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Die Saison im Gründungsjahr von RWE - 1965/66
9.Spieltag - Sonnabend, den 13.November 1965 um 14:00 Uhr

SC Leipzig - SC Turbine Erfurt 3:2(2:0)

Zuschauer:
5.000 im Bruno-Plache-Stadion. - Schiedsrichter: Gerhard Kunze (Karl-Marx-Stadt). - Linienrichter: Dieter Zülow (Rostock), Knauer (Aue). - Torfolge: 1:0 Henning Frenzel (6.), 2:0 Volker Franke (20.), 2:1 Manfred Gratz (54.), 2:2 Gerhard Wolff (60.), 3:2 Reinhard Trölitzsch (71.,Foulstrafstoß).

SC Leipzig (gelb-blau): Horst Weigang - Michael Faber, Peter Gießner, Volker Trojan - Hans-Jürgen Naumann, Manfred Geisler - Dieter Engelhardt, Reinhard Trölitzsch, Henning Frenzel, Volker Franke, Werner Gase. - Trainer: Günter Konzack.
SC Turbine Erfurt (blau): Klaus Reßler - Dieter Weiß, Rudi Dittrich, Gerhard Franke - Gerhard Wolff, Udo Preuße - Manfred Gratz, Günter Bach, Rainer Knobloch, Erwin Seifert, Hans-Günther Schröder. - Trainer: Helmut Nordhaus.

Trainer Helmut Nordhaus stellt personell und taktisch um wie noch nie im Saisonverlauf. Harald Wehner und Rolf Nieß finden sich in der Reserve wieder. Rudi Dittrich rückt dafür aus seiner angestammten Läuferposition in die Verteidigung, in der sich auch Dieter Weiß nach seinen "Ausflug" in die Sturmreihe wieder findet. Dittrichs Platz im Lauf übernimmt der angestammte Verteidiger Udo Preuße. Die zwei frei gewordenen Plätze im Angriff übernehmen "Rückkehrer" Erwin Seifert und Günter Bach, der bis auf einen Einsatz am ersten Spieltag gegen Rostock (in der Läuferreihe) keine Berücksichtigung mehr fand.

Nachlassen wird allzuoft vom Gegner bestraft

Zwei Halbzeiten mit völlig veränderten Vorzeichen

"Wir können nicht schlechthin mit dem Sieg zu Hause zufrieden sein, wir müssen spielerisch mehr zeigen !" Dieser Kommentar Trainer Kozacks mußte dick unterstrichen werden. Die zweite Halbzeit der Messestädter rief nur Kopfschütteln unter den Zuschauern hervor. Wie konnte sich die Elf, die fast eine Hälfte lang die harmlosen Erfurter nach Belieben beherrschte, nach der Pause so gänzlich aus der spielerischen Linie drängen lassen ? Das darf einer solchen Mannschaft nicht passieren, die die spielerischen Vorteile, die größere Routine, Erfahrung und mannschaftliche Reife auf ihrer Seite hatte !
In souveräner Manier begann der Gastgeber, spielte mit schnellen, direkten Passagen die Gäste aus, immer wieder schauten die langsamen Erfurter Abwehrspieler nur hinterdrein, wenn Leipzigs technisch versierte Stürmer mit und ohne Ball auf und davon zogen. Zu inkonsequent, zu unklug deckten die Gäste ihre Gegenspieler, ließen sie zumeist erst ins Spiel kommen. Daraus hätte der SCL mehr Kapital schlagen müssen als nur zwei Treffer. Doch verpaßten dies unkonzentriert Gase (der sich kaum etwas zutraute, nicht einen Flügellauf, kein Dribbling riskierte) und V. Franke. Wie eindrucksvoll zogen Engelhardt, der sich dabei oft auf die linke Seite orientierte, V. Franke, Trölitzsch und auch Frenzel die Kombinationen auf. Doch nach dem frühzeitigen 2:0 gab man sich zufrieden. Leisteten schon vorher einige Akteure nur das, was unbedingt nötig schien, so überließ die Mannschaft nach dem Wechsel in trügerischer Selbstsicherheit den Erfurtern die Initiave. Nichts war mehr zu sehen vom drangvollen, klugen Engelhardt, vom fleißigen V. Franke der ersten 30 Minuten ! Allein Trölitzsch versuchte in den kritischen zweiten 45 Minuten seinem Angriff gefährlichen Zuschnitt zu geben. Von beiden Läufern gingen ohnehin nur wenig konstruktive Ideen aus.
Der SC Turbine, bei dem vor dem Wechsel Knobloch ohne Unterstützung der Läufer und der anderen Stürmer allein auf weiter Flur stand, Seifert nur ein einziges Mal Weigang gefährdete (30.), erfaßte die Situation und zog schnelle, geschickte Angriffe über beide Flügel auf. Beeindruckend dabei die großartige kämpferische Steigerung, dieses kraftvolle Aufbegehren. Der Leipziger Abwehrblock offenbarte jetzt Fehler im Stellungsspiel, die Faber und Weigang mehrmals in bravouröser Manier wettmachen mußten. Tatsächlich war nun der SC Turbine dem Erfolg näher als der Gastgeber, dem erst ein völlig unnötiger, von Dittrich an Frenzel verschuldeter Strafstoß zu Hilfe kommen mußte.

Oberliga-Reserven: SC Leipzig - SC Turbine Erfurt 1:0.


[Bild: hogd3dpg.jpg]

Beinah hat es den Anschein, als setze Dittrich vom SC Turbine zu einer Hechtrolle über dem am Boden liegenden Frenzel an. Es ist jedoch nicht an dem, die Tücke des Bodens spielte beiden in diesem Fall einen Streich.

[Bild: mrehkxud.jpg]

Diese Worte sprach Trainer Owen von Leeds United (Gegner der Leipziger in der 2.Runde des Messe-Cups), dreifacher englischer Nationalspieler, nach Beendigung des Leipziger Meisterschaftstreffens zwischen dem SCL und dem SC Turbine Erfurt. Wörtlich sagte Owen (im Bild rechts, neben ihm Leeds-Generalmanager Williamson): "Mir haben die Leipziger Spieler vor allem wegen ihrer hervorragenden technischen Durchbildung gefallen. Da auch meine Elf das technisch gepflegte Spiel bevorzugt, rechne ich mit einem höchst interessanten Zusammentreffen. In Leipzig wollen wir achtbar abschneiden und uns für das Heimspiel eine gute Ausgangsposition schaffen. Dort werden uns mindestens 40.000 Zuschauer den Rücken stärken. Ich freue mich schon jetzt auf die beiden bevorstehenden Vergleiche und auf den Besuch in Leipzig !"

Eine Antwort, die englischen Sportsgeist besser nicht ausdrücken kann. Leeds selbst schlägt an diesem Wochenende Arsenal mit 2:0 und bleibt somit auf Tuchfühlung zum Spitzenreiter Burnley. Leeds wird in Leipzig 2:1 gewinnen, so das ihnen im Rückspiel an der Elland Road vor 35.000 Zuschauern in 0:0 genügen wird.

Nun führt der Meister mit einem Tor Vorsprung

Der 9.Spieltag brachte erneut einen Wechsel an der Spitze: Das Remis des SC Dynamo in Aue, die torlose Punkteteilung zwischen Jena und Dresden, der äußerst knappe Erfolg des SCL und natürlich der eigene Erfolg über den Ex-Meister brachten den ASK Vorwärts vor seinem bedeutungsvollen Europacupspiel gegen Manchester United auf den ersten Platz. Chemie war außerstande, der Armee-Elf ernsthaft Paroli zu bieten.
Rätsel über Rätsel geben bislang die Ostseestädter und der SCM auf. In vier Heimspielen ohne Sieg, holte der SC Empor seinen dritten vollen Erfolg in der Fremde, während die Magdeburger mit gerade einmal fünf Toren, den mit Abstand schwächsten Angriff der Oberliga stellen. Überaus hart und unfair geführte Partien sahen die Zuschauer in Karl-Marx-Stadt und Halle.

Die restlichen Spiele: Jena - Dresden 0:0, Karl-Marx-Stadt - Magdeburg 2:0, Stendal - Rostock 1:2, ASK Vorwärts - Chemie 2:0, Aue - SC Dynamo 1:1, Halle - Zwickau 0:0.

Tabelle: 1. ASK Vorwärts 12:6, 2. SC Leipzig 12:6, 3. SC Dynamo 11:7, 4. Dresden 11:7, 5. Jena 11:7, 6. Karl-Marx-Stadt 11:7, 7. Rostock 9:9, 8. Halle 9:9, 9. Zwickau 8:10, 10. Stendal 8:10, 11. Chemie 7:11, 12. Magdeburg 7:11, 13. Aue 6:12, 14. Erfurt 4:14.

Bezirksliga: SC Turbine Erfurt II - Motor Nordhausen-West 3:6.
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Irgendwie stecke ich jetzt in einem Zwiespalt. Ich würde gerne auch für die nächste Saison eine vergangene Spielserie wieder aufleben lassen. Mein vorhandenes Material gibt das da die Saison 1953/54 her, immerhin das Jahr in welchem der Deutsche Meistertitel erstmals nach Erfurt geholt wurde. Hochinteressant und für alle wohl einfach nur unbekannte Geschichte unseres Vereins. Oder die Saison 1979/80. In der wir zur Halbserie schon fast abgestiegen waren, in der Rückrunde zur erfolgreichen Aufholejagd angesetzt haben und bis ins Pokalfinale vorstießen. Für viele wohl auch ein Ahaerlebnis, weil wohl noch persönliche Erinnerungen daran hängen (wie bei mir). Schwierige Entscheidung. Was sagt Ihr ?
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Sehr gute Idee ! Bitte realisieren ! Da kommen auch bei mir viele Erinnerungen hoch.
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Zitat:... immerhin das Jahr in welchem der Deutsche Meistertitel erstmals nach Erfurt geholt wurde...

Es war 'nur' der DDR Meistertitel  Lachen7 Aber OK, Gerhard Müller hat von Herrn Rainer Döhling auch den Deutschen Meistertitel erwartet...
Ich wäre für die 80er Saison.
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@maspoli -Horst Weigang und Reinhard Trölitzsch noch bei Leipzig...
Ach, wenn ich noch dran denke wie die Zwei geschasst zu RWE kamen!!!!!
Weigel war immerhin mal Nationaltorwart und Trölitzsch Mr.Hammer bei Freistößen!
Das war'n Zeiten!
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Heute unvorstellbar aber 1965 Normalität, Sport und Politik bildeten eine Einheit. Die Mauer stand gerade vier Jahre und man befand sich mitten im Kalten Krieg. Und auch der Sport war "Schlachtfeld" und das auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs. In mindestens einem Artikel wird dieses Thema auch Woche für Woche in der fuwo thematisiert. Aber immerhin wird auf einer Seite über die Bundesliga und die westdeutschen Regionalligen berichtet, wohin gegen der "Zonenfußball" im kicker kaum Beachtung findet. Britische Behörden werden Sportjournalisten aus der DDR die Einreise verweigern um vor Ort von den Spielen der Weltmeisterschaft 1966 berichten zu können. Im Osten werden Menschen  instrumentalisiert. Als Beispiel vielleicht zwei Spieler der Turbine-Mannschaft:

Aus der Enzyklopädie des DDR-Fußalls:

Hans Graupe wurde 1954 in Thale mit der Jenaer Schulauswahl inoffizieller Schülermeister der DDR. 1957 stand Graupe mit Motor Jena im Finale um den "Junge-Welt"-Pokal. In Halle unterlag Motor dem westdeutschen Klub Eintracht Braunschweig mit 1:2, den Treffer für die Thüringer erzielte Graupe. Im gleichen Jahr wurde im Rahmen des II. Deutschen Turn-und Sportfestes in Leipzig das Endspiel um die Juniorenmeisterschaft der DDR ausgetragen. Der SC Motor besiegte dabei mit dem knappten aller Resultate den SC Lokomotive Leipzig. Das goldene Tor fiel bereits nach zwei Minuten durch Graupe. Am 24. Juli 1961 spielte Hans Graupe im Internationalen Fußball-Cup gegen den Grazer AK letztmals für den SC Motor Jena, noch vor dem Mauerbau - Ende Juli 1961 - setzt sich der Mittelfeldspieler in die Bundesrepublik ab. Seinen Verrat nutzt die SED, die Absperrmaßnahmen an der Grenze vom Mannschaftskollektiv des SC Motor Jena propagandistisch rechtfertigen zu lassen. So findet sich in einem Kasten neben der Berichterstattung über das FDGB-Pokalspiel gegen Turbine Erfurt im Organ der SED-Bezirksleitung Gera unter der Überschrift "Wir stehen zu unserer Regierung" folgende Verlautbarung: "Das Fußball-Oberligakollektiv des SC Motor Jena wandte sich am Mittwoch vor dem FDGB-Pokalspiel gegen den SC Turbine Erfurt mit einer Erklärung an die 10.000 Zuschauer, in der es sich von dem bis vor kurzem zu ihm gehörenden Spieler Graupe distanzierte. Graupe war den Versprechungen westdeutscher Abwerber erlegen und hatte die Republik verraten. In der Erklärung wurde festgestellt, daß die Mannschaft geschlossen hinter den Maßnahmen der Regierung der DDR steht, die solchen Menschenhandel für die Zukunft unmöglich machen. Die Spieler bringen weiter zum Ausdruck, daß sie zum Ruhme unserer Republik im Beruf und im Sport noch höhere Leistungen vollbringen werden, damit den westdeutschen Revanchisten und Militaristen eine entscheidende Niederlage bereitet wird." (Volkswacht, 25. August 1961).
Hans Graupe trainierte nach seiner Republikflucht beim FC St. Pauli mit, ohne jedoch für die Hamburger ein Spiel bestritten zu haben. Nach einem zweimonatigen Aufenthalt in der BRD kehrte der Mittelfeldspieler, nachdem ihm Straffreiheit zugesagt wurde, aus Heimweh Anfang Oktober 1961 in die DDR zurück. In der Bezirksligamannschaft von Motor Zeiss durfte er sich bewähren. Mit ihr schaffte er gleich den Aufstieg in die II. DDR-Liga. 1965 gab es für ihn noch ein kurzes Comeback in der Oberliga für den SC Turbine Erfurt.

Gerhard Franke war in den Hochzeiten des Kalten Krieges ein Vorzeigefußaller der SED-Regierung. Im November 1962 ziert er in akrobatischer Pose die Titelseite der fuwo, der dazugehörige Text hat mit der Spielszene allerdings nichts zu tun. Unter der Überschrift "Bat um die Aufnahme in die Partei !" heißt es in fetten Lettern: "Seit einem Jahrzehnt gehört Gerhard Franke zu den Stützen des SC Turbine Erfurt, dessen Mannschaftskapitän er ist. Auch das Trikot unserer Nationalmannschaft trug der Erfurter Verteidiger, er zählt immer noch zu den stärksten Spielern auf seiner Position. In diesen Wochen, da überall in unserer Republik der VI. Parteitag der SED vorbereitet wird, bat er darum, als Kandidat in die SED aufgenommen zu werden. Als Sportler habe ich während meiner gesamten Laufbahn die Führsorge der Partei der Arbeiterklasse erlebt und gespürt habe. Jetzt will ich selbst mithelfen, das Ansehen unserer Republik noch weiter zu festigen und zu mehren. Durch meine gute Arbeit im Betrieb und meine sportlichen Leistungen glaube ich, dazu beitragen zu können. Das sind die Worte Gerhard Frankes, die Worte eines Sportlers, der sie auch in der Tat beweisen wird. Der Entschluß, die Reihen der SED zu verstärken, wird im dabei helfen. (fuwo vom 6. November 1962). 1963 zog das SED-Mitglied in den Bezirkstag Erfurt ein. Nebenbei war er noch Cheftrainer der Jugend des SC Turbine Erfurt, die 1965 DDR-Jugendmeister wurde.
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(09.07.2015, 19:01)maspoli schrieb: Weißt Du warum er zum BFC gewechselt ist ? Ja ein eher ungewöhnlicher Weg, von Erfurt nach Berlin. Der Zugriff der Sportvereinigung Dynamo erfolgte meist aus einem Netzwerk zu dem der FC Rot-Weiß eigentlich nicht gehörte. Der Weg unserer talentiertesten Spieler zu Oberligazeiten dürfte hinlänglich bekannt sein. Bis auf die Ausnahme Reinhard Häfner.

Ich glaube daß Ralf bei Dynamo Erfurt angefangen hat Fussball zu spielen sein Vater war dort Trainer ich habe mich selber 1961 bei Dynamo Erfurt angemeldet !
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Welche Bilder ?
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(30.10.2015, 19:02)Jason57 schrieb: Sehr gute Idee ! Bitte realisieren ! Da kommen auch bei mir viele Erinnerungen hoch.

Dito !
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10.Spieltag - Sonnabend, den 20.November 1965 um 14:00 Uhr

SC Turbine Erfurt - SC Motor Jena 1:0(0:0)

Zuschauer:
5.000 im Georgi-Dimitroff-Stadion. - Schiedsrichter: Günter Männig (Böhlen). - Linienrichter: Christian Schilde (Bautzen), Pröhl (Leipzig). - Torschütze: 1:0 Erwin Seifert (76.).

SC Turbine Erfurt (blau): Klaus Reßler - Dieter Weiß, Rudi Dittrich, Gerhard Franke - Udo Preuße, Gerhard Wolff - Hans-Günther Schröder, Manfred Gratz, Rainer Knobloch, Erwin Seifert, Hans Graupe. - Trainer: Helmut Nordhaus.
SC Motor Jena (weiß-rot): Harald Fritzsche - Peter Rock, Heinz Marx, Jürgen Werner - Winfried Patzer, Hilmar Ahnert - Werner Krauß, Helmut Müller, Peter Ducke, Dieter Lange, Roland Ducke. - Trainer: Georg Buschner.

Hans Graupe, zuletzt im September gegen den ASK Vorwärts berücksichtigt, kehrt in den Sturm zurück. Günter Bach muss wieder im Vorspiel der Reservemannschaften ran.

Turbine-Taktik ging besser auf

Seiferts Solo brachte  Entscheidung / Preuße ließ Peter Ducke keinen Stich

Respekt vor dem Gegner sprach aus den taktischen Konzeptionen beider Mannschaften. Bei den Erfurtern übernahm Preuße vom Anpfiff an die Bewachung von Peter Ducke, alle übrigen Abwehrspieler praktizierten konsequente Manndeckung, und Dittrich sicherte als Ausputzer ab. War diese Maßnahme bei der Klasse der Jenaer Stürmer zu erwarten und vom Standpunkt des Tabellenletzten auch zu vertreten, so mußte es doch zumindest verwundern, daß beim SC Motor ähnlich gehandelt wurde. Hier verschwand der Halblinke Lange mit zuhnehmender Spieldauer immer mehr in der eigenen Hälfte und stand nach der Pause teilweise noch hinter seinem Stopper Marx.

Auch Roland Ducke - als Linksaußen nominiert, aber fast ausschließlich nur auf der rechten Seite zu finden - orientierte sich mehr nach rückwärts als nach vorn. Er sollte allzu offensichtlich Verteidiger Franke mitziehen und dadurch Räume für den oft nach rechts rochierenden Peter Ducke und das Vorprellen des rechten Läufers Patzer schaffen. Aber die Taktik ging nicht auf. Franke wurde zwar praktisch zum Offensivläufer des SC Turbine, aber Dittrich schirmte die dadurch entstandene Lücke so klug ab, daß die Jenaer keinen Nutzen daraus ziehen konnten. Im Gegenteil, der SC Turbine profitierte noch von der Übersicht Frankes im Mittelfeld und der Schußstärke des eigentlichen Verteidigers.
Natürlich taten Jenas Sturmspitzen auch zu wenig, um die Erfurter Abwehr ernsthaft zu fordern. Der tiefe verharschte Schneeboden lag offensichtlich weder Peter Ducke noch Müller. Der Mittelstürmer kam kaum einmal an dem jungen, recht selbstbewußt spielenden Preuße vorbei, und Müller ließ es bei einigen technischen Kabinettstücken vor der Pause bewenden. Dabei wäre ihm allerdings beinahe ein Treffer geglückt, als sein geschickter, für Reßler nicht mehr erreichbarer Heber (36.) an der Latte landete.
Dagegen zerrissen sich die Stürmer des SC Turbine förmlich vor Einsatzfreude und Kampfgeist. Jedem Steilpaß wurde nachgesetzt, verbissen wurden die im Ballbesitz befindlichen Gegenspieler beim Wegschlagen des Leders gestört. Dabei war Gratz der kluge Mann, der durch Ballhalten und das Geschehen verlagernde Querpässe für Ruhe in den Aktionen sorgte. Seifert und Knobloch versuchten sich immer wieder in kraftvollen Alleingängen, scheiterten jedoch ebenso regelmäßig an Marx und dem im Herauslaufen viel Spielverständnis beweisenden Fritzsche.
Dennoch sollte so ein solcher Sololauf von Seifert eine Viertelstunde vor dem Abpfiff die Entscheidung bringen. Marx kam im Zweikampf mit dem Turbine-Halblinken zu Fall, Rock und Werner wurden abgeschüttelt, und der herausstürzende Fritzsche hatte keine Chance mehr. Die restliche Spielzeit brachte zwar noch ein Aufbäumen der Jenaer, aber der SC Turbine ließ sich nicht einschnüren und hatte in den Schlußminuten sogar wieder mehr vom Spiel.

[Bild: 6d7vti9c.jpg]

Die Entscheidung im Derby bahnt sich an: Seifert hat Marx (verdeckt) stehengelassen, Werner (links) ist auch abgeschüttelt. Drangvoll stürmt er Richtung Tor des SC Motor Jena und wird zum entscheidenden Tor vollenden.

Oberliga-Reserven: SC Turbine Erfurt - SC Motor Jena 4:1.

ASK Vorwärts der große Sieger des Spieltages

Über Nacht ist der Winter eingezogen. Sicher brachten die Bodenverhältnisse Erschwernisse für Schiedsrichter und Spieler, eine gewisse Umstellung. Daß aber alles im Rahmen blieb, ist den uneigennützigen Helfern zuzuschreiben, die sich zur Verfügung stellten und halfen die Plätze so gut wie möglich herzurichten.
Der große Gewinner dieses Spieltages war ohne Zweifel der amtierende Meister, gerade weil nie hartnäckigsten Verfolger Niederlagen hinnehmen mußten. Lediglich Dresden wahrte vor eindrucksvoller Kulisse (22.000) Anschluß zum Spitzenreiter. Den Sieg der Armeefußballer selbst sahen gerade mal 1.000 Besucher.
Dem SC Empor gelang der erste Heimsieg, nach dem deutlichen Sieg im Europapokal (8:1 gegen Sion) befindet sich der  SCM auch in der Meisterschaft weiter im Vormarsch, der SC Turbine verließ nach dem Sieg im Thüringen-Derby den letzten Platz, während die rote Laterne nun im Erzgebirge leuchtet.

Die restlich Spiele: Zwickau - SC Leipzig 3:2, Chemie - SC Dynamo 2:1, Rostock - Aue 3:2, Magdeburg - Halle 3:1, ASK Vorwärts - Karl-Marx-Stadt 3:0, Dresden - Stendal 3:1.

Tabelle: 1. ASK Vorwärts 14:6, 2. Dresden 13:7, 3. SC Leipzig 12:8, 4. SC Dynamo 11:9, 5. Rostock 11:9, 6. Jena 11:9, 7. Karl-Marx-Stadt 11:9, 8. Zwickau 10:10, 9. Halle 9:11, 10. Chemie 9:11, 11. Magdeburg 9:11, 12. Stendal 8:12, 13. Erfurt 6:14, 14. Aue 6:14.

[Bild: fps84hdc.jpg]
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11.Spieltag - Sonnabend, den 27.November 1965 um 14:00 Uhr

BSG Lokomotive Stendal - SC Turbine Erfurt 2:0(0:0)

Zuschauer: 2.500 in der Wilhelm-Helfers-Kampfbahn am Hölzchen. - Schiedsrichter: Fritz Köpcke (Wusterhausen). - Linienrichter: Heinz Einbeck (Berlin), Kootz (Ribnitz). - Torfolge: 1:0 und 2:0 Dieter Karow (50. und 78.).

BSG Lokomotive Stendal (weiß): Hans Zeppmeisel - Manfred Felke, Ernst Lindner, Günter Prebusch - Hans Küchler, Kurt Liebrecht - Helmut Schmidt, Albrecht Strohmeyer, Gerd Backhaus, Dieter Karow, Wolfgang Abraham. - Trainer: Martin Schwendler.
SC Turbine Erfurt (blau): Klaus Reßler - Dieter Weiß, Rudi Dittrich, Gerhard Franke - Gerhard Wolff, Udo Preuße - Hans-Günther Schröder, Manfred Gratz, Rainer Knobloch, Erwin Seifert, Hans Graupe. - Trainer: Helmut Nordhaus.

Helmut Nordhaus vertraut positionstreu den elf siegreichen Derbyhelden.

Besserer Spielrhythmus

Große Steigerung in der zweiten Halbzeit führte zum wertvollen Punktgewinn

Es erscheint notwendig, etwas ausführlicher auf die Wetter- und Bodenverhältnisse einzugehen, weil sie diesmal in besonderem Maße Einfluß auf den Spielablauf hatten. Zwar wurde das Spielfeld im Laufe der letzten Woche vom Schnee geräumt, aber einsetzender Frost und vor und während des Spieles fallender Schnee machten alle Anstrengungen zunichte und schufen einen tückischen glatten Boden. Diese Gegebenheiten stellten höchste Anforderungen an Standsicherheit, Kondition, Ballbeherrschung und taktisches Einfühlungsvermögen. Welche Mannschaft würde sich am besten auf die genannten Umstände einstellen ? Das war die entscheidende Frage.
In der ersten Halbzeit wurde sie zugunsten der Erfurter beantwortet. Mit Windunterstützung ergriffen die Thüringer sofort die Initiative und hatten während der ganzen Phase leichte Vorteile im Feldspiel. Gestützt auf eine energische, sorgfältig deckende Abwehr, die dem gegnerischen Sturm viel von seiner Wirkung nahm, entwickelte man erfolgversprechende Angriffe. Mangelnde Konzentration beim Abschluß der Angriffe und die sich auf der Höhe der Situation befindliche Abwehr der Stendaler ließen es jedoch nicht zu Torerfolgen kommen. Nach dem Wechsel sah man eine besser eingestellte  Stendaler Mannschaft. Die Spieler erhöhten ihr Laufpensum und kämpften auch energischer. Jetzt gelangten auch genau adressierte, temperierte Pässe. Nach dem Führungstor von Karow in der 50. Minute fand man endlich zum gewohnten Spielrhythmus. Hinzu kam, daß die Thüringer bei ihren Bemühungen um den Ausgleich zwangsläufig ihre Deckung etwas lockern mußten. In diese Lücken stießen die Stendaler Stürmer dann immer wieder hinein. Karows kraftvoller Schuß aus achtzehn Metern Entfernung in der 78. Minute stellte endgültig den Sieg der Gastgeber sicher, der auf Grund der Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit auch in Ordnung ging.
Der verdiente Ehrentreffer blieb den Erfurtern versagt, obwohl sich auch in den zweiten 45 Minuten dazu Gelegenheit bot. In dieser Spielhälfte hatte das Spiel gutes Niveau. Erfreulich, daß trotz widriger Bodenverhältnisse und der Bedeutung des Spieles für beide Mannschaften bei allem Einsatz fair und diszipliniert gespielt wurde, was auch für eine gute Schiedsrichterleistung sprach.

Oberliga-Reserven: BSG Lokomotive Stendal - SC Turbine Erfurt 0:2.

Nur ein Tor für die Gäste in 7 Spielen

Auswärtspunkte werden in der Oberliga ebenso rar wie Tore Mangelware und die Zuschauerzahlen dürftig, ja erschreckend sind. Wie schon am vorletzten Spieltag kamen auch diesmal wieder die reisenden Mannschaften zu keinem Punkterfolg. Doch während am 10. Spieltag wenigstens noch 25 Tore fielen, von denen die Gäste sieben erzielten, konnten wir diesmal nur 15 Treffer registrieren, wobei nur der SC Magdeburg in Leipzig ein Gegentor zustande brachte. Es gab den Elbestädtern aber nur kurz Hoffnung auf eine Punkteteilung, mehr auch nicht.
Ungeachtet seiner Niederlage in Halle behielt der ASK Vorwärts die Tabellenführung. Diese Möglichkeit verpaßte Dresden durch seine Niederlage in Aue, so daß durch die Erfolge des SC Dynamo, des SC Karl-Marx-Stadt und des SC Motor Jena die Spitzengruppe sechs Mannschaften umfaßt. Damit sind am nächsten Spieltag zwei Spitzenspiele garantiert (ASK - SCL und das Dynamo-Duell in Dresden).
Stendal darf ein wenig aufatmen. Für die Blumenstädter wird die Gefahr immer größer den Anschluß zu verlieren und aussichtslos ins Hintertreffen zu geraten.

[Bild: 6k3zis7q.jpg]


Die restlichen Spiele: Halle - ASK Vorwärts 1:0, Jena - Zwickau 3:0, Aue - Dresden 1:0, SC Dynamo - Rostock 2:0, Karl-Marx-Stadt - Chemie 2:0, SC Leipzig - Magdeburg 3:1.

Tabelle: 1. ASK Vorwärts 14:8, 2. SC Leipzig 14:8, 3. SC Dynamo 13:9, 4. Dresden 13:9, 5. Jena 13:9, 6. Karl-Marx-Stadt 13:9, 7. Rostock 11:11, 8. Halle 11:11, 9. Zwickau 10:12, 10. Stendal 10:12, 11. Chemie 9:13, 12. Magdeburg 9:13, 13. Aue 8:14, 14. Erfurt 6:16.

[url=http://www.directupload.net][/url]
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12.Spieltag - Sonnabend, den 4.Dezember 1965 um 14:00 Uhr

SC Turbine Erfurt - BSG Wismut Aue 0:0

Zuschauer: 4.500 im Georgi-Dimitroff-Stadion. - Schiedsrichter: Rudi Glöckner (Leipzig). - Linienrichter: Bernd Trautvetter (Immelborn), Hans Uhlig (Neukieritzsch).

SC Turbine Erfurt (blau): Klaus Reßler - Dieter Weiß, Rudi Dittrich, Gerhard Franke - Gerhard Wolff, Udo Preuße - Hans-Günther Schröder, Manfred Gratz, Rainer Knobloch, Erwin Seifert, Hans Graupe. - Trainer: Helmut Nordhaus.
BSG Wismut Aue (rot): Klaus Thiele - Dieter Gerber, Dietmar Pohl, Heinrich Schnürer - Friedrich-Wilhelm Göke, Lothar Killermann - Rudi Groß, Klaus Zink, Eberhard Härtwig, Konrad Schaller, Gottfried Eberlein. - Trainer: Bringfried Müller.

Zum dritten Mal hintereinander vertraut Trainer Helmut Nordhaus der selben Mannschaft.

Thiele rettete den Punkt

Groß beunruhigte die Turbine-Deckung - Graupe und Gratz vergaben klare Torchancen

Wenn auch die Punkte geteilt wurden, der Sieger des Treffens der beiden bisherigen Tabellenletzten hieß einwandfrei Wismut Aue. Die Gäste nahmen nicht nur einen für den Klassenerhalt überaus wichtigen Auswärtspunkt mit, sie zeigten in Erfurt auch eine annehmbare spielerische Gesamtleistung, mit der ihre steigende Tendenz der letzten Wochen unterstrichen wurde.
An dieser Feststellung änderte die ständige leichte Feldüberlegenheit des SC Turbine ebenso wenig etwas, wie die zahlreichen klaren Chancen, die der Erfurter Angriff im Laufe der neunzig Minuten vergab.
Schließlich besaß auch die Wismut-Elf einige gute Möglichkeiten, zu Toren zu kommen. Das war vor allem in der ersten halben Stunde, als in der Turbine-Abwehr einige Spieler - Dittrich, Wolff - noch Standschwierigkeiten auf dem glatten Geläuf hatten und von den Direktpassagen des Gegners oft überrascht wurden. Da liefen Härtwig, Zink und Groß einige Male davon, scheiterten jedoch stets an dem aufmerksamen Reßler oder an der eigenen Umständlichkeit. Nach der Pause war es dann allein noch Rechtsaußen Groß, der den Mut zu Sololäufen besaß und damit die Erfurter Abwehr bis zum Schlußpfiff in Bewegung hielt.
Gerade umgekehrt verlief die Leistungskurve in den hinteren Wismut-Reihen. Hier gab es zunächst erschreckende Unsicherheiten. Beim ersten Erfurter Angriff schlug Gerber über den Ball, schenkte damit Graupe die größte Chance des Spieles überhaupt, die der Erfurter Linksaußen jedoch überhastet vergab. Auch Pohl brauchte eine ganze Weile, ehe er seine bei Kopfbällen gezeigte Cleverneß auch auf den "Erdkampf" übertrug. Und Schnürer hatte bei seinen zahlreichen Schnitzern Glück, daß er in Schröder einen recht harmlosen Gegenspieler besaß. Doch nach der Pause war dann mehr Ordnung und Ruhe in der Abwehr von Aue, obwohl der SC Turbine kurz vor Spielende noch einmal durch Gratz (84.), "Gelegenheit hatte", eine hundertprozentige Chance auszulassen.
Den Erfurtern muß - wie schon so oft - eine ordentliche spielerische Partie bescheinigt werden. Doch es fehlen langsam die Worte, mit denen das ständige Auslassen selbst der sichersten Torgelegenheiten beschrieben werden kann. Natürlich hatte Thiele in Erfurt einen großen Tag, aber bei etwas mehr Besonnenheit im Erfurter Angriff wäre er in einigen Fällen doch zu überwinden gewesen.

Oberliga-Reserven: SC Turbine Erfurt - BSG Wismut Aue 2:1.

[Bild: gsi9f7ee.jpg]


Härtwig von Wismut Aue hat abgezogen und schaut gebannt dem von ihm geschossenen Ball nach.

Zwei Spitzenspiele gaben dem 12.Spieltag das Gepräge, als Ergebnis übernahm der ASK Vorwärts die alleinige Tabellenführung, Dresden, Jena und Karl-Marx-Stadt wahrten den Anschluß. Ein glänzender Auftritt der Zeiss-Städter war gleichbedeutend mit dem Abrutschen des Pokalsiegers auf einen Abstiegsplatz, den Aue dank eines Remis in Erfurt verlassen konnte. Sehr wahrscheinlich, das nächsten Sonnabend in Jena (gegen den ASK) die Herbstmeisterschaft entschieden wird. Dresden reist nach Rostock, Karl-Marx-Stadt zum SC Leipzig. Erfurt (bisher ohne Auswärtspunkt) reist zum SC Dynamo (bisher zu Hause ohne Punktverlust).

[Bild: xeju7nkd.jpg]


Die restlichen Spiele: ASK Vorwärts - SC Leipzig 4:0, Magdeburg - Jena 0:3, Zwickau - Stendal 4:2, Chemie - Rostock 2:2, Dresden - SC Dynamo 2:1, Karl-Marx-Stadt - Halle 2:1.

Tabelle: 1. ASK Vorwärts 16:8, 2. Dresden 15:9, 3. Jena 15:9, 4. Karl-Marx-Stadt 15:9, 5. SC Leipzig 14:10, 6. SC Dynamo 13:11, 7. Rostock 12:12, 8. Zwickau 12:12, 9. Halle 11:13, 10. Stendal 10:14, 11. Chemie 10:14, 12. Aue 9:15, 13. Magdeburg 9:15, 14. Erfurt 7:17.  
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13.Spieltag - Sonnabend, den 11.Dezember 1965 um 14:00 Uhr

SC Dynamo Berlin - SC Turbine Erfurt 3:0(1:0)

Zuschauer: 2.000 im Sportforum Berlin-Hohenschönhausen. - Schiedsrichter: Dieter Zülow (Rostock). - Linienrichter: Fritz Köpcke (Wusterhausen), Busch (Döbeln). - Torfolge: 1:0 Joachim Hall (40.), 2:0 Erhard Kochale (67.), 3:0 Günter Aedtner (84.).

SC Dynamo Berlin (weinrot-weiß): Jürgen Bräunlich - Dieter Stumpf, Jochen Carow, Martin Skaba - Hermann Bley, Dr. Dieter Fuchs - Günter Aedtner, Günter Wolff, Joachim Hall, Erhard Kochale, Michael Jakob. - Trainer: Karl Schäffner.
SC Turbine Erfurt (blau): Klaus Reßler - Dieter Weiß, Rudi Dittrich, Gerhard Franke - Gerhard Wolff, Udo Preuße - Volker Pentschuk, Manfred Gratz, Rainer Knobloch, Erwin Seifert, Hans-Günther Schröder. - Trainer: Helmut Nordhaus.

Der 20-jährige Volker Pentschuk kam zu seinen Oberligadebüt, für ihn musste Hans Graupe seinen Platz im Sturm räumen.

Gegen Schluß doch noch klug gespielt

Blütenrein blieb die Bilanz des SC Dynamo in der ersten Serie auf eigenem Boden: 5:0 gegen den SC Magdeburg, 1:0 gegen den SC Karl-Marx-Stadt, 5:3 gegen den SC Leipzig, 3:1 gegen Lok Stendal, 2:0 gegen den SC Empor Rostock und nun 3:0 gegen das Schlußlicht. Nur etwas stärker in den Auswärtsspielen (3:11 Punkte) und die Berliner würden den zweiten Durchgang am 13.Februar 1966 als Spitzenreiter aufnehmen.
Gegen den Tabellenletzten wurde die Volkspolizei-Elf nicht ernsthaft geprüft. Allerdings schien sie uns bis zur Pause oftmals wenig konzentriert, so daß die Gäste trotz des 0:1 beim Gang in die Kabinen noch hoffen durften. Dauernde Böen und peitschender Regen trugen wohl dazu bei die Spielfreude und zum Teil auch den Kampfgeist der Dynamos zu lähmen. "Wir besannen uns aber zur rechten Zeit und die Steigerung im zweiten Abschnitt wurde schließlich noch mit einem sicheren Sieg belohnt", meinte der stellvertretende Klubleiter Manfred Kirste nach dem Abpfiff des energischen und lauffreudigen Schiedsrichter Zülow.
In der Tat wirkte der 1:0-Halbzeitvorsprung auf die Berliner eher wie ein Alarmsignal und nicht wie eine beruhigende Führung. Trotz des starken Sturms im Rücken konnte der Tabellenvierte zunächst den Spielfaden nur höchst selten knüpfen. Vor allem aus der Läuferreihe wurde der Ball beinahe ausnahmslos nach vorne geschlagen. Taktisch unklüger ging es nimmer. Der in letzter Stunde erfolgte Verzicht auf den verletzten Mühlbächer wirkte sich offenbar sehr nachteilig aus.
"Noch ist nichts verloren", sagte Turbine-Trainer Helmut Nordhaus nach den ersten 45 Minuten in der Kabine zu seinen Schützlingen. Mit dieser Meinung stand er gewiß nicht allein, denn der Schiebewind konnte ein keineswegs zu unterschätzender Partner sein. Doch die Erfurter wußten damit noch weniger anzufangen als zuvor der SC Dynamo. Die Berliner fanden dagegen ihren Rhythmus. Flach und genauer adressiert kam jetzt das Abspiel, die Aktionen erfolgten weiträumiger, so daß zwangsläufig die Vorstöße wuchtiger wurden. Erfurts Deckung sah sich einer wesentlich größeren Belastung als vor der Halbzeit ausgesetzt und war ihr nicht immer gewachsen, obwohl Läufer Preuße nur Abwehraufgaben zu erfüllen hatte. Die Turbine-Vorderreihe enttäuschte mit ihrem durchsichtigen Spiel. Der Gegner wußte meist schon im voraus, wohin der Ball seinen Weg nehmen würde und hatte die Stürmer daher sicher im Griff.
Sowohl bei Erfurt (Pentschuk) als auch bei Dynamo (Jakob) gaben zwei junge Flügelstürmer ihr Oberligadebüt. Sie werden es selbst gespürt haben, daß sie noch viel an sich arbeiten müssen, wenn sie sich einen Stammplatz erkämpfen wollen.

Oberliga-Reserven: SC Dynamo Berlin - SC Turbine Erfurt 0:0.

[Bild: fuzbtgyo.jpg]


Soeben hat Hall das 1:0 für den SC Dynamo erzielt. Stürmisch feiern Wolff und Jakob ihren Mittelstürmer, während sich die Erfurter Franke, Reßler, Weiß und Seifert (von links nach rechts) niedergeschlagen anschauen.


Erster Auswärtssieg brachte den SCK bei negativen Torverhältnis den zweiten Tabellenplatz

Halbzeit im Oberhaus. Und auch dieser 13.Spieltag blieb nicht ohne Überraschungen. Eine "kalte Dusche" gab es für die Anhänger des SC Leipzig. Während die Höhe des Rostocker Sieges über die junge Dynamo-Elf aus Dresden überraschte. Im Spitzenspiel sicherte sich der SC Motor Jena den inoffiziellen Titel des Herbstmeisters. In der Nähe der "Roten Laterne" findet man seit Wochen die gleichen Namen, überraschend auch die von Chemie Leipzig und des SC Magdeburg. Abreißen lassen mußte schon der SC Turbine Erfurt, was bei 0:12 Auswärtspunkten nicht verwundern darf.

Die restlichen Spiele: Jena - ASK Vorwärts 2:0, Rostock - Dresden 4:0, Halle - Chemie 2:0, Stendal - Magdeburg 2:0, SC Leipzig - Karl-Marx-Stadt 0:1, Aue - Zwickau 1:0.

Tabelle: 1. Jena 17:9, 2. Karl-Marx-Stadt 17:9, 3. ASK Vorwärts 16:10, 4. SC Dynamo 15:11, 5. Dresden 15:11, 6. Rostock 14:12, 7. SC Leipzig 14:12, 8. Halle 13:13, 9. Zwickau 12:14, 10. Stendal 12:14, 11. Aue 11:15, 12. Chemie 10:16, 13. Magdeburg 9:17, 14. Erfurt 7:19

Bezirksliga: Einheit Breitenbach - SC Turbine Erfurt II 6:1. - Nachholespiel: SC Turbine Erfurt II - Dynamo Erfurt 1:1.












   
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II. Hauptrunde FDGB-Pokal - Sonntag, den 19.Dezember 1965 um 13:30Uhr

BSG Motor Steinach - SC Turbine Erfurt 2:0(1:0)

Zuschauer: 1.000 auf dem Sportplatz Blechhammer. - Schiedsrichter: Helmut Köhler (Leipzig). - Linienrichter: Walter Meißner (Markleeberg), Hans Uhlig (Neukieritzsch). - Torfolge: 1:0 und 2:0 Werner Luthardt (18. und 80.).

BSG Motor Steinach (weiß-rot): Bernd Florschütz - Jochen Neubeck, Horst Schellhammer, Karl Schubert - Emil Kühn, Ernst Bäz - Günter Queck, Herbert Fölsche, Hans Linke, Werner Linß, Werner Luthardt. - Trainer: Heinz Leib.
SC Turbine Erfurt (rot-blau): Klaus Reßler - Dieter Weiß, Harald Wehner, Gerhard Franke - Udo Preuße, Rudi Dittmann - Manfred Gratz, Rudi Dittrich, Gerhard Wolff, Erwin Seifert, Joachim Schmidt. - Trainer: Helmut Nordhaus.

Helmut Nordhaus verzichtete auf die drei Stammspieler Hans Graupe, Rainer Knobloch und Hans-Günther Schröder und wirbelte die Mannschaft praktisch komplett durcheinander.
Harald Wehner zuletzt am 8.Spieltag gegen Halle im Aufgebot rückt wieder in die Abwehr, Platz für ihn macht Rudi Dittrich, der angestammte Verteidiger spielt dafür im Angriff. Ebenfalls im Sturm spielt Gerhard Wolff, dessen Platz im Lauf Rudi Dittmann übernimmt. Der ebenso wie Joachim Schmidt sein einziges Saisonspiel in der 1.Mannschaft bestreiten wird.

Motor Steinach hatte sich in der Vorwoche mit einem 2:1-Auswärtssieg beim SC Einheit Dresden die Herbstmeisterschaft in der DDR-Liga, Staffel Süd vor Wismut Gera und Vorwärts Leipzig gesichert, und peilte den direkten Wiederaufstieg ins Oberhaus an.

Florschütz hielt Frankes Strafstoß

Dieses Pokalspiel mußte nach Blechhammer (6 km von Steinach entfernt) gelegt werden, da die Steinacher Fußballplätze völlig unbespielbar waren. Die Gäste traten ohne Knobloch an und erspielten sich sofort eine Feldüberlegenheit. Mit kräftig und wuchtig vorgetragenen Angriffen ließen sie erkennen, daß sie nicht gewillt waren, als Verlierer vom Platz zu gehen. Ihr Spiel verriet konsequente Manndeckung, und bald kauften sie den Steinacher Stürmern den Schneid ab. Mittelstürmer Linke sowie Fölsche und Queck bekamen "keinen Stich". Wenn trotzdem kein Treffer für Erfurt erzielt wurde, so war das ein Verdienst von Florschütz im Steinacher Tor, der nun schon seit Wochen eine sehr konstante Form aufweist. Selbst einen von Schubert verschuldeten Handstrafstoß, der von Franke platziert geschossen wurde, meisterte er souverän.
Linksaußen Luthardt von Steinach, der unermüdlich bemüht war, Linie ins Steinacher Sturmspiel zu bringen, besaß hingegen die Konzentration, zwei sich bietende Torchancen zum Torerfolg auszunutzen. Trotzdem es die Gäste auch später mehrmals in den Füßen hatte, zumindest einen Treffer anzubringen, gelang er ihnen nicht. Einmal stand Schmidt frei vor dem leeren Tor, hob das Leder aber über die Querlatte. Das war die wohl größte Chance der Gäste.

[Bild: ha9mt68g.jpg]


Das Stadion Am Fellberg war eine Legende, genauso wie die Steinacher Motor-Elf Mitte der sechziger Jahre. Das Beste was wir wohl an Fußball in Südthüringen je zu bieten hatten. Die Steinacher Elf rekrutierte sich fast ausnahmslos aus Spielern, die auch aus der 5.000-Seelen-Gemeinde stammten. Wenn man bedenkt, das mit Chemie Lauscha und Motor Oberlind noch zwei weitere "Dorfmannschaften" aus dem Kreis Sonneberg zeitweise DDR-Liga spielten, macht das die Sache noch erstaunlicher. Das Bild stammt vom 18.August 1963, dem 2.Spieltag der DDR-Oberliga-Saison 1963/64. Motor Steinach hatte als Neuling sein Auftakstspiel beim SC Dynamo in Berlin mit 2:0 gewonnen (!!), und erwartete nun den amtierenden Meister SC Motor Jena. Das Stadion war mit (offiziell) 25.000 Zuschauern restlos ausverkauft,  dabei wurden die zigtausend Zuschauer an den Hängen des Fellbergs gar nicht mitgezählt. Nach 11 Minuten stand das Endergebnis bereits fest, die 2:1-Führung der Steinacher Elf sollte bis zum Schlußpfiff halten.


Nur zwei Oberligavertreter gestrauchelt

Die restlichen Spiele: Stahl Riesa - SC Leipzig 1:2, Vorwärts Rostock - SC Dynamo Berlin 0:2, SC Neubrandenburg - Chemie Leipzig 0:1, Vorwärts Cottbus - SC Chemie Halle 2:0, Stahl Eisenhüttenstadt - SC Empor Rostock 0:1, Motor Karl-Marx-Stadt - Dynamo Dresden 0:1, Motor Eisenach - Motor Zwickau 0:6, Motor Wolgast - Wismut Aue 1:2, Motor Brand-Langenau - Lok Stendal 0:4, Dynamo Schwerin - Motor Bautzen 5:0, Vorwärts Leipzig - ASK Vorwärts Berlin 1:2, SC Cottbus - SC Motor Jena 0:2, TSC Berlin - SC Magdeburg 0:0 n.V., Wismut Gera - SC Karl-Marx-Stadt 0:2, Empor Neustrelitz - Motor Rudisleben 0:2 n.V.

  [Bild: ukheuakv.jpg]  
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Ende der 1.Halbserie und Winterpause. Zeit mal einen kurzen Blick auf die Teams unterhalb der ersten Mannschaft zu werfen.

Die Oberliga-Reserve belegt mit 16:10 Punkten einen respektablen 5.Platz.

Die II.Mannschaft liegt in der Bezirksliga Erfurt liegt mit 10:20 Punkten auf dem 15. und somit vorletzten Tabellenplatz, schlechter ist nur noch die ZSG Waltershausen. Im ersten Spiel der Rückrunde wird Motor Gispersleben 3:2 geschlagen, durch den Einsatz eines nicht spielberichtigten Spielers finden die Punkte aber keine Anerkennung.

Erfreulich das Abschneiden der Junioren. Mit 23:3 Punkten und 55:9 Toren kann Tabellenführer Glückauf Bleicherode in der Bezirksliga bei einem Nachholespiel gegen Lok Erfurt noch überflügelt werden.

Im ersten Freundschaftsspiel des Jahres 1966 trennt sich die erste Mannschaft zu Hause vom 12. der DDR-Liga, Staffel Süd Vorwärts Meiningen 0:0.
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