß-blau): Peter Bojara - Udo Preuße, Harald Wehner, Gerhard Franke - Rudi Dittrich, Günter Bach - Manfred Gratz, Erwin Seifert, Rainer Knobloch, Rolf Nieß, Hans-Günther Schröder. - Trainer: Helmut Nordhaus.
SC Empor Rostock (blau-weiß): Jürgen Heinsch - Gerd Sackritz, Manfred Rump, Helmut Hergesell - Herbert Pankau, Klaus-Dieter Seehaus - Wolfgang Barthels, Heino Kleiminger, Wolfgang Wruck, Werner Drews, Günter Madeja. - Trainer: Gerhard Gläser.



[Bild: eb5xn8yb.jpg]

Madeja zweimal allein vor Bojara

Nun hat der SC Turbine bereits am ersten Spieltag das Lehrgeld des Neulings zahlen müssen. Es ging in Form von zwei Punkten und drei Toren auf das Pluskonto des SC Empor Rostock, der in der Folge sehr nachdrücklich unter Beweis stellte, daß er erneut zu den Meisterschaftsfavoriten gezählt werden muß. 20.000 hofften über eine Stunde lang vergeblich auf eine Wende zugunsten ihrer Mannschaft. In der Schlußviertelstunde leerten sich dann die Ränge vorzeitig. Auch den größten Optimisten war klar geworden, daß die nervliche   und spielerische Verfassung der Turbine-Elf gegen diesen Gegner niemals ausreichen würde.
Gerade die eigenen Nerven spielten den Gastgebern bereits in den Anfangsminuten einen bösen Streich. Bei einem der ersten zügigen Angriffe unterlief Preuße ein krasser Schnitzer im Zweikampf mit Madeja. Der danach allein das Turbine-Tor anstürmende Rostocker Linksaußen konnte sich die Ecke aussuchen.
Dieser Treffer hatte doppelte Wirkung, er erhöhte die ohnehin schon vorherrschende Nervosität in den Erfurter Reihen und gab andererseits der Empor-Elf die nötige Ruhe und Sicherheit zum Aufbau des eigenen Spiels.
Die Gäste taten das auch überaus eindrucksvoll. Pankau hatte im Mittelfeld die Fäden fest in der Hand, war am meisten von allen 22 Akteuren am Ball. Sein Einschalten in die Kurzpaßkombinationen seiner Vorderleute wirkte genauso brillant wie seine genauen langen Pässe und die großartigen Dribblings, mit denen er einige Male aus dem eigenen Strafraum bis weit in die vordere Hälfte vorstieß. Neben Pankau imponierten vor allem die beiden lauffreudigen, ständig ihre Positionen wechselnden Flügelstürmer. Nicht ganz sattelfest wirkte allerdings die engere Abwehr der Ostseestädter.
Auch von der Tatsache abgesehen, daß die beiden Madeja-Treffer "Geschenke" einer übernervösen Erfurter Hintermannschaft waren, geht der Gästesieg vollauf in Ordnung. Der SC Empor zeigte ein modernes, elegantes Spiel, hatte Vorteile in den Kopfballszenen, der Schnelligkeit und vor allem bei der Ballannahme in der Bewegung. Noch mangelt es der Elf an der Konsequenz, ihre Mittelfeldüberlegenheit in Torgefährlichkeit umzumünzen.
Auf Erfurter Seite gab es zu viele Ausfälle, um einen Maßstab für das Abschneiden in der Oberliga ableiten zu können. Diesmal genügten lediglich Torwart Bojara, Verteidiger Franke und mit Abständen die Stürmer Schröder und Knobloch den Anforderungen der höchsten Spielklasse.

Oberliga-Reserven: SC Turbine Erfurt - SC Empor Rostock 2:0.

Oberliga-Auftakt: Gäste holten 6 von 14 Punkten - Neulinge unterlagen - Naumann (SC Leipzig) mit 3 Treffern am erfolgreichsten - Madeja der erste Torschütze
 
Die restlichen Spiele: Dresden - Chemie 1:1, Zwickau - SC Dynamo 3:2, Magdeburg - Aue 0:0, ASK Vorwärts - Stendal 1:0, Karl-Marx-Stadt - Jena 2:1, Halle - SC Leipzig 2:4.

Tabelle: 1. Rostock 2:0, 2. SC Leipzig 2:0, 3. ASK Vorwärts 2:0, 4. Karl-Marx-Stadt 2:0, 5. Zwickau 2:0, 6. Chemie 1:1, 7. Dresden 1:1, 8. Aue 1:1, 9. Magdeburg 1:1, 10. SC Dynamo 0:2, 11. Jena 0:2, 12. Stendal 0:2, 13. Halle 0:2, 14. Erfurt 0:2.

Bezirksliga: Motor Gispersleben - SC Turbine Erfurt II 1:1.
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2.Spieltag - Mittwoch, den 18.August 1965 um 17:00 Uhr

SG Dynamo Dresden - SC Turbine Erfurt 4:0(3:0)

Zuschauer: 28.000 im Rudolf-Harbig-Stadion. - Schiedsrichter: Dieter Zülow (Rostock). - Linienrichter: Helmut Köhler (Leipzig), Walter Meißner (Markleeberg). - Torfolge: 1:0 Uwe Ziegler (7.), 2:0 Bernd Hofmann (20.), 3:0 Klaus Sammer (43.), 4:0 Siegfried Gumz (65.).

SG Dynamo Dresden (rot-weiß): Peter Noske - Steffen Engelmohr, Wolfgang Pfeifer, Wolfgang Haustein - Wolfgang Oeser, Bernd Hofmann - Uwe Ziegler, Klaus Sammer, Klaus Engels, Erich Siede, Siegfried Gumz. - Trainer: Helmut Petzold.
SC Turbine Erfurt (weiß-blau): Peter Bojara - Dieter Weiß, Harald Wehner, Gerhard Franke - Gerhard Wolff, Rudi Dittrich - Manfred Gratz, Erwin Seifert, Rainer Knobloch, Rolf Nieß, Hans-Günther Schröder. - Trainer: Helmut Nordhaus.

[Bild: hddosigt.jpg]

Im Zweikampf der Erfurter Weiß und der Dresdner Siede. Anmerkung: In der Saison 1966/67 werden beide das gleiche Trikot tragen, Erich Siede wird in die Blumenstadt wechseln.

Die fuwo hat 16 eng bedruckte Seiten. Da ist schlicht kein Platz für die sieben Spielberichte von den Mittwochspielen der englischen Woche. Trainer Helmut Nordhaus stellte im Gegensatz zum Auftaktspiel gegen den SC Empor Rostock um. Auf der linken Verteiderposition brachte er für den wohl etwas "wackligen" Udo Preuße, Dieter Weiß. Im Lauf spielte statt Günter Bach, Gerhard Wolff. Bemerkenswert ist dabei die Tatsache, das beide Spieler ihr Oberligadebüt gaben. Wenn man der Punktwertung der fuwo Glauben schenken kann, waren Torhüter Peter Bojara und Mittelstürmer Erwin Seifert die besten Erfurter, beide erhielten noch ein "gut". Die Mannschaft war allerdings auch geschwächt, Halbstürmer Rolf Nieß zog sich im Spiel eine schwere Gehirnerschütterung zu. Leider ist nicht dokumentiert zu welchem Zeitpunkt des Spiels ihn die Verletzung traf, ob er ausscheiden musste oder weiter spielen konnte. Da nicht ausgewechselt werden durfte, wurden Spieler die angeschlagen waren meist auf der Position des Linksaußen "geparkt". Nur wenn es gar nicht mehr ging schied der Spieler aus, und die Mannschaft musste mit 10, oder entsprechend noch weniger Spielern weiter spielen. Rolf Nieß konnte nach viertätigem Aufenthalt in der Dresdner Medizinischen Akademie wieder nach Erfurt zurückkehren, muss jedoch einige Wochen pausieren.

Ein Extrembeispiel war das Halbfinale der WM 1930 in Montevideo zwischen Argentinien und den USA. US-Keeper Douglas verdrehte sich in der 1.Halbzeit das Knie und spielte unter großen Schmerzen zu Ende. Mittelläufer Tracy spielte fast eine Halbzeit lang mit gebrochenem Bein. Die US-Verantwortlichen beknieten die FIFA-Funktionäre ihn auswechseln zu dürfen. Nach den Statuten war es nicht erlaubt, so spielten die USA den zweiten Spielabschnitt in Unterzahl mit schwer angeschlagenen Torhüter und verloren 1:6.
Zum Saisonbeginn experimentierte man in England mit folgendem Modell: Ein zwölfter Spieler durfte vor Anpfiff benannt werden, der in der Halbzeitpause für einen verletzten Spieler gewechselt werden durfte, aber nur in der Halbzeitpause. Dabei musste der Mannschaftskapitän dem Schiedsrichter sein Ehrenwort geben, das die Verletzung schwerwiegend genug war.

Oberliga-Reserven: SG Dynamo Dresden - SC Turbine Erfurt 1:1

Am Mittwoch: SCL und Zwickau ohne Minuspunkte - Im Leipziger Ortsderby unterlag Chemie klar mit 0:3 - Sensationelle Ergebnisse in Berlin, Rostock und Aue - Beide Neulinge unterlagen erneut - 112.000 Zuschauer und 23 Tore waren eine erfreuliche Bilanz

Die restlichen Spiele: Rostock - Zwickau 1:2, SC Dynamo - Magdeburg 5:0, Aue - ASK Vorwärts 2:1, Stendal - Karl-Marx-Stadt 1:1, Jena - Halle 2:1, Chemie - SC Leipzig 0:3.

Tabelle: 1. SC Leipzig 4:0, 2. Zwickau 4:0, 3. Dresden 3:1, 4. Aue 3:1, 5. Karl-Marx-Stadt 3:1, 6. SC Dynamo 2:2, 7. Rostock 2:2, 8. Jena 2:2, 9. ASK Vorwärts 2:2, 10. Stendal 1:3, 11. Chemie 1:3, 12. Magdeburg 1:3, 13. Halle 0:4, 14. Erfurt 0:4.
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