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RWE-Spiele in historischen Dokumenten
12. Spieltag DDR Oberliga 1982/83

Ansetzungen
Aue – Lok 0:3
Dresden – Union 1:0
RWE – Rostock 1:0
Magdeburg – Zwickau 9:0
HFC – Jena 2:1
BFC – Frankfurt 1:1
Böhlen – KMS 2:1

Tabelle
1. BFC
2. Magdeburg
3. Lok
4. RWE
5. Jena
6. Dresden
7. Frankfurt
8. Rostock
9. KMS
10. Aue
11. Union
12. Böhlen
13. HFC
14. Zwickau

FC Rot-Weiß Erfurt – FC Hansa Rostock 1:0 (0:0)

RWE
Benkert, Linde, Göpel, Goldbach, Sänger, Iffarth, Vlay, Winter, Romstedt, Busse (ab 60. Hornik), Thon (ab 71. Fritz)(im 1-3-3-3) Trainer: Menz

Hansa
Schneider, Uteß, Rillich, Alms, Littmann, Mischinger, Schulz, Schlünz, Kaschke, Jahros, Zachhuber (ab 77. Aepinus) (im 1-3-3-3) Trainer: Heinsch

Tor: 1:0 86. Hornik
Zuschauer: 13.000
Verwarnungen: Thon (Foul), Mischinger (ständiges Reklamieren)
Schiedsrichter: Bahrs, Rößler, Gläser
Da beide Mannschaften überwiegend korrekt spielten, wurde der Referee nicht um seine Ruhe gebracht. Er fiel auf „Flugeinlagen“ nicht herein, wurde bei zwei, drei Abseits- und Einwurfentscheidungen seiner Linienrichter unnötigerweise irritiert. Gegen Schulz (verwarnungsreif, doch nach ungeahndetem, vorherigem Foul an ihm) ließ er die schon fast gezückte gelbe Karte doch noch in der Hosentasche.

Namen wie Schall und Rauch (von Günter Simon)

Menz sprach gelassen von einen „glücklichen Arbeitssieg“, Heinsch von von „mangelnder Aktivität bei der Angriffsunterstützung“. Beide hatten sich im Zaum, im Minenspiel wie in Worten. Aber wie schaut es drinnen aus? Brodelt es da nicht wie ein Vulkan vor dem Ausbruch?
Nehmen wir Rot-Weiß und Menz. Das letzte 0:0 in Zwickau, bei denen Erfurt zum erstenmal in dieser Saison ohne Torerfolg blieb, entsprach beileibe nicht den Erwartungen (zusätzlich relativiert durch Sachsenrings 0:9 in Magdeburg). Ein weiteres 0:0, noch dazu auf eigenem Platz , hätte die UEFA-Ambitionen schließlich empfindlich belastet. Erfurt mußte die Sieg-Karte reizen, und das ohne Torjäger Heun (dreimal Gelb), ohne das Trumpfass! Bemerkenswerter Fleiß steckte in allen Akteuren, Willen und Kampfgeist ohnehin. Romstedt fand darüber hinaus auch zu gutem Spiel. Das aber bleib den meisten Erfurter aber versagt, denn was sie an Abspielfehlern, an Mißverständnissen produzierten, dürfte in der Tat nur das 200. Unentschieden im 779 Oberliga-Punktspiel langen. Sänger und Thon waren die auffälligsten Sünder. Menz wird insgeheim über das disziplinierte, geordnete Abwehrspiel frohlockt haben. Im Mittelfeld- und Angriffsspiel, trotz der intensiven Bemühungen von Winter, Vlay und Romstedt, zündete es jedoch ganz selten. Da bewegte auch Fritz nichts mehr. Horniks 1:0, ein unhaltbarer 12-Meter-Schuß aus dichten Gewühl heraus ins Dreieck, war ein sogenannter „Dranhauer“ nach dem Prinzip: Augen zu und drauf“. Erfolg gibt recht? Allemal. Nur attraktiv war der Fußball eben nicht.
Und nun zu Hansa und Heinsch. Einen Punkt wollten die Gäste mitnehmen. Schon das war ein bemerkenswertes Vorhaben, hatte es doch gegen die Thüringer seit 1977 vier Niederlagen und nur zwei Remis ins Haus geschneit. Zunächst dies: Hansa beeindruckte mit fairem Spiel (nach zwanzig Minuten 13:4 Freistöße gegen Erfurt). Vor dem eignen Strafraum agierten die Rostocker sogar übervorsichtig, so als, müßten sie Heuns Freistöße fürchten. Das Stellungsspiel von Uteß hatte Format. Und dann? Eine Bilderbuchkombination (12.) über Mischinger, Schulz, Schlünz, Jarohs, Schlünz im vollem Tempo und mit frappierender Präzision, die ahnen ließ, was in Rostocks Spielbegabung steckt. Was danach kam, war allenfalls ein trister Harmlosigkeitsstil mit mangelndem individuellem Durchsetzungsvermögen. Namen war da wie Schall und Rauch.
Merke. Ohne beständig gute Leistung ihrer Mannschaften werden sich Trainer immer im Wechselbad von Gefühlen befinden. Meistens werden sie verdrängt.
Trainermeinung Siegmar Menz: Ohne Heun und mit einem angeschlagenen busse wurde es schwer. Die Abwehr stand gut. Goldbach und Winter erfüllten ihre Aufgaben gegen Jarohs und Schlünz. Mit den Einsatz von Hornik verbreiterte sich unser Spielerangebot.

UEFA-Cup Achtelfinale Hinspiele
1. FC köln – AS Rom 1:0
Dundee United – SV Werder Bremen 2:1
FC Sevilla – 1. FC Kaiserslautern 0:0


Nachwuchsoberliga

FC Rot-Weiß Erfurt – FC Hansa Rostock 5:0 (3:0)

Aufstellung RWE:
Oevermann, Döring, Räthe, Berschuk, Becker, Kräuter, Jung, Jäger, Matthä, Mascher, Fehrenbacher, Trainer: Bach

Tore: 1:0 5. Mascher, 2:0 30. Matthä, 3:0 35. Kräuter, 4:0 60. Matthä, 5:0 75. Jäger
Tabelle: RWE 6.

Quelle 48. Ausgabe FUWO November 1982
Zitieren
13. Spieltag DDR Oberliga 1982/83

Ansetzungen
KMS- Aue 2:0
Frankfurt – Böhlen 1:0
Jena – BFC 1:1
Zwickau – HFC 1:1
Rostock – Magdeburg 3:2
Union – RWE 1:1
Lok – Dresden 2:1

Tabelle
1. BFC
2. Lok
3. RWE
4. Jena
5. Magdeburg
6. Frankfurt
7. Dresden
8. Rostock
9. KMS
10. Aue
11. Union
12. Böhlen
13. HFC
14. Zwickau

1. FC Union Berlin – FC Rot-Weiß Erfurt 1:1 (1:0)

Union
Matthies, Weniger, Ksienzyk, Hendel, Koenen, Treppschuh, R. Rohde, Quade (ab 46. Möckel), Hovest (ab 52. Wegner), Reinhold, Borchardt (im 1-3-3-3) Trainer: Nippert

RWE
Benkert, Linde, Göpel, Goldbach (ab 33. Teich), Sänger, Iffarth, Winter, Hornik, Romstedt, Heun, Busse (ab 81. Vlay)(im 1-3-3-3) Trainer: Menz

Tore: 1:0 23. Quade, 1:1 55. Sänger
Zuschauer: 12.500
Verwarnungen: Koenen (Ballwegscgschlagen), Hornik, Winter (Foul)
Schiedsrichter: Stumpf, P. Müller, Seewald
Er leitet trotz der drei Verwarnungen die erfreulich faiere Partie sicher.

Beide bewahrten ihre Serie (von Manfred Binkowski)

Beide Mannschaften gingen mit einem Nimbus ins Spiel, denen sie sich beim letzten Punktspielauftritt dieses Jahres natürlich bewahren wollten, um die Tabellenposition zu festigen und möglichst noch zu verbessern. Das gelang schließlich beiden. Der 1. FC Union ist auf eigenen Platz weiterhin ungeschlagen, der FC Rot-Weiß blieb zum achten Male hintereinander ohne Niederlage und rangiert nun seit langer, langer Zeit erstmals zur Halbserie wieder auf einem Medaillenrang. „Letztmals muß das im Meisterjahr 1954/55 der Fall gewesen sein“, mutmaßten Journalistenkollege Helmut Wengel vom „Volk“, Erfurt. So waren schließlich beide mit dem 1:1 zufrieden.
Im Verlauf der 90 Minuten schlug das Stimmungsbarometer allerdings ganz schön aus. Da trumpfte zunächst die Gastgeber bis auf zwei Warnschüssen der Thüringer, als Göpel das Leder aus 18 m über die Latte jagte (12.) und Matthies gleich zweimal gegen Romstedt und Busse klären mußte (16.), nachdrücklich auf. Quade, der später leider verletzt ausschied, und Vorstopper Hendel, der seine Aufgabe nicht nur darin sah, den Torjäger Heun zu beschatten, ihn auszuschalten, sondern ihn auch mit seinem eigenen Offensivdrang zum Hinterherlaufen zwang, setzten insbesondere die Akzente. Der blonde, sich immer mehr profilierende Mittelfeldakteur sorgte dann auch für den Führungstreffer. Erst jagt er die Kugel aus 22 m auf das Gehäuse, Benkert lenkte sie über die Latte, und den sich daraus ergebenden, von Borchardt getretenen Eckball köpfte er aus 12 m genau neben den Pfosten ins Netz. Danach ergab sich durch einen Hovest-Kopfball, den Winter von der Linie schlug (36.), und einen Quade-Kopfball, den Benkert parierte (42.), weitere Möglichkeiten. „Dabei hatte ich vor der Kopfballstärke der beiden gewarnt“, so Trainer Menz.
Offenbar mußte er seinen Leuten in der Pause aber auch noch einige andere Worte gesagt haben. „Wir haben in den ersten 45 Minuten zuviel Respekt gezeigt“, so auch Trainer Günter Hoffmann. Das war dann im zweiten Abschnitt nicht mehr der Fall. Nachdem Busse fast mit dem Halbzeitpfiff der Gleichstand gelungen wäre, Weniger den Ball von der Linie schlug, sorgte Sänger nach gutem Zusammenspiel mit Heun mit einem sagenhaften 18 m Dreiangelschuß nicht nur für den verdienten Ausgleich, sondern mit seinem Offensivdrang im Verein mit Hornik auch für eine wesentliche spielerische Belebung.
Trainermeinung Siegmar Menz: Insgesamt ein gutes Spiel, wenn wir auch vor der Pause zu inaktiv waren. Nach dem Wechsel haben wir dann bewiesen, wozu wir auch auswärts fähig sind. Da trumpfte vor allem Hornik nachhaltig auf.

Stand der fuwo-Punktewertung zum Abschluß der 1. Halbserie:
1. Wolfgang Benkert

Trainerfazit der 1. Halbserie
1. Beurteilung Ihrer Mannschaft
Mit 17 Punkten und dem dritten Tabellenplatz sind wir natürlich nicht unzufrieden. Solche eine gute Halbzeitbilanz hatte der Erfurter Fußball lange nicht erlebt. Dennoch haben wir einige Punkte durch taktische naivität in der Schlußminute verschenkt, während ich anderseits auch anerkennen muß, daß wir durch stakr Willensstärke noch kurz vor dem Abpfiff zu entscheidenden Treffern gekommen sind. Das ist eine gute Basis für die zweite Halbserie, für die einem überragenden Kapitän Benkert, einem profilierten Heun, nach vorn spielenden Winter und stabilisierten Linde das Hauptverdienst gebührt.
2. Gesamtniveau des DDR-Fußballs
Ich sehe keine Veränderung, weder nach oben noch nach unten. Hinter dem souveränen Halbzeitmeister BFC bemühen sich einige Mannschaften um den Anschluß, zu den wir erfreulicher Weise auch gehören. Diese Position wollen wir unbedingt festigen. In unserem Fußball wird nach wie vor zuviel mit der Manndeckung operiert. Erst wenn ein Tor gefallen ist kommt es zur Entkrampfung.
3. Ist ihre Spielweise attraktiv genug?
Wir spielen grundsätzlich mit drei, manchmal sogar mit vier Stürmern. Auswärts fehlt uns mitunetr das Selbstvertrauen.

Nachwuchsoberliga

1. FC Union Berlin – FC Rot-Weiß Erfurt 1:2 (1:0)

Aufstellung RWE:
Michaloeski, Nemetschek (ab 70. Kübelstein), Döring, Berschuk, Becker, Jung, Kräuter, Jäger, Matthä, Fehrenbacher, Thon, Trainer: Bach

Tore: 1:0 7. Lahn, 1:1 80. Matthä, 1:2 87. Kübelstein
Tabelle: RWE 5.

Rückspiele Achtelfinale UEFA-Cup
AS Rom – 1. FC Köln 2:0 HS 0:1
1. Kaiserslautern – FC Sevilla 4:0 HS 0:1
SV Werder Bremen – Dundee United 1:1 HS 1:2

Quelle 50. Ausgabe FUWO Dezember 1982
Zitieren
Halbzeitanalyse Oberliga 1982/83

Start mit alten Schwächen – dann kam der Wendepunkt (von Gerhard Weigel)
Der FC Rot-Weiß schaffte die beste Halbzeitplazierung seit 28 Jahren
Noch fehlt ein Regisseur im Mittelfeld

„Stets ist die Sprache kecker als die Tat“ – nicht wenige erinnerten sich diese Wallenstein-Zitats, als der FC Rot-Weiß abermals die Saison mit dem Anspruch auf einen UEFA-Cup-Platz anging. Immerhin war er beim ersten Anlauf ´81/82 recht deutlich an mangelnder taktischer Cleverness und einem in manchen Spielen geradezu dilettantischen Abwehrverhalten gescheitert. Die Auftaktphase schien denn auch den Zweiflern recht zu geben; nach fünf Runden fanden sich die Erfurter auf dem 9. Platz wieder und hatten, gemeinsam mit einigen zum Abstiegskreis zählenden Mannschaften, die meisten Gegentore (12) kassiert. Ihnen war fast originalgetreue Kopien früherer Spiele gelungen, mit den gleichen Stärken (Offensivfreude, Druck aus dem Mittelfeld), aber auch gleich nicht zu übersehenden Schwächen (taktische Unbeweglichkeit, individuelle Abwehrfehler).
In dieser kritischen Situation brachten die Erfurter Verantwortlichen den Mut zur Korrektur einer zwei Jahre zuvor getroffenen Entscheidung auf. Sie holten mit Linde (von Chemie Leipzig) einen Mann zurück, dem seinerzeit jede Perspektive im Klub abgesprochen worden war. Mit ihm als Libero kehrte Stabilität im Deckungszentrum ein, wurde ausgerechnet das Spiel gegen den Meister BFC (1:1) zum Wendepunkt und zum Beginn einer Erfolgsserie von acht Runden ohne Niederlage. Doch nicht nur die Abwehr war sicherer geworden, die Mannschaft in ihrer Gesamtheit wirkte im Schlußteil der Halbserie ausgewogener und abgeklärter, ließ sich weder durch eigene Erfolgslosigkeit, noch durch einen Rückstand zu hektischen, unkontrollierter Offensive verführen.
Nun „überwintern“ die Erfurter auf einem seit ihrem letzten Meisterschaftstitel (54(55) nicht mehr erreichten Tabellenplatz! Die Grundlage schufen konstant gute Leistungen der Mehrzahl des Stamms, wobei Torwart Benkert an erster Stelle zu nennen ist. Der souveräne Spitzenreiter der fuwo-Punktewertung hatte diesmal keinen „Durchhänger“, erwies sich vielmehr als echter Kapitän, dessen Sicherheit auf seine Vorderleute ausstrahlte. Im Mittelfeld haben sich Winter und Vlay in das Einzugsfeld der Olympia-Auswahl vorgeschoben, dennoch fehlt den Rot-Weißen weiter ein Spielmacher. Hornik deutete allerdings zuletzt mit einer sehr starken zweiten Halbzeit in der Berliner Wuhlheide an, daß er in diese Rolle hineinwachsen könnte. Zugute käme das einem Angriff, der zur Zeit noch zu sehr auf „Selbstabholung“ der Bälle aus der Abwehr angewiesen ist, und es dadurch an Kraft und Wirkung in Tornähe mangelt. Dennoch muß wohl dem immer wieder mit variantenreich getretenen Freistößen brillierenden Heun zugestanden werden, neben Benkert der wertvollste Mann des FC Rot-Weiß in dieser Halbserie gewesen zu sein.
Trainer Menz ist Realist genug, um den erreichten Platz richtig einzuordnen, zumal er ihn selbst zu einem Teil „dem Nachlassen anderer Clubs“ zuschreibt. Will die Mannschaft im Aufwind bleiben, dann muß sie lernen, in gegnerischen Druckperioden – vor allem auswärts – mehr Ruhe und Übersicht zu bewahren. Das kann ganz wichtig sein, denn zu den meisten Mitbewerbern auf Medaillen- und UEFA-Cup-Plätzen hat der FC Rot-Weiß noch zu reisen. Mit Blickrichtung auf dies Aufgaben stellt die Bilanz aus den vier Spielen auf den Plätzen des derzeitigen Schluß-Quartetts (4:4 Punkte; 5:6 Tore) nicht gerade eine Empfehlung dar.

Fuwo-Fazit
Will der FC Rot-Weiß seine UEFA-Cup Ambitionen bewahren, muß er den diffizilen Auftakt zur 2. Halbserie erfolgreich meistern. Das wird beim Tabellenzweiten in Leipzig ebenso schwer wie im Heimspiel gegen Dresden und dem nachfolgenden Auswärtstreffen in Aue und Magdeburg. Die Erfolgsserie in acht Spielen ohne Niederlage (12:4 Punkte) ist in Gefahr, schon am 19. Februar beendet zu werden. Erfurt kann zwar auf acht Torschützen verweisen, doch die „Ladehemmung“ bei Romstedt und Thon, den Flügelstürmern, stimmt bedenklich. Gedanklich sind die Thüringer seit langem auf dem EC-Einstand orientiert. Nun laßt uns endlich Taten sehen!

Anmerkung von mir: Während wir immer laut vom UEFA-Cup geträumt haben, haben es dann z.B. Aue, oder Karl-Marx-Stadt im stillen geschafft. Ich könnte darüber heute noch brechen.

Statistik
Eingesetzte Spieler: 18
Torschützen: 8 (Heun 7; Winter 4; Vlay und Busse 3; Iffarth, Goldbach, Hornik und Sänger 1; und ein Selbsttor von Raab)
Selbsttor: 0
Feldverweis: 0
Verwarnungen: 19 an 10 Spieler
Spieler des Tages: 3 (Benkert, Vlay und Heun)
Höchster Sieg: Böhlen 3:0 (A); Jena 3:1 (H)
Höchste Niederlage: 1:5 HFC (A)
Zuschauerresonanz: 181.000 = 13.923 pro Spiel
Heimbilanz: 118.000 = 16.857 pro Spiel
Auswärtsbilanz: 63.000 = 10.500 pro Spiel
Auswechslungen: 20mal in 12 Spielen
Neu in der Oberliga: Matthä 1mal

Quelle: 1. Ausgabe fuwo Januar 1983
Zitieren
14. Spieltag DDR Oberliga 1982/83

Ansetzungen
Dresden – Aue 2:0
Lok – RWE 1:1
Union – 1. FC M 1:1
Rostock – HFC 4:4
Zwickau – BFC 0:1
Jena – Böhlen 3:1
Frankfurt – KMS 3:0

Tabelle
1. BFC
2. Lok
3. Jena
4. Frankfurt
5. RWE
6. Magdeburg
7. Dresden
8. Rostock
9. KMS
10. Union
11. Aue
12. HFC
13. Böhlen
14. Zwickau

1. FC Lok Leipzig – FC Rot-Weiß Erfurt 1:1 (1:0)

Lok
Müller, Baum, Kreer, Dennstedt, Zötzsche, Moldt, Altmann, Roth, Liebers, Kinne (ab 81. Schöne), Kühn (im 1-3-4-2) Trainer: Miller

RWE
Benkert, Linde, Göpel, Goldbach, Teich, Sänger, Hornik, Vlay, Romstedt, Heun, Busse (im 1-3-3-3) Trainer: Menz

Tore: 1:0 6. Zötzsche (Elfer)
Mut zur Entscheidung: Hans Kulicke besaß ihn, als Vlay bereits in der Auftaktphase mit dem Oberkörper gegen Altmann zur Sache ging, der Leipziger auf dem glatten Boden stürzte und der Strafstoßpfiff sofort kam. Viele hätten da nicht gepfiffen. Uwe Zötzsche behielt die Nerven: „Ich schoß scharf und flach. Benkert hatte sich wohl ausschließlich auf die andere Ecke konzentriert.“ Der vierte Elfer des Lok-Verteidigers in dieser Saison – sein vierter Strafstoß zum 1:0.
1:1 69. Vlay
Gelungene Kombination: Der Ausgleich war die logische Konsequenz des Erfurter Stils. An der Seitenlinie behauptet sich Sänger nach einem Einwurf. Vorstopper (!) Goldbach erlief den Ball noch vor der verlängerten Torlinie und zog ihn volley zur Mitte. Diese biltzschnelle Aktion überraschte die Lok-Abwehr. Niemand kam an den Ball, so daß Vlay keine Mühe hatte den Ball aus zehn Metern mit der Innenseite scharf zu vollenden. Damit wetzte er seine Strafstoßscharte wieder aus und sorgte für den hochverdienten 1:1-Ausgleich.
Zuschauer: 11.000
Verwarnungen: Dennstedt (Foul)
Schiedsrichter: Kulicke, Haupt, Bußhardt
Freistoßquote und Foulstrafstoß belegen die Haltung des Referees, jedwede Kleinigkeit rigoros zu unterbinden. Kleinlich, ja pingelig zu amtieren, damit lebte Kulicke nicht schlecht, denn seine Linie behielt er bis zum Abpfiff konsequent bei. Bewunderswert sein Laufpensum, sein Einschreiten gegen Spieler und Schneeballfanatiker auf den Rängen.

Stilisten widerlegten eine These (von Günter Simon)

Schnee ist Gift für Kombinationsfußball. Ergo: risikolos, schnell, steil, kämpfen! Diese These gehört eh und je zum Fußball-ABC. Tausendmal und mehr lagen Mannschaften mit ihr. Die alte Regel garantiert den Erfolg. Daß Thesen, Regeln und Weisheiten auch ad absurdum geführt werden können, ist ebenso bekannt. Prompt liefert Erfurt die Ausnahme, widerlegte die Auffassung, daß ein technisch gepflegter Stil zum Rasen, nicht aber zum Schneeboden paßt. „Wir fanden sofort die richtige Einstellung dazu. Alles andere war dann nur noch Situationsgespür und Kombinationsfreude“, erklärte Rot-Weiß-Assistenztrainer Günter Bach.
Lok verkörperte in der Tat die simple Methode des Schlagens und Laufens (von Moldt abgesehen). Damit bewirkte die Elf allerdings nur, daß sich im Mittelfeld nichts Konstruktives entwickelte und mit Kühn die einzige echte Sturmspitze zumeist durch Fehlpässe selbst aus dem Spiel genommen wurde. Den Eindruck, und den durfte man ja erwarten, daß in Probstheida der Tabellenzweite einen hartnäckigen Verfolger in die Schranken weisen würde, rechtfertigen die Gastgeber nie. „Wir hatten mehrere Ausfälle. Erfurt stellte dagegen ein homogenes, geschlossenes Kollektiv“, resümierte Lok-Trainer Horst Scherbaum. Eine schwer definierbare Ausdruckslosigkeit steckte in der Lok-Elf – nicht Fisch, nicht Fleisch. Rot-Weiß Trainer Menz, ein Mann der viel über Fussball nachdenkt, bewältigt zunächst das Besetzungsproblem. Er vertraute Linde weiter als Libero. („Mit ihn waren wir schließlich acht Spiele unbesiegt gewesen“, so Klubvorsitzender Karlheinz Friedrich), ließ den wieder einsatzfähigen Nemetschek (noch) auf der Bank. Richtigerweise, zumal die Lok-Steilpäße Linde förmlich entgegenkamen. Den offensiveren Nemetschek hatten die Thüringer in Leipzig gar nicht nötig. In der Mannschaft steckt genau jene Spielfitness, die der beste Feldspieler an diesem Tag, der ballsichere, präzise Zuspieler Hornik in attraktiven, offensiven Fußball kanalisierte.
Was dem Schlagerspiel dem großem Atem nahm, war der Mangel an dramatischen Torszenen. Dafür war der Respekt voreinander zu groß. „Gegen die beste Abwehr der Oberliga wollen erst einmal Tore geschossen werden“, rückte Menz die Lok-Qualitäten ins Bild. Außerdem drifteten Lok und Rot-Weiß in so unterschiedlichen Stilauffassungen, daß weder die eine noch die andere Elf allein für Klasse zu sorgen vermochte. Lange verteidigte Lok das 1:0, vergab durch Kühn (18.) vielleicht sogar die Entscheidung, als Benkert blitzschnell reagierte. Die Punkteteilung schmeichelt am Ende den Leipzigern mehr als den Erfurtern. „Das ist Fußball“, würden die Engländer sagen.

Trainermeinung Siegmar Menz: Nur in der Anfangsphase hatten wir eine Schaltpause. Danach wirkte die Mannschaft souverän und spielte guten Fußball. Das Mittelfeld gehörte uns. Chancen besaßen wir zu genüge.

Spieler des Tages der fuwo
In der Liga, Staffel A, führte Jörg Hornik (geboren am 13.10.1957) bei Vorwärts Neubrandenburg Regie und erwies sich als treffsicherer Schütze, ehe er seinen NVA-Ehrendienst beendete und nach Erfurt zurück kehrte. Er faßte sofort im Oberligakollektiv Tritt, absolvierte noch im Herbst drei Punktspiele und stellte nun am Sonnabend beim 1. FC Lok seine balltechnischen Qualitäten auf imponierende Art und Weise in den Dienst des Rot-Weiß-Teamworks. Servierte raffinierte Pässe, prüfte Lok- Schlußmann Müller mit einem tückisch geschlenzten Freistoß ins obere Eck.

Nachwuchsoberliga

1. FC Lok Leipzig – FC Rot-Weiß Erfurt 1:0 (0:0=

Aufstellung RWE:
Stangner, Demski, Nemetschek (ab 46. Ratz), Becker, Kräuter, Jung, Fehrenbacher, Döring, Matthä, Weidemann, Kübelstein Trainer: Bach

Tore: 1:0 70. Haarseim
Tabelle: RWE 7.


Quelle 8. Ausgabe FUWO Februar 1983
Zitieren
15. Spieltag DDR Oberliga 1982/83

Ansetzungen
Aue-Frankfurt 0:0
Böhlen – Zwickau 2:1
BFC – Rostock 1:0
HFC – Union 5:2
Magdeburg – Lok 2:1
RWE – Dresden 1:1

Tabelle
1. BFC
2. Jena
3. 1. FCM
4. Lok
5. Frankfurt
6. RWE
7. Dresden
8. Rostock
9. KMS
10. HFC
11. Aue
12. Union
13. Böhlen
14. Zwickau

FC Rot-Weiß Erfurt – SG Dynamo Dresden 1:1 (0:0)

RWE
Benkert, Linde, Sänger, Goldbach, Teich (ab 59. Göpel),Winter, Hornik, Vlay, Romstedt, Heun, Busse (im 1-3-3-3) Trainer: Menz

Dresden
Klimpel, Dörner, Kretzschmar, Trautmann, Mittag, Pilz, Rziha (ab 75. Schülbe), Schade, Gütschow (ab 46. Lippmann), Minge, Döschner (im 1-3-3-3) Trainer: Prautzsch

Tore: 1:0 55. Busse, 1:1 81. Minge
Zuschauer: 20.000
Schiedsrichter: Henning, Supp, Gerber
Der Unparteiische kam ohne Verwarnung (!) aus. „Die faire Einstellung aller Akteure verdient großen Respekt“, erklärte Wolfgang Henning. Über zwei, drei Freistoßentscheidungen die unnötig waren, zu lamentieren, wäre reine Beckmesserei. Henning bekam gute Assistenz von den Linien. Er war großzügig und regelsicher.

Für beide ein Punktgewinn? (von Günter Simon)

In der Überschrift steckt leiser Zweifel. Prautzsch bewertete „das Unentschieden in Erfurt als einen Gewinn“. Menz nahm Sängers kapitalen Fehler, der Dresdens Ausgleich begünstigte, zum Anlaß, um „von einen gerechten, aber auch enttäuschenden 1:1“ zu sprechen. Die Wahrheit liegt diesmal nicht in der Mitte, vielmehr in beiden Aussagen. Hätte nämlich Sänger das Leder ins Aus gestossen und nicht in eine Wasserlache befördert Dynamo wäre vermutlich kaum noch zum Ausgleich gekommen. Anderseits hatten die Gäste einen Punkt wirklich verdient. Großchancen für Schade (23.), Minge (44.), Lippmann (47., 58./zweimal an den Posten!) sprachen Bände.
Aus der Pein (große Wasserlache, Matsch, Dreck) machten den Akteure, hüben wie drüben, zur Freude der Besucher noch Fußball zum Ansehen. Natürlich nicht auf eleganten Kombinationspfaden, sondern auf draufgängerische, temposcharfe Art. Ein Klassemann wie Dörner führte auf diesem Boden sein Stellungsspiel fehlerfrei vor. Heun (bei sechs Schüssen und einem Kopfball ohne Treffer) und Trautmann blieben sich ebenbürtig. Erfurts spielerische Vorzüge setzten die Gäste jene Tugend entgegen, die in der gegenwärtigen Besetzung einfach stecken müssen, um medaillenreif zu bleiben: Willensqualität, Laufbereitschaft, unerschrockenen Mut. Dadurch bleib die bemerkenswerte faire Partie ausgewogen, interessant bis zum Abpfiff.
Nach dem Wechsel suchte Erfurt stürmisch die Entscheidung (13:1 Ecken!). Mit einem raffinierten Anspiel ebnete Hornik für Busse das Führungstor. Plaziert schoß der Linksaußen ins Dreieck ein. Da jedoch Romstedt überhaupt nicht in Erscheinung trat, Dörner jedes zweite Abspiel der Erfurter Mittelfeldreihen erahnte und souverän abfing, verstärkt sich die Widerstandsfähigkeit des Vizemeisters. Er bäumte sich auf, Schade trieb an, Pilz gelangen nedlich verwertbare Pässe und Prautzsch blieb auch gedanklich offensiv, als er mit der Einwechslung von Lippmann (beweglicher als Gütschow) und Schülbe schließlich sein ganzes Stürmerpotenzial ausschöpfte. Als Heun dreimal, zwischen der 59. Und 62. Minute, verschoß oder an Klimpel scheiterte, wurde Erfurt sichtlich nervös. Das fehlende zweite Tor zerrte an den Nerven, die Sänger schließlich verließen. Danach half auch kein verzweifeltes Aufbäumen mehr (Benkert riskierte einen „Ausflug“ bis zur Mittellinie). Der in Leipzig gewonnene Punkt ging Erfurt auf eigenem Boden wieder verloren.
Trainermeinung Siegmar Menz: Es war schwer überhaupt Fußball vorzuführen. Daß er noch gut und fair gespielt wurde, war bemerkenswert. Ein schwerer Abwehrfehler Sängers begünstigete Dresdens 1:1. Das 1:1 befriedigt uns nicht.

Nachwuchsoberliga

FC Rot-Weiß Erfurt – SG Dynamo Dresden 4:0 (1:0)

Aufstellung RWE:
Oevermann, Becker, Nemetschek (ab 46. Weidemann), Jäger, Kräuter, Jung, Fritz, Döring, Matthä, Fehrenbacher, Kübelstein Trainer: Bach

Tore: 1:0 42. Kübelstein, 2:0 52. Matthä, 3:0 70. Weidemann, 4:0 76. Weidemann
Tabelle: RWE 5.


Quelle 9. Ausgabe FUWO März 1983
Zitieren
16. Spieltag DDR Oberliga 1982/83

Ansetzungen
Aue – RWE 2:2
Dresden – Magdeburg 1:1
Lok – HFC 2:0
Rostock – Böhlen 4:2
Zwickau – KMS 0:3
Jena – Frankfurt 1:1

Tabelle
1. BFC
2. Lok
3. Jena
4. 1. FCM
5. Frankfurt
6. RWE
7. Dresden
8. Rostock
9. KMS
10. Aue
11. Union
12. HFC
13. Böhlen
14. Zwickau

BSG Wismut Aue – FC Rot-Weiß Erfurt 2:2 (2:1)

Aue
Ebert, V. Schmidt, Kronik, W. Körner (ab 68. Süß), Körberlein, Teubner (Ab 76. A. Krauß), Erler, Bauer, Kunde, Mothes, Escher (im 1-3-3-3) Trainer: Thomale

RWE
Oevermann, Linde, Sänger, Goldbach, Göpel (ab 20. Nemetschek), Hornik, Winter, Vlay (ab 68. Thon), Romstedt, Heun, Busse (im 1-3-3-3) Trainer: Menz

Tore: 0:1 9. Heun, 1:1 33. Mothes, 2:1 39. Linde (ET), 2:2 68. Hornik
Zuschauer: 10.000
Schiedsrichter: Supp, Roßner, M. Müller
Keine leicht zu leitende Partie, weil beide Kontrahenten mitunter leidenschaftlich „zur Sache“ gingen. Supp ließ sich nicht irritieren, vermochte aufkommende Hektik nach einer knappen fünf Minuten dauernden Spielunterbrechung (bei Göpels Verletzung am Kopf / 19.) rasch wieder aus dem Spiel zu bannen. Amtierte energisch bis zum Ende.
Verwarnungen: Erler (Stoßens), Winter (unsportliches Verhalten) Hornik (Foul)

Das Wechselspiel von Hornik-Heun (von Wolf Hempel)

Unzufrieden waren am Ende beide Kontrahenten nicht. Die Erfurter blieben ihrer Serie treu: im 11. Spiel in Reihenfolge nunmehr unbesiegt. Die Auer erzielten endlich wieder Tore, die ersten seit dem 6. November 1982 (damals 3:1 gegen Union), nach fünf Partien ohne Treffer. Dabei hatte jeder seinen Pechvogel, so Erfurt in seinem Libero Linde. „Ich wollte den Ball, der im Gewühl auf dem Elfmeterpunkt lag, ins Aus drücken“, erzählte der „Sünder“ des Eigentores. Und Wismuts Torhüter Ebert, der Nemetscheks hohe Eingabe verfehlte, so daß Hornik zum 2:2 einköpfen konnte. „Es war mein Fehler. Ich hab den Sieg aus der hand gegeben, den Ball falsch kalkuliert.“
Dabei waren Aue wie Erfurt alles andere denn auf ein Remis orientiert: Wie die Gäste ihrer Qualitäten bewußt und ihrer Mittel sicher die ersten 20 Minuten gestalteten, dass imponierte nicht nur optisch. Klug, laufstark, schnell stürmte der FC Rot-Weiß. Großchancen ergaben sich für Romstedt (10.) und Vlay (18.). Das hätte schon den K.o. für Wismut bedeuten können! Und die Rot-Weißen verfügten über ein starkes Regisseur-Paar mit Hornik-Heun. Die Ballsicherheit und Vorstöße des einen, die Pässe und Standards des anderen imponierten. Und glänzend ihr Wechselspiel auch bei beiden Toren: Erst servierte Hornik den Ball Heun zum Einschuß, dann leistete Heun die Vorarbeit, ehe Nemetscheks hohe Eingabe zum 2:2 Hornik erreichte.
Dazwischen genauer von der 20. (Göpels Ausscheiden) bis zur 51. Minute (herrlicher Flachschuß Heuns, den Ebert großartig abwehrte), kam Rot-Weiß etwas von der Rolle. Da zog die Wismut-Elf ihre Register: Elan, Wucht, kämpferische Qualitäten, vom ballverteilenden Erler, dem quirligen, dribbelstarken Escher, dem geradlinigen Mothes und dem offensivfreudigen V. Schmidt (nach kurzer hektischer Phase) in spielerische Qualität umgemünzt. Und auch sie erreichten Torgefährlichkeit – durch Körberlein (40., Pech mit einem Pfostenschuß) und Erler (62.). Hier wie dort verband sich Wucht und Offensivstärke mit Spielintelligenz. Was Hornik und Heun mit Busse sowie Escher und Erler mit Mothes auf dem schweren Boden leisteten, verdient Respekt. „Die Moral stimmte“, hieß es auf beiden Seiten. Doch Unausgewogenheit, zu wenig Umkehrspiel von Kornik und Bauer bei Wismut oder auch der Erfurter Verteidigung (bei ihnen machte sich wohl das Fehlen von Benkert und Teich, später auch von Göpel bemerkbar) im Vorwärtsgang waren nicht zu übersehen. So hob sich manches wieder auf.
Trainermeinung Siegmar Menz: Wir zogen in den ersten 20 Minuten ein selbstbewußtes Spiel auf, konnten da schon 3:0 führen, ließ uns danach eine Zeitlang vom Spiel abbringen, durch leidenschaftlichen Kampf auch zu sehr beeindrucken. Aber die Moral stimmte. Wir fanden wieder zu unseren Spiel.

Anmerkung zu Benkert Verletzung. Die ja ewig dauerte bis sie auskuriert war. Und er nie mehr so an seine Leistung in dieser Saison anknüpfen konnte. Dazu die fuwo
Im Spiel Olympiaauswahl DDR – Ungarn 1:0
Das Mißgeschick des Schwedter Treffens betraf Torwart Benkert. Als Ungarn in der 49. Minute durch Verteidiger Parcoczai über den rechten Flügel stürmte und auch zum Schuß kam (Pfosten), sprang der Erfurter Hüter in die bedrohte Ecke. Unglücklich die Sprungphase beendend, knickte er weg und verletzte sich dabei. Erste Diagnose: Kniescheiben-Bänderabriß. Den Kapitän der Olympiaauswahl begleiten viele gute Wünsche mit in die Klinik.

Europapokal Hinspiele Viertelfinale
Cup der Landesmeister
Dynamo Kiew – Hamburger SV 0:3

Cup der Pokalsieger
FC Bayern München – FC Aberdeen 0:0

UEFA-Cup
1. FC Kaiserslautern – Univers. Craiova 3:2

Das Neueste aus der Oberliga
Kapitän Wolfgang Benkert, der sich beim Olympiaauswahlspiel gegen Ungarn verletzte, wurde von Prof. Dr. Franke in Berlin operiert. Dieter Göpel mußte mit einer Kopfplatzwunde in Aue ausscheiden, Hans-Joachim Teich laboriert an einer Zerrung. Am 18. März empfängt die Oberligaelf die finnische Nationalmannschaft.

Quelle 10. Ausgabe FUWO März 1983
Zitieren
17. Spieltag DDR Oberliga 1982/83

Ansetzungen
Jena – Aue 3:0
Frankfurt – Zwickau 2:0
KMS – Rostock 4:1
Böhlen – Union 3:2
BFC – Lok 2:1
HFC – Dresden 1:3
Magdeburg – RWE 2:2

Tabelle
1. BFC
2. Jena
3. Frankfurt
4. 1. FCM
5. Lok
6. RWE
7. Dresden
8. KMS
9. Rostock
10. Böhlen
11. Aue
12. Union
13. HFC
14. Zwickau

1. FC Magdeburg – FC Rot-Weiß Erfurt 2:2 (0:1)

Magdeburg
Bahra, Stahmann, Schößler, Mewes, Cramer, Pommerenke, Wittke, Steinbach, Windelbrand (ab 73. Halata), Streich, Hoffmann (im 1-3-3-3) Trainer: Kreul

RWE
Oevermann, Linde, Sänger, Goldbach, Teich (ab 77. Nemetschek), Hornik, Winter, Iffarth, Romstedt (ab 87. Vlay), Heun, Busse (im 1-3-3-3) Trainer: Menz

Tore: 0:1 32. Heun, 1:1 50. Cramer, 1:2 63. Iffarth, 2:2 64. Steinbach (Elfer)
Zuschauer: 20.000
Schiedsrichter: Bahrs, Herrmann, Rößler
Über eine Stunde lang bot Bahrs eine hervorragende Leistung, sah alles, entschied souverän. „Der Strafstoß jedoch war kaum berechtigt“, urteilte Beobachter Fritz Köpcke. Bahrs meinte dazu, daß Sängers Angriff dem Bein Hoffmanns galt. Trotz dieser Entscheidung lobte Erfurts Trainer: Eine gute Schiedsrichterleistung. Übersah in der 75. Minute Herrmanns Abseitsfahne. Dennoch: Bahrs hatte großen Anteil an der Fairneß dieses Treffens.

Kühle Erfurter führten zweimal (von Klaus Schlegel)

Er machte aus seinem Herzen keine Mördergrube. „Wenn man zur Hause nur Unentschieden spielt, hat man einem Punkt verloren.“ Ohne Umschweife kommentierte Wolfgang Steinbach das 2:2 auf diese sicherlich richtige Weise. Freilich trafen die Magdeburger auf einen überragenden Torhüter. Doch ist es nur darauf zurückzuführen, daß sie, trotz zunächst überlegener Spielanteile, nicht zum Erfolg kamen?
Die Frage ist nur schwer zu beantworten, denn sie machten erst einmal (fast) alles richtig. Da wurde, unter Einbeziehen auch der zentralen Abwehrspieler, gekonnt auf Angriff gesetzt. Die Fließbandkombinationen forderten die Zuschauer mehrfach zu Szenenapplaus heraus. Man schoß, man köpfte, doch ein Tor wollte nicht fallen. Mehr noch, nach einem Fehler von Mewes konterte Erfurt ebenso klug wie beherzt. Busse-Hornik-Heun: Tor! So einfach ging´s. Auch wenn man glaubte, daß der Spielverlauf auf dem Kopf gestellt schien. Der FC Rot-Weiß geriet zwar in Nöten, weil weder Sänger noch Goldbach oder Teich ihre Duelle gegen ihre unmittelbaren Kontrahenten gewannen. Doch Oevermann wies ihnen den Weg: Auch im stärksten Druck kühlen Kopf bewahren. Man kann mal einen Zweikampf verlieren, doch deshalb nicht das Spiel. Nach diesem Motto handelte Erfurts keineswegs sichere Abwehr. Sie hielt nicht nur dagegen, sie bäumte sich auf, sucht ihr Heil nicht in der Defensive, sondern in der Flucht nach vorn. Und schon wurden alle ihre Mittel sicherer: der rackernde Iffarth, der von Ideen sprühende Hornik, der dribbelstarke Romstedt, der fleißige Heun, der leichtfüßige Busse.
Dadurch wurde das zunächst etwas einseitig ablaufende Geschehen, das dank dem Können von Wittke, Pommerenke, Streich, Windelband u.a. schon gutklassige Szenen enthielt, schließlich über weite Phasen hochkaratig. Die Erfurter verkrochen sich nicht ängstlich, sie nahmen vielmehr den Fehdehandschuh auf. Und nach der Pause holten sie einen deutlichen Eckenvorteil heraus, ließne sich auch nach Cramers 20-m-Sonntagsschuß nicht von ihrer Linie abbringen, gingen, nach kluger Vorarbeit Busses vom rechten Flügel, durch Iffarths Direktschuß erneut in Führung.
Um auf jene oben gestellte Frage zurückzukommen: Es hatte den Anschein, als resignierten einige Magdeburger mit zunehmender Zeit, als hielten sie das von ihnen angeschlagene Tempo nicht bis zum Schluß durch. Streich war später zu wenig in Bewegung, und auch Pommerenke schien nachzulassen in der Konzentration.
Trainermeinung Siegmar Menz: Für uns ein verdienter Punktgewinn, weil wir uns nach dem druckvollen Spiel der Magdeburger in der ersten halben Stunde steigerten. Oevermann hielt hervorragend, aber auch unser Angriff um Hornik spielte gut.

Über den „Stellvertreter“ (von Klaus Schlegel)
Als ich am Donnerstag Erfurts am Knie operierten Stammtorwart in einem Pankower Krankenhaus besuchte, da meinte der stets optimistische Wolfgang Benkert: „Statt des einen oder anderen Unentschieden hätten wir ruhig auch mal einen Sieg holen können. Spielen wir jedoch in Magdeburg remis, dann sind wir zufrieden.“ Und auf seinem „Stellvertreter“ Michael Oevermann angesprochen, erwidert er: „Da bin ich ganz ruhig. Der Michael macht seine Sache schon.“
Magdeburgs Spieler können ihm da, wenn auch ein wenig mit knirschenden Zähnen, nur beipflichten. Wie Oevermann Schüsse und Kopfbälle von Stahmann, Steinbach, Streich, Hoffmann und Windelband parierte, das veranlaßte DFV-Trainer Klaus Petersdorf zu dem Lob: „Ein Teufelskerl, der da zwischen den Pfosten steht.“ Und alle, nicht nur die Erfurter, sangen das Lied vom großartigen „Stellvertreter“.
Der so hoch gelobte Torwart blieb bescheiden: „Mir macht das nichts aus, wenn ich auch nur auf der Bank sitze. Ich trainiere, als müßte ich spielen, halte mich immer fit. Ich weiß, ich gehöre dazu. Und einer kann nur spielen.“
Eine richtige Einstellung. Denn oft entschied die Reserve, in keiner Weise im Sinne von Ersatz, über Sieg und Niederlage. Und ein zweiter Mann kann über Nacht zum ersten werden. Sie alle werden gebraucht, und wir sollten die „Stellvertreter nie gering schätzen. Michael Oevermann, ein Beispiel von vielen, beweist, was in ihnen steckt.
Übrigens: Wolfgang Benkert geht´s den Umständen entsprechend, gut. „Ich kann mein Knie schon wieder ganz schön beugen. Und in der nächsten Saison will ich es noch einmal wissen…“

Nachwuchsoberliga

1. FC Magdeburg – FC Rot-Weiß Erfurt 2:2 (1:1)

RWE
Stangner, Becker, Döring, Berschuk, Kräuter, Fehrenbacher, Jung, Jäger, Matthä, Weidemann, Thon Trainer: Krebs
Tore: 1:0 7. Lieberam, 1:1 25. Matthä (Elfer), 2:1 69. Siersleben, 2:2 72. Weidemann

Tabelle: RWE 6.

Quelle 11. Ausgabe FUWO März 1983
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18. Spieltag DDR Oberliga 1982/83

Ansetzungen
Aue – Magdeburg 2:1
RWE – HFC verlegt
Dresden – BFC 1:2 vor 38.000 Zuschauern
Lok – Böhlen 2:1
Union – KMS 0:0
Rostock – Frankfurt 1:2
Zwickau – Jena 1:2

Tabelle
1. BFC
2. Jena
3. Frankfurt
4. 1. Lok
5. RWE
6. 1. FCM
7. Dresden
8. KMS
9. Rostock
10. Aue
11. Böhlen
12. Union
13. HFC
14. Zwickau

FC Rot-Weiß Erfurt – Nationalmannschaft Finnland 1:0 (1:0)

RWE
Oevermann, Linde, Sänger, Goldbach, Nemetschek (ab 80. Göpel), Winter (ab 80. Vlay), Hornik, Iffarth, Romstedt, Heun, Busse (im 1-3-3-3) Trainer: Menz

Tor: 1:0 7. Romstedt
Zuschauer: 12.000
Schiedsrichter: Supp

Europapokal Rückspiele Viertelfinale
Cup der Landesmeister
HSV – Kiew 1:2 HS: 3:0

FC Aberdeen – Bayern München 3:2 HS 0:0

UEFA-Cup
Craiova – Lautern 1:0 HS: 2:3

Quelle 12. Ausgabe fuwo März 1983

19. Spieltag
Zwickau – Aue 3:1
Jena – Rostock 4:1
Frankfurt – Union 2:0
KMS – Lok 1:1
Böhlen – Dresden 2:2
BFC – RWE 1:0
HFC – Magdeburg 2:2

Tabelle
1. BFC
2. Jena
3. Frankfurt
4. Lok
5. Magdeburg
6. RWE
7. Dresden
8. KMS
9. Rostock
10. Aue
11. Böhlen
12. HFC
13. Union
14. Zwickau

BFC Dynamo – FC Rot-Weiß Erfurt 1:0 (0:0)

BFC
Rudwaleit, Trieloff, Noack, Troppa, Schlegel, Terletzki, F. Rohde, Backs (ab 80. Schulz), Sträßer, Ernst, Netz (ab 46. Götz) (im 1-3-3-3) Trainer: Bogs

RWE
Oevermann, Linde, Teich, Sänger (ab 71. Vlay), Goldbach, Winter, Iffrath, Hornik (ab 79. Göpel), Romstedt, Heun, Busse (im 1-3-3-3) Trainer: Menz

Tor: 1:0 75. Ernst
Zuschauer: 8.500
Verwarnungen: Troppa und Heun (Foul)
Schiedsrichter: Streicher, Peschel, Hagen
Der Referee wartete mit einer einwandfreien, sicheren Spielleitung auf, was auch Erfurts Trainer Menz in der Pressekonferenz unterstrich. Bis auf eine Szene (Streicher übersah Peschels Abseitsfahne bei einem Rot-Weiß Angriff) fehlerloses Zusammenwirken mit den Linienrichtern. Beide Mannschaften hielten es mit der Fairneß

Zehn Zentimeter machen was aus (von Joachim Pfitzner)

Ob die Erfurter Sonnabend früh im Hotel „Stadt Berlin“, wo sie übernachtet hatten, Ostereier gesucht hatten, wollte ein Journalist flasend von ihnen wissen. „Die suchen wir lieber hier im Jahn-Sportpark“, parierte lachend Klubvorsitzender Karlheinz Friedrich. Nach naßkalten eineinhalb Stunden kamen die Thüringer mit leeren Händen vom Rasen. Es hätte aber nicht viel gefehlt, auch die Berliner hätten das eine Ei (sprich Tor) nicht gefunden.
Man sollte den in unseren Gefilden altbekannten Begriff „mangelnde Chancenverwertung“ nicht übermäßig strapazieren, aber so einfach aus dem Strafräumen fegen ließ er sich auch diesmal nicht. Die 7,32x2,44m weißumrandete Fläche wurde trotz aller Bemühungen nur einmal erfolgreich anvisiert. Das war, als Götz vom linken Flügel flankte und der fleißige und in mehreren Szenen fußballerisches Geschick verratende Ernst im richtigen Moment sprang, der zehn Zentimeter kleinere Winter einfach nicht an den Ball kommen konnte. „Da war nichts zu machen. Der Ball schlug plaziert im kurzen Eck ein“, schilderte Michael Oevermann, Erfurts aufmerksamen Torhüter, der sich bei Schüßen von Sträßer, Rohde und Terletzki auszeichnete, die spielentscheidende Szene, die der Ungeschlagenen-Serie der Thüringer (12mal) ein Ende bereitete.
Der Meister mag, gemessen an den Spielanteilen, vornehmlich in der zweiten Hälfte, um das eine Tor besser gewesen zu sein. Er vermochte allerdings seine Probleme in der Angriffsführung nicht zu verbergen. Vor der Pause vermißte man den Angriffsdruck, über weite Strecken der Partie auch die Schußpräzision (Terletzki, Sträßer, Troppa). Es fehlte an Harmonie, um gelöster, begeisternder aufspielen zu können. Wie die Erfurter wirkten auch die Platzbesitzer in den ersten 45 Minuten recht vorsichtig. Das Wort Tempofußball kam einem jedenfalls nicht in den Sinn.
Für die Gäste lief zuerst fast alles nach Wunsch. Allerdings fragt man sich, warum sie nach der Pause zu sehr auf Sicherheit bedacht waren? Liebäugelten sie frühzeitig mit einem Punkt? Taktisch packten die Heun und Co. Die Sache nicht. Es war mehr drin. Ihrem Umkehrspiel in die freien Räume der sich immer mehr in der Rot-Weiß-Hälfte festsetzenden Berliner fehlte absolut das Zwingende. Beispiel? Hornik (wohltuend seine abgeklärten Aktionen)-Romstedt-Iffarth-Busse und Kopfball, ohne Zweifel schön anzusehen, jedoch kein Tor. Ebenso Individuelles von Romstedt (mitunter zu umständlich beim Torschuß), Busse, Hornik, Heun. „Vorbei“ oder „übers Tor“ notiert man zu oft.
„Es sind leider zu viele solcher oder unentschiedener Spiele“, sinnierte Wolfgang Benkert – Erfurts verletzter Kapitän – in Gedanken bei der Punktbilanz.
Trainermeinung Siegmar Menz: Vom Resultat her bin ich enttäuscht. Wir spielen in der ersten Halbzeit klug aus der Abwehr heraus, nutzen allerdings unsere Konterchancen nicht. Später gerieten wir zu sehr unter Druck, hatten aber auch da noch Möglichkeiten.


EM-Qualifikationsspiel
DDR – Belgien 1:2
Damit nach zwei Spieltagen schon die DDR abgeschlagen und gescheitert.
Wie die fuwo da die DDR-Nationalspieler kritisiert ist schon teilweise hart, aber wohl auch gerecht.
Ein Auszug
Rudwaleit: indiskutabel
Trieloff: Problembeladender Libero
Schnuphase: Ein geschulter Liberotyp gegen den sprintschnellen van der Elst – Konstellation des Widersinns
Kreer: Überhastet nervös
Stahmann: Ist Libero und kein Verteidiger. Dies Fehlbesetzung und andere müssen korrigiert werden (indirekte Aufforderung zur Ablösung vom Trainer Dr. Krause; was ja dann auch geatn wurde und Stange dann übernahm)
Trautmann: Ohne Konstruktivität
Dörner: Was er kann weiß jeder. Wie er spielt erschreckend. Totalausfall Dörner war das Verhängnis unseres Mittelfeldes.
Liebers: Der Typ des Mittelfeldspielers der bedeutungslos wird, wenn Hilfestellung durch andere ausbleibt.
Richter: Verlor jeden Zweikampf, Kopflos, eigensinnig, unmotiviert. Ausfall!!
Streich: einziger Spieler in unserer Elf mit internationalen Format
Kühn: Gerts beherrschte ihn nach Belieben, kein Draufgänger, harmloses kämpferisches Verhalten
Heun: nach einer Stunde im Spiel. Verständliche Anpassungsprobleme. Am linken Flügel verhalten, ohne Tordrang.
Busse: Einen Neuling mit der Faust im Nacken zu belasten, in 20 verbleibenden Minuten, war kein Meisterstück der Trainerbank.

Nachwuchsoberliga

BFC Dynamo – FC Rot-Weiß Erfurt 3:1 (2:1)

RWE
Stangner, Becker, Döring, Kräuter, Jäger, Jung, Fehrenbacher, Kübelstein, Matthä, Weidemann, Thon (ab 68. Mascher) Trainer: Krebs
Tore: 1:0 28. Schickgram, 2:0 40. Helms, 2:1 43. Kübelstein, 3:1 85. Petzold

Tabelle: RWE 6.

Quelle 14. Ausgabe FUWO März 1983
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20. Spieltag DDR Oberliga 1982/83

Ansetzungen
Aue – HFC 3:2
Magdeburg – BFC 1:2
RWE – Böhlen 1:0
Dresden – KMS 3:1
Lok – Frankfurt 1:0
Union – Jena 1:0
Rostock – Zwickau 1:0

Tabelle
1. BFC
2. Jena
3. Frankfurt
4. Lok
5. RWE
6. Dresden
7. Magdeburg
8. KMS
9. Rostock
10. Aue
11. Union
12. Böhlen
13. HFC
14. Zwickau

FC Rot-Weiß Erfurt – BSG Chemie Böhlen 1:0 (1:0)

RWE
Oevermann, Linde, Sänger, Goldbach, Teich (ab 89. Thon), Winter, Hornik (ab 59. Vlay), Iffarth, Romstedt, Heun, Busse (im 1-3-3-3) Trainer: Menz

Böhlen
Herber, Hammer, Wolf, Adamczak, Höhne, Bittner, Srodecki, F. Schneider, Kunze (ab 9. Tröger), Havenstein, Treubel (ab 66. Hubert) (im 1-3-3-3) Trainer: Joerk

Tor: 1:0 41. Hornik
Zuschauer: 14.000
Verwarnungen: Hammer, Hubert (Foul)
Schiedsrichter: Hagen, Ziller, Bußhardt
Es hatten mit dieser sehr fairen Partie keinerlei Probleme. Da fielen ein, zwei Freistoßentscheidungen von Hagen, der die Strafstoßambitionen von Heun nicht akzeptierte, und eine Abseitsfahne von Ziller überhaupt nicht ins Gewicht.

Böhlener wurden sich untreu (von Manfred Binkowski)

Nur drei Mannschaften können sich rühmen, in dieser Saison aus dem Erfurter Gerorgi-Dimitroff-Stadion einen Punkt entführt zu haben: Wismut Aue (2:2), BFC Dynamo (1:1) und Dynamo Dresden (1:1). Die auswärts sieglosen Böhlener (2:16 Punkte)werden kaum mit diesem Gedanken gespielt haben, zumal sie auf eignen Platz 0:3 verloren hatten. Und damit wurden sie sich selbst untreu. Denn nachdem der Wiederaufsteiger in der ersten Halbserie noch fünfmal ohne Torerfolg geblieben war, konnte in der Rückrunde zumindest immer ein Treffer bejubelt werden. Dieses Bestreben vermißte man am Sonnabend, als lediglich in den Anfangsminuten das Spiel gesucht, dann gegen eine keinesfalls erdrückende Übermacht das Hauptaugenmerk auf die Abwehr gelegt wurde. Da fiel natürlich das Fehlen von Lippmann (sechs Verwarnungen) und Kalainski (verletzt) ins Gewicht, zu dem obendrein noch das frühe Ausscheiden des verletzten Kunze kam. Aber etwas mehr wäre schon vonnöten und der eigenen Selbstbestätigung dienlich gewesen.
Da auch die Gastgeber keinen guten Tag erwischten, plätscherten die neunzig Minuten mehr schlecht als recht dahin. Insbesondere Heun, aber auch Busse bemühten sich redlich, doch sie blieben zu sehr auf sich allein gestellt, um die dichte Chemie-Abwehr unter Druck zu setzen.
So sorgten lediglich zwei Grundliniendurchbrüche für die größte Gefahr. Erst lenkte der reinrutschende Romstedt eine Busse Eingabe aus fünf Metern noch über die Latte, dann erzielte Hornik vier Minuten vor dem Pausenpfiff nach schöner Vorarbeit von Heun den entscheidenden Treffer. Lediglich in dieser Situation machte Chemie-Schlußmann Herber keine gute Figur, wirkte er unentschlossen, sonst hätte er das 0:1 vielleicht auch noch vereitelt. Ansonsten war er nämlich sicher und auf dem Posten, pariert er ein halbes Dutzend Schüsse von Heun (69., 84.), Busse (11., 52.), Hornik (16.) und Winter (86.).
Trainermeinung Siegmar Menz: Ein enttäuschendes Spiel, in dem uns die körperliche und gedankliche Frische fehlte. Drei schwere Begegnungen in einer Woche haben doch ihre Spuren hinterlassen.

Nachholspiel
FC Rot-Weiß Erfurt – HFC Chemie 3:0 (2:0)

RWE
Oevermann, Linde, Sänger, Teich (ab 40. Göpel), Goldbach, Iffarth, Winter, Hornik (ab 87. Vlay), Romstedt, Heun, Busse (im 1-3-3-3) Trainer: Menz

HFC
Walther, Fülle, Strozniak, Peschke, Wawrzyniak, Meinert, Schübbe (ab 46. Pngel), Schmidt, Henschel (ab 61. Lorenz), Pastor, Peter (im 1-3-3-3) Trainer: Urbanczyk

Tore: 1:0 16. Romstedt, 2:0 24. Hornik, 3:0 88. Heun
Zuschauer: 14.000
Verwarnungen: Goldbach, Pingel (Foul)
Schiedsrichter: Kirschen, Roßner, Müller
Ruhige sachliche Spielleitung mit dem Bemühen, die grundsätzlich fair geführte Partie laufen zu lassen.

Durchschnittspartie (von Otto Pohlmann)

Ein halbes dutzendmal hatte Heun Anlauf genommen, mehr oder wenig deutlich verfehlt , auch die Latte getroffen (56.). Zwei Minuten vor Schluß hatte er sein Tor, dank einer blitzschnellen Aktion mit Witz und Pfeffer, wie er drei Hallenser austrickste, scharf und genau schoß. Er und Busse, zuweilen auch Hornik aus dem alles in allen enttäuschenden Erfurter Mittelfeld, demonstrierte das, was dem HFC-Spiel ganz und gar in den vorderen Regionen fehlt: Durchschlagskraft, Tempobeschleunigung, Einfälle. Am Willen, mit offensiven Mitteln etwas gegen die Abstiegsgefahr zu tun, ließen es die Gäste nicht fehlen. Aber das richtig Maß zwischen Angriff und Abwehr fanden sie nicht. Fülle hatte seine Abwehr nicht in der Hand, Tür und Tor schien offen, riskante Ausflüge Torhüter Walthers und Unsicherheiten waren die Folge. Und viele Torchancen die von den Thüringern nicht genutzt wurden. So konnte es bei der Unausgeglichenheit auch in den Reihen der Siegerelf nur eine Durchschnittspartie werden.
Trainermeinung Siegmar Menz: Das Ergebnis entspricht unseren Wünschen. Spielerisch haben letztens, auch gegen den BFC, schon besseres geboten.

Nachwuchsoberliga

FC Rot-Weiß Erfurt – BSG Chemie Böhlen 5:1 (4:1)

RWE
Michalowski, Becker, Döring, Kräuter, Jäger, Fehrenbacher, Kübelstein, Fritz, Matthä, Weidemann (ab 72. Ratz), Thon (ab 46. Jung) Trainer: Krebs

Tore: 1:0 17. Weidemann, 1:1 22. U. Schneider, 2:1 31. Becker, 3:1 34. Weidemann, 4:1 36. Thon, 5:1 61. Kübelstein

FC Rot-Weiß Erfurt – HFC Chemie 3:1 (1:0)

Tore: 1:0 39. Döring, 1:1 60. Wagner, 2:1 75. Matthä (Elfer), 3:1 87. Ratz

Tabelle: RWE 5.

Europapokal Halbfinale Hinspiele
Cup der Landes Meister
Real Sociedad San Sebastian – Hamburger SV 1:1
Stein, Hieronymus, Kaltz, Jacobs, Wehmeyer, Hartwig, Groh, Rolff, Magath, Hrubesch, Bastrup (ab 46. Milewski)
Tore: 0:1 59. Rolff, 1:1 75. Gajate
Turin – Lodz 2:0

Cup der Pokalsieger
Austria Wien – Real Madrid 2:2
Aberdeen – Waterschei 5:1

UEFA-Cup
Prag – Anderlecht 0:1
Lissabon – Craiova 0:0

Quelle 15. Ausgabe FUWO April 1983
Zitieren
21. Spieltag DDR Oberliga 1982/83

Ansetzungen
Rostock - Aue 0:0
Zwickau – Union 3:1
Jena – Lok 2:1
Frankfurt – Dresden 5:1
KMS – RWE 2:1
Böhlen – 1. FCM 1:6
BFC – HFC 4:0

Tabelle
1. BFC
2. Jena
3. Frankfurt
4. Lok
5. RWE
6. Magdeburg
7. Dresden
8. KMS
9. Rostock
10. Aue
11. Union
12. Böhlen
13. HFC
14. Zwickau

FC Karl-Marx-Stadt – FC Rot-Weiß Erfurt 2:1 (2:0)

KMS
Krahnke, Bähringer, Schwemmer, Uhlig, Pelz, A. Müller, Eitenmüller, J. Müller, Richter, Bemme (ab 69. Schneider), Neuhäuser (ab 83. Schubert) (im 1-3-3-3) Trainer: Lienemann

RWE
Oevermann, Linde, Teich (ab 80. Thon), Goldbach, Sänger, Winter, Hornik (ab 46. Vlay), Iffarth, Romstedt, Heun, Busse (im 1-3-3-3) Trainer: Menz

Tor: 1:0 12. Bähringer, 2:0 18. Bemme, 2:1 50. Heun
Zuschauer: 11.000
Verwarnungen: Pelz, Hornik (Foul)
Schiedsrichter: Ziller, Stumpf, Supp

Routiniert – dennoch ausgespielt (von Dieter Buchspieß)

Erfurts Mut, beim FCK sofort das Spiel an sich zu reißen, verdiente Respekt. Wer um eine achtbare Vorderfeld-Plazierung ringt, darf sich in einer taktisch ausgewogenen Offensiveinstellung nicht selbst beschneiden. Das riskierten die Rot-Weißen in dieser wechsel- und gehaltvollen Partie auch letztlich nicht. Der Fehler, gegen einen leidenschaftlich, einsatzfreudigen und zugleich sehr variabel stürmenden Gastgeber in der Abwehr nicht entscheidend gewappnet zu sein, sollte sich allerdings bitter rächen. Wie sich so erfahrene, mit Stellungsgeschick normalerweise vertraute Spieler derart in die Enge treiben lassen können, bleibt unerklärlich. Bemme und Neuhäuser trieben ihr Spiel mit Goldbach, Teich und dem kaum einmal rechtzeitig die Lücken schließenden Linde nach Herzenslust: frech, unbekümmert, ihrer technischen Mittel und Vorteile in der Antrittsschnelligkeit sicher. Rat und Hilfslosigkeit in Erfurts Deckungsgefüge, als Bemme/Bähringer (12.) sowie Neuhäuser/Bemme (18.) zu frühzeitigen Schlägen ausholten und darüber hinaus noch für ein weiteres halbes Dutzend beängstigender Situationen im gegnerischen Strafraum sorgten.
Der FCK war also bald in der Vorhand, fühlte sich über die beiden unberechenbaren, immer wieder ins Mittelfeld ausweichenden Spitzen zu schnellen, ballsicheren Kombinationen inspiriert. Ihm gelang es in dieser Phase besser, Disziplin in der Deckung zu wahren, ohne über Bähringer, Uhlig und dem bis zum Schluß im Tempospiel unverdrossenen A. Müller auf entlastende Vorstöße zu verzichten. Das erst machte seine Spielweise kompakt. Bestimmt von der Notwenigkeit, sich gegen die schon vor dem Wechsel im Dribbling mehr als einmal achtbar in Szene setzenden Romstedt und Busse konsequent zu behaupten. Das negative Beispiel der Gegenseite machte beim FCK keine Schule. „Nur so war es möglich, die Tatenfreude Erfurts in Grenzen zu halten, der Elf dann auch kaum nennenswerte Tormöglichkeiten zu gestatten, als sie nach der Halbzeit aufbegehrte und das Geschehen doch relativ klar bestimmte“, so schätzte FCK-Assistenztrainer Manfred Fuchs ein.
Spielgestaltende Vorzüge des FC Rot-Weiß waren mit Vlays Einwechslung unverkennbar. Da spürte man, daß Einfallsreichtum, überlegte Kombinationen in die Tiefe des Raumes nicht dem Zufall überlassen blieben. Kraftverschleiß hier (Bemme, Neuhäuser) forderten dort (Heun, Winter, insbesondere jedoch der unermüdliche Romstedt) neue Impulse heraus. Bei nur noch gelegentlichen Entlastungen (81. Möglichkeit für Schneider zum 3:1) befand sich der Gastgeber nun in der Rolle des zum Kampf gestellten Verteidigers. Aber auch sie spielte er kritikfrei bis zum erlösenden Ende.
Trainermeinung Siegmar Menz: Sänger ausgeklammert, erfüllten unsere Abwehrspieler ihre Aufgaben in der ersten Phase nicht und wurden so für ihre teilweise legere Einstellung hart bestraft. Unsere späte Steigerung vermochte diese Versäumnisse nicht mehr zu korrigieren.

Nachwuchsoberliga

FC Karl-Marx-Stadt – FC Rot-Weiß Erfurt 2:0 (0:0)

RWE
Michalowski, Becker, Nemetschek, Kräuter, Jäger, Jung, Fritz, Döring, Matthä (ab 60. Ratz), Weidemann, Kübelstein Trainer: Krebs

Tore: 1:0 50. Mäthe, 2:0 79. Mäthe

Tabelle: RWE 5.

Quelle 16. Ausgabe FUWO April 1983
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22. Spieltag DDR Oberliga 1982/83

Ansetzungen
Aue – BFC 1:3
HFC – Böhlen 6:0
Magdeburg – KMS 2:0
RWE – Frankfurt 3:2
Dresden – Jena 3:2
Lok – Zwickau 5:2
Union – Rostock 0:0

Tabelle
1. BFC (BFC vorzeitig Meister, mit 26 ungeschlagenen Spielen, wieviel da die Schiris halfen)
2. Jena
3. Frankfurt
4. Lok
5. RWE
6. Magdeburg
7. Dresden
8. KMS
9. Rostock
10. Aue
11. Union
12. HFC
13. Böhlen
14. Zwickau

FC Rot-Weiß Erfurt – FC Vorwärts Frankfurt/O. 3:2 (2:0)

RWE
Oevermann, Nemetschek, Teich, Goldbach, Sänger, Winter, Iffarth, Vlay, Romstedt (ab 71. Thon), Heun, Busse (ab 82. Fritz) (im 1-3-3-3) Trainer: Menz

FCV
Wienhold, Andrich, Probst, Hildebrandt, Geyer, Jarmuszkiewicz, Schulz, N. Rudolph, Wunderlich, Gramenz, Enzmann (im 1-3-3-3) Trainer: Großheim

Tor: 1:0 2. Vlay, 2:0 26. Busse, 2:1 63. Andrich (Elfer), 2:2 67. Hildebrandt, 3:2 74. Winter (Elfer)
Zuschauer: 18.000
Verwarnungen: Heun (Unsportlichkeit)
Schiedsrichter: Hagen, Haupt, Heynemann
Eine knappe Stunde lang leitet Hagen hervorragend, entschied zumeist auf Ballhöhe, immer richtig. Später verlor er dann ein wneig die Linie, wirkte etwas kleinlich, besonders bei den Strafstößen. Dennoch eine gute Leistung, wobei sich die Akteure fast durchweg außerordentlich korrekt verhielten.

Die kurzen Rot-Weiß-Wege zum Tor (von Klaus Schlegel)

Als die Erfurter zur Halbzeit den Rasen verließen, da prasselte donnernder Beifall durchs weite Oval und begleitete sie in die Kabine. Es galt eine Leistung, die als begeisternd zu bezeichnen nicht als übertrieben. „Das war Tempofußball bester Güte mit verwirrenden Angriffaktionen“, anerkannte DFV-Trainer Stange, relativierte doch sein Lob fast im gleichen Atemzug: „Die Effektivität hätte weit höher sein müssen.“
Tatsächlich, wie der FC Rot-Weiß begann, das imponierte. Da wurde alles nur einen Ziel untergeordnet: Auf kürzesten Weg zum Tor. Ob Goldbach oder Sänger, Vlay, Iffarth oder Winter, sie alle zwangen ihre Gegenspieler ihnen nachzulaufen . Und diese Unterstützung aus den hinteren Reihen inspiriert die drei Angreifer zu sehenswerten Aktionen, wobei sie ständig die Plätze wechselten , von der FCV-Deckung kaum zu halten waren. Freilich verleih auf der einen Seite die Führung Flügel, wie sie auf der anderen geradezu lähmend wirkte. Daß bei dem erstaunlichen Tempo, das die Gastgeber anschlugen, die eine oder andere Aktion nicht ganz präzise lief, hier und da einmal ein Fehlpaß zu beobachten war, das tat dem Geschehen kaum einen Abbruch, denn das wurde durch die enorme Laufbereitschaft aller Akteure ausgeglichen. So wurde durch dieses hohe Tempo zu spielerischen Glanz gefunden, und der FCV durfte sich glücklich schätzen, in der ersten halben Stunde nicht völlig unter die Räder geraten zu sein.
In dieser Phase kamen die Gäste nur zu sporadischen Angriffszügen. Lediglich N. Rudolph und Hildebrandt (Holzschuß, 33.) setzten einige Achtungszeichen, während die anderen, von Andrich mal abgesehen, in einen Schlafwagenzug eingestiegen zu sein schien. Weder nutzten die technisch beschlagenen Schulz noch Jarmuszkiewicz ihre Vorzüge, noch konnte Wunderlich, Gramenz oder Enzmann einmal entscheidend sich durchsetzen. „Wir haben die Startphase verschlafen und uns danach lang nicht erholt“, moniert dann auch Assistenztrainer Jüregn Piepenburg.
Nach dem Wechsel, als Andrich die Liberoposition aufgab, kam der FCV dann etwas besser ins Spiel , wobei allerdings nicht zu übersehen war, daß die rot-Weißen stark nachließen. Als es dann plötzlich 2:2 stand, schien der Spielverlauf völlig auf den Kopf gestellt. Es sprach allerdings für die Moral der Erfurter, daß sie sich in dieser kritischen Phase nicht aufsteckten. Heun zog noch einmal an, und die anderen folgten seinem Beispiel. Der verdiente Lohn fr dieses Aufbegehren blieb dann auch nicht aus.
Trainermeinung Siegmar Menz: Vor der Pause boten wir unsere bisher beste Heimspielleistung. Das war Fußball wie wir ihn sehen wollen, temposcharf, variabel, begeisternd. Später wirkten wir dann zu lasch, nach dem Strafstoß zuerst wie gelähmt. Wir sind froh über diesen Sieg.

Spieler des Tages der fuwo
Der linke Rot-Weiß-Verteidiger bot eine nahezu klassereine Partie. Er meldete Wunderlich im Stil eines Könners ab, gestaltet ihm nicht eine torgefährliche Aktion! Dabei verursachte Carsten Sänger ( geboren am 08.11.1962) kaum ein Foul, beherrschte seinen Kontrahenten mit fairen mittel, lieferte sich mit ihn rassige Duelle. „Dabei fand er noch Gelegenheit, sich mit in das Angriffsspiel einzuschalten“, lobte ihn Trainer Menz. Wenn es der Erfurter versteht, sich immer so zu konzentrieren, dann reift hier eine echte Hoffnung heran.

Nachwuchsoberliga

FC Rot-Weiß Erfurt – FC Vorwärts Frankfurt/O. 1:2 (1:1)

RWE
Stangner, Becker, Berschuk, Kräuter, Jäger, Ratz, Bojara (ab 68. Demski), Mascher, Matthä , Weidemann (ab 65. Möller)Trainer: Krebs

Tore: 1:0 10. Bojara, 1:1 30. Kuhlee (Elfer), 1:2 75. Kuhlee

Tabelle: RWE 6.

Quelle 18. Ausgabe FUWO Mai 1983

Anmerkung: Wann gab es in der letzten Zeit mal so einen Spielbericht? Aber da haben wir wohl im Moment die falschen Spieler und auch Trainer.
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23. Spieltag DDR Oberliga 1982/83

Ansetzungen
Union – Aue 0:0
Rostock – Lok 2:0
Zwickau – Dresden 1:3
Jena – RWE 6:0
Frankfurt – Magdeburg 2:1
KMS – HFC 0:0
Böhlen – BFC 2:9

Tabelle
1. BFC
2. Jena
3. Frankfurt
4. Lok
5. Dresden
6. RWE
7. Magdeburg
8. Rostock
9. KMS
10. Aue
11. Union
12. HFC
13. Böhlen
14. Zwickau

FC Carl-Zeiss Jena - FC Rot-Weiß Erfurt 6:0 (2:0)

Jena
Grapenthin, Schnuphase, Brauer, Hoppe, Kurbjuweit, Krause (ab 75. Töpfer), Meixner, Ludwig, Bielau, J. Burow, Trocha (ab 75. Raab) (im 1-3-3-3) Trainer: Meyer

RWE
Oevermann, Nemetschek, Teich, Goldbach, Sänger, Iffarth (ab 46. Hornik), Winter, Vlay, Romstedt, Heun, Busse (ab 71. Thon) (im 1-3-3-3) Trainer: Menz

Tor: 1:0 4. Bielau, 2:0 22: Burow, 3:0 56. Bielau, 4:0 71. Burow, 5:0 77. Meixner, 6:0 79. Schnuphase
Zuschauer: 15.000
Verwarnungen: Brauer, Iffarth (Foul)
Schiedsrichter: Bahrs, Ziller, Bußhardt
Bahrs bot eine überzeugende Leistung, amtierte umsichtig, aufmerksam und mit Fingerspitzengefühl, zumal ihn beide Mannschaften mit ihrer fairen Grundeinstellung die Aufgabe erleicherten. Auch die Zusammenarbeit mit den Linienrichtern klappe bis auf zwei Ausnahmen reibungslos (35.). eine Minute später kam die Abseitsfahne von Ziller im falschen Zeitpunkt.

Der „Alten Garde“ nachgeeifert (von Klaus Thiemann)

Jenas „Alte Garde“, die Ducke-Brüder, dann Irmscher, Stein, Blochwitz, Schlutter, Vogel, Müller usw., die fast auf den Tag genau vor zwanzig Jahren den ersten Titel, 1968 und 1970 die nächsten ins Ernst-Abbe-Stadion geholt hatten, stimmte unter der Stabführung von Georg Buschner im Vorspiel nicht nur die 15.000 Zuschauer richtig ein. Ihr Auftritt erwies sich offensichtlich auch als Spritze für die Elf vom Jahrgang 1983.
„Bei uns paßte diesmal einfach alles zusammen“, strahlte Jürgen Raab. Er, bisher Jenas bester und stabilster Stürmer, wagte wegen Blessur am Knie nicht den Einsatz von Beginn an. Aber als er kam, bereitete mit dem ersten Ballkontakt per Dribbling den prächtigen Kopfballtreffer von Meixner vor, „der die erhebliche Steigerung von Stefan belohnte“, freute sich Trainerassistent Helmut Stein. Schnuphase setzte schließlich den Schlußpunkt mit einem 22-m-Schuß, der Oevermann durch die Hände rutschte.
„Dennoch traf ihn die wenigste Schuld.“ Wolfgang Benkert nahm seinen Vertreter in Schutz. Der Schlußmann parierte zuvor einige Knallbonbons von Burow, holte selbst einen noch abgefälschten Schnuphase Freistoß aus der unteren Ecke (9.), war aber dann gegen die Torflut machtlos.
Es traf Erfurt, die den hohen Erwartungen nervlich ganz einfach nicht gewachsen waren, bis ins Mark. Zwar bäumten sie sich vornehmlich in der ersten Phase energisch auf (Heun, Winter, Sänger, Vlay), besaßen auch gute Szenen im Vorwärtsgang durch Vlay (7.), Winter (29.), Heun (33.), aber auf die Dauer waren sie dem Schneid, dem Feuer der Platzherren einfach nicht gewachsen.
Die bestätigten wieder einmal im entscheidenden Moment ihre enorme Steigerungsfähigkeit, „wirkten einfach bissiger, wuchtiger und entschlossener: Außerdem spielten sie ihre klare Vorteile in der Zweikampfgestaltung resolut aus“, urteilte DFV-Trainer Stange.
Nach Nemetscheks schweren Fehler, den Kraus-Bielau zum 3:0 nutzten, klappten die Gäste förmlich zusammen. Jenas glanzvoller Sieg aber basierte nicht zuletzt auch auf dem Schwung der jungen Burschen von Krause, Meixner, Ludwig, Bielau bis hin zu Burow, der seine Schußqualität mit zwei Prachttreffern unterstrich. Heun aber verzog selbst den Strafstoß (84.). Auch das paßte bei den Erfurtern ins Bild, in dem diesmal nichts paßte.
Trainermeinung Siegmar Menz: Die Mannschaft war nervlich dem großen Erwartungsdruck offensichtlich nicht gewachsen. An dieser Niederlage, an der es nichts zu beschönigen gibt, tragen alle Schuld. Nach Nemetscheks schwerem Fehler verlor sie völlig den Boden unter den Füßen.


Nachwuchsoberliga

FC Carl-Zeiss Jena - FC Rot-Weiß Erfurt 1:1 (0:1)

RWE
Stangner, BeckerRäthe, Döring, Kräuter, Jäger, Jung, Fritz, Berschuk, Mascher, Fehrenbacher, Kübelstein Trainer: Krebs

Tore: 0:1 35. Fehrenbacher, 1:1 60. Rost

Tabelle: RWE 6.

Quelle 19. Ausgabe FUWO Mai 1983
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24. Spieltag DDR Oberliga 1982/83

Ansetzungen
Aue – Böhlen 3:1
BFC – KMS 5:1
HFC – Frankfurt 1:1
Magdeburg – Jena 0:0
RWE – Zwickau 4:1
Dresden – Rostock 1:4
Lok – Union 4:0

Tabelle
1. BFC
2. Jena
3. Frankfurt
4. Lok
5. RWE
6. Magdeburg
7. Dresden
8. Rostock
9. KMS
10. Aue
11. HFC
12. Union
13. Böhlen
14. Zwickau

FC Rot-Weiß Erfurt – BSG Sachsenring Zwickau 4:1 (0:0)

RWE
Oevermann, Linde, Sänger, Goldbach, Winter, Iffarth (ab 59. Romstedt), Vlay, Hornik (ab 68. Göpel), Busse, Heun, Thon (im 1-3-3-3) Trainer: Menz

Zwickau
Püschel, Langer (ab 46. Dünger), Lorenz, Babik, J. Schykowski, Keller (ab 70. B. Richter), Hache, Stephan, Schneidenbach, Schumacher, Glowatzky (im 1-3-3-3) Trainer: Kupferschmied

Tor: 1:0 48. Busse, 2:0 54. Vlay, 2:1 66. Schumacher, 3:1 67. Busse, 4:1 90. Romstedt
Zuschauer: 8.500
Verwarnungen: Keller (Foul)
Schiedsrichter: Purz, Kulicke, Bahrs
Für Purz gab es keine Probleme und keine Proteste in einem beiderseitig jederzeit fair geführten Spiel. Sehr ordentliches, aufmerksames Zusammenwirken mit den gleichfalls entscheidungsfreudigen Linienrichtern.

Buspanne und späte „Pannenhilfe“ (von Wolf Hempel)

In Erfurt dauerte diesmal alles länger. Die Zwickauer hatten auf der Autobahn eine Buspanne und erschienen erst 15 Minuten vor dem eigentlichen Anstoß im Stadion. Die Rot-Weißen besaßen viel Zeit beim Warmmachen, aber sie mußten erst ihre 0:6-Panne von Jena verwinden. Und die saß tief! In dem mit zehn Minuten Verspätung begonnen Treffen jedenfalls schienen die Gastgeber lange nicht locker, gelöst zu sein. „Die psychische Belastung war deutlich zu spüren“, bemerkte auf der Tribüne der etatmäßige Kapitän Wolfgang Benkert, der schon wieder leichte Waldläufen durchführt. „Und wenn da nicht bald ein Tor gelingt, wird man noch unsicherer.“
Zwickaus-Elf wußte was sie wollte. Sie war sofort im Bilde. Die Deckung war vom stellungssicheren, cleveren Langer gut organisiert, und ein sich aufopferungsvoll einsetzender Babik zog sich gegen den wie stets laufstarken, mit Freistößen brillierenden Heun geschickt aus der Affäre. Da es die Erfurter an Tempo, Geradlinigkeit und ideenreichem Spiel missen ließen, blieb es eine Halbzeit ein ausgesprochener Langweiler. Manche erinnerten in den Pausengesprächen schon an das 0:0 der ersten Runde.
Doch als Thon-Busse sofort nach dem Wechsel Zwickaus „dünn gewordene Stelle“ (ins Abwehrzentrum rückte für den verletzten Langer Dünger) bloßgelegt und Vlay mit dem zweiten Kopfballtor sofort „nachwusch“, da lockerte sich Erfurts Spiel. Auch wenn diesmal aus dem Mittelfeld heraus das konstruktive Aufbauspiel viele Wünsche offenließ, auch wenn es im Angriff vielfach am zweckmäßigen Zuschnitt mangelte, vorn zu viel Quergespielt wurde, die beweglichen Thon, Busse, Heun, später Romstedt und dazu ein mehrfach klug aufrückender Verteidiger Winter deckten schon die Blößen in Zwickaus porös gewordener Abwehr auf.
Das auch Erfurts Deckung nicht immer geschlossen wirkte, deutlich bei Schumachers Gegentor aus spitzen Winkel zum 1:2 sowie bei den Kopfbällen von Schumacher gegen die Latte (50.) und Glowatzky (82.), das schlug sich diesmal nicht negativ zu Buche. Gegenüber Zwickaus vereinzelten Vorstößen sorgte ein Erfurter Angriffstrio allein für die – wenn auch späte – „Pannenhilfe“. So konnte man am Ende über mache Schwächen hinwegsehen – für diesmal gegen den Tabellenletzten, der kaum wirksame Gegenmittel in der zweiten Halbzeit aufbrachte.
Trainermeinung Siegmar Menz: In der ersten Halbzeit war es kein gutes Spiel. Der Mannschaft steckte das 0:6 gegen Jena noch in den Gliedern. Es fehlte die geistige Beweglichkeit. Das gegentor machte wieder die Mängel in der Abwehr deutlich.

Nachwuchsoberliga

FC Rot-Weiß Erfurt – BSG Sachsenring Zwickau 1:1 (0:0)

RWE
Stangner, Räthe, Nemetschek, Berschuk, Jäger (ab 60. Bojara), Jung, Kräuter, Döring, Fehrenbacher, Weidemann, Kübelstein (ab 70. Holick) Trainer: Krebs

Tore: 0:1 60. Laucke, 1:1 70. Weidemann

Tabelle: RWE 6.

Quelle 21. Ausgabe FUWO Mai 1983
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25. Spieltag DDR Oberliga 1982/83

Ansetzungen
Zwickau – Magdeburg 2:2
Jena – HFC 1:0
Union – Dresden 2:0
KMS – Böhlen 3:2
Lok – Aue 1:1
Rostock – RWE 2:1 (ein Punkt hier, und die Geschichte vom Erfurter-Fußball wäre vielleicht eine andere geworden)
Frankfurt – BFC 2:2

Tabelle
1. BFC
2. Jena
3. Frankfurt
4. Lok
5. RWE
6. Magdeburg
7. Dresden
8. Rostock
9. KMS
10. Aue
11. Union
12. HFC
13. Böhlen
14. Zwickau

FC Hansa Rostock – FC Rot-Weiß Erfurt 2:1 (0:0)

Hansa
Schneider, Uteß, Littmann, Babendeerde, Rillich, Mischinger (ab 67. Kleiminger), Schlünz, Schulz, Radtke, Jarohs, Zachhuber (ab 85. Kaschke) (im 1-3-3-3) Trainer: Heinsch

RWE
Oevermann, Linde, Sänger, Goldbach Teich, Vlay, Winter, Hornik ( ab 58. Iffarth), Busse, Heun, Thon (im 1-3-3-3) Trainer: Menz

Tore: 0:1 58. Vlay, 1:1 60. Mischinger, 2:1 67. Schulz
Zuschauer: 18.000
Verwarnungen: Littmann, Babendeerde, Goldbach (Foul)
Schiedsrichter: Peschel, Kirschen, Seewald

Nachwuchsoberliga

FC Hansa Rostock – FC Rot-Weiß Erfurt 2:1 (0:0)

26. Spieltag DDR Oberliga 1982/83

Ansetzungen
Aue – KMS 1:2
Böhlen – Frankfurt 1:8
BFC – Jena 2:0
HFC – Zwickau 2:1
Magdeburg – Rostock 0:0
Dresden – Lok 3:1
RWE – Union 4:0

Abschlußtabelle der Saison 1982/83
1. BFC
2. Frankfurt
3. Jena
4. Lok 45:27 Tore +18 31:21 Punkte
5. RWE 45:37 Tore +8 31:21 Punkte
6. Magdeburg
7. Dresden
8. Rostock
9. KMS
10. Aue
11. HFC
12. Union
13. Böhlen
14. Zwickau

Meister: BFC
Pokalsieger: Magdeburg
UEFA-Cup: Frankfurt, Jena
Absteiger: Böhlen, Zwickau

FC Rot-Weiß Erfurt – 1. FC Union Berlin 4:0 (2:0)

RWE
Oevermann, Linde, Goldbach, Teich (ab 66. Göpel), Sänger (ab 57. Thon), Winter, Iffarth , Vlay, Romstedt, Busse, Heun (im 1-3-3-3) Trainer: Menz

Union
Matthies, Hendel, Ksienzyk, Treppschuh, Sattler, Riedtke, Lahn (ab 69. Kolbe), Quade, Reinhold, Hovest, Wegener (im 1-3-3-3) Trainer: Nippert

Tor: 1:0 9. Heun, 2:0 19. Vlay, 3:0 52. Romstedt, 4:0 60. Thon
Zuschauer: 8.000
Schiedsrichter: Scheurell, Ziller, P. Müller
Eine tadelsfreie Leistung des Referees in seinem 150. Oberligapunktspiel. Stets auf Ballhöhe, korrekt Situationsbeurteilung. Bis auf zwei Abseitsentscheidungen von seinen Assistenten gut unterstützt.

Ein Tor ist kein Glashaus (von Günter Simon)

Zwölf von 26 Spielen vertrödelten die Berliner, ohne einen einzigen Treffer zu erzielen. Neunmal geschah das auswärts. Wer ihre Angriffsbemühungen in Erfurt beobachtete, hatte den Eindruck, als verwechselten die Gäste das Tor von Rot-Weiß mit einem Glashaus. Nur nicht treffen, nur nicht kaputtmachen! Mit dieser Hilflosigkeits-Methode mußte auch das letzte Auswärtsspiel ohne Punktgewinn und ohne Torerfolg in die Binsen gehen (nur der damalige VfB Pankow war 1950/51 mit 0:34 Zählern aus 17 Spielen noch ärger dran).
Die meiste Zeit verbreiteten beide Mannschaften den Eindruck, als wäre konsequentes Deckungsverhalten, geordnetes Agieren und Stellungsspiel eine ausgesprochene Zumutung. Niemad hatte im Dimitroff-Stadion etwas gegen schwungvollen Offensivfußball. So töricht war keiner auf den Traversen… Aber wer eine muntere Show angeboten bekommen soll und dann miterleben muß, wie die exklusiven Nummern völlig verpatzt werden, den bereitet das mehr Verdruß als Freude. Wie nämlich beide Mannschaften mit ihren Chancen, mit ihren Torschuß- und Kopfballmöglichkeiten umgingen, das war schon ein Fiasko. Natürlich schoß Rot-Weiß vier Tore, und sicherlich gewannen die Thüringer hoch verdient. Das änderte jedoch nichts daran, daß sie „es zweistellig vor den Füßen hatten“, wie es Radiomoderator Wolfgang Hempel ausdrückte. Busse, ausgerechnet der Nationalspieler, sündigte am meisten. Fünf Großchancen zwischen der 1. Und 82. Minute (mit einem dazwischen liegenden Lattenkopfball, 6.) auszulassen, zwei-, dreimal geradezu unbegreiflich aus Nahdistanz, waren vier zuviel. Aber Heun, Vlay und Romstedt (zahlreiche unglückliche Aktionen; der heutige Reichwein ) machten es trotz ihrer siegbringenden Treffer nicht viel besser.
Taktisch gab sich Erfurt immer noch versierter. Die Mannschaft kam schneller durch das Mittelfeld (trotz zahlreicher Fehlpässe), visierte geradlinig das Union-Tor an (freistehend hinter das Tor gezogene Bälle von Winter, Sänger und Busse verstimmten). Daß fast jeder Erfurter Angriff Torgefahr heraufbeschwor, ist alles andere als übertrieben. Zwei Beispiele: In der 82. Minute verzog Vlay aus zwei (!) Metern mit dem Kopf, fünf Minuten später schlug Hendel einen 10-m-Schuß des Erfurters von der Linie. Und selbst bei zahlenmäßiger Überlegenheit (5 gegen 3) verdarben Konzentrationslosigkeit mehr als einmal Tor um Tor. Aus dieser Widersprüchlichkeit entwickelte sich hüben wie drüben nicht ein Spiel mit offenen, sondern mit überhaupt keinem Abwehrvisier. In diesen Ausmaß sah ich es in dieser Saison noch nie. Und die helle Freude war es schon gar nicht.
Trainermeinung Siegmar Menz: Wir brachten im letzten Spiel eine ordentliche Leistung, vor allem in den ersten zwanzig Minuten. Dann standen wir nicht mehr dicht genug am Mann, überließen Union zu viel Spielraum. Zu eklatanten Abwehrfehlern kam die ungewöhnlich große Anzahl vergebener Chancen. Ein unmöglicher Zustand!

Das Neueste aus der Oberliga
Der 32jährige Verteidiger Dieter Göpel bestritt sein letztes Oberligaspiel. Er wird vor Beginn der neuen Saison in gebührender Form von der aktiven Laufbahn verabschiedet. (Mit 32?!)

Nachwuchsoberliga

FC Rot-Weiß Erfurt – 1. FC Union Berlin 5:0 (1:0)

RWE
Michalowski, Räthe, Döring, Berschuk, Nemetschek, Jung (ab 65. Bojara), Holik, Jäger, Kräuter, Fehrenbacher, Kübelstein (ab 70. Mascher) Trainer: Krebs

Tore: 1:0 16. Kräuter, 2:0 55. Räthe, 3:0, 4:0, 5:0 60.,65.,75.) Fehrenbacher

Tabelle: RWE 6.

Quelle 22. Ausgabe FUWO Mai 1983
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Trainerfazit der Oberligasaison 1982/83

Siegmar Menz
Wie beurteilen sie das Abschneiden ihrer Mannschaft?
Platz 5 mit 31 Punkten schwebte uns vor, den UEFA-Cup dennoch verpaßt zu haben, enttäuscht uns tief. Die Mannschaft entwickelt sich vorwärts. Neun Spieler kamen zu Auswahlspielerehren. Daheim ungeschlagen, spielten wir attraktive, auswärts hatten wir keine Zuwachsrate. Im Angriffsspiel wirkten wir oft wie eine Spitzenelf, in der Abwehr kamen wir über Mittelmaß vielfach nicht hinaus. Benkerts Ausfall nach 15 Spieltagen traf uns empfindlich. Auch unser Galasturm stellte mit seiner Torausbeute nicht zu frieden.

Schätzen sie das Gesamtniveau der Saison 1982/83 ein
Alle spielten offensiv! Auswärts fehlte der Mut zu selbstbewußten Kontern. Wesentliche spielerische Fortschritte sah ich nicht. Die Chancenverwertung war allgemein geradezu stümperhaft. Für den Spannungsfaktor einer Saison war der Abstand des BFC nicht zuträglich.

Nur der Meister verfügt über eine positive Auswärtsbilanz. Wo liegen die Ursachen für die Auswärtsschwäche fast aller Kollektive?
Nur der BFC setzte seine Konzeption durch. Cleverness fehlte allgemein. Eine ausgelassene eigne Chance führt zumeist zu Fehlern in der Abwehr bei gegnerischen Kontern. Eine Schwäche, die man national und international sich schon gar nicht leisten kann.

Geschichte von 1954
Meister Turbine Erfurt kontra Roter Stern Prag war ein solches Großereignis. 35.000 sahen ein Spiel , in dem die Abwehr der Thüringer und ihr Tempo den 1:0 Erfolg sicherten. Günter Konzack war in der 73. Minute zur Stelle, als Georg Rosbigalles Scharfschuß vom Pfosten zurück prallte.

Quelle 23. Ausgabe FUWO Juni 1983

Oberliga Saisonauswertung
Tabellenfünfter FC Rot-Weiß Erfurt

Der Aufwärtstrend und das gequälte Lächeln.
Der Aufwärtstrend ist offensichtlich: 79/80=12., 80/81 und 81/82 jeweils 7., 82/83=5. Gegenüber dem Vorjahr (55:44 Tore +11, 28:24 Punkte) verbesserte sich Rot-Weiß um drei Punkte auf 45:37 Tore +8 und 31:21 Punkte = Tabellenplatz und Punktausbeute waren zweimal Bestwert seit 28 Jahren! Anerkennung dafür, keine Frage. Die gedämpfte Freude resultiert aus dem wiederum verpaßten UEFA-Cup-Platz, um 10 Tore (oder besser um einen Punkt) diesmal nur („Man spricht vergebens viel, um zu versagen“, Goethe, Iphigenie).
81/82 etabliert sich Erfurt am häufigsten auf Platz 7 (12x), 82/83 schon 10x auf Rang 5. Welche Antwort kommt 83/84 aus der Blumenstadt? Der Zuwachs aus drei Punkten stammt aus dem h-Spielen (30:11 Tore, 23:3 Punkte). Im Dimitroff-Stadion erfreut sich allein Aue (2:2), der BFC und Dresden (je 1:1) über Punktgewinne. Zwei Drittel aller Tore (2,31 im Durchschnitt pro Spiel) schoß der Klub vor eigenem Publikum, je 4 gegen den 1. FCM, Zwickau und Union, je 3 gegen den FCV, Jena und Halle. Da offenbarten die Erfurter modernes Umkehrspiel voller Vitalität, Wucht und Engagement. Auswärts war die Bilanz (15:26 Tore, 8:18 Punkte) jedoch fast deckungsgleich mit der des Vorjahrs (20:26 Tore, 8:18 Punkte). Nur ein Sieg (Böhlen 3:0) und 6 Unentschieden (FCV, 1. FCM, Aue jeweils 2:2, Lok und Union jeweils 1:1, Zwickau 0:0) taugten nur für Platz 8. Wo die Thüringer drei, vier Punkte vertrödelten, wissen sie selbst am besten. Doch die dichte UEFA-Cup-Konkurrenz hätte ihnen auswärts mehr Siegqualität denn die Mentalität einer Unentschieden-Genügsamkeit abgefordert. Ganz abgesehen davon, daß Erfurt sowohl in Halle (1:5) und Jena (0:6) eine längst überwunden geglaubte taktische Einfalt an den Tag legte, die das Mannschaftgefüge wie ein Kartenhaus auseinander brechen ließ. Kapitän Benkerts Verletzungsausfall nach dem 15. Spieltag, die vor allem, die ungelöste Libero-Problematik (die Rückkehr des Ex-Erfurters Linde von Chemie Leipzig nach dem 1:5 in Halle und vor dem 6. Spieltag gegen Meister BFC, glich förmlich einer SOS-Aktion!), oder Forminstabilität belasteten die Kontinuität. Sechs profilierte Akteure – Vlay, Iffarth, Göpel, Thon, Teich, Romstedt – erreichten nicht einmal den fuwo-Punktewertdurchschnitt von 5.0 pro Spiel. Die Rot-Weißen legten mit 12 ungeschlagenen Spielen (6. Bis 17. Spieltag = 19:11 Tore und 16:8 Punkte) die zweitlängste Erfolgsserie aller Oberligavertretungen hin. Doch sie blieben zwischen den 13. Und 19. Spieltag (5 Unentschieden, 1 Niederlage, 7:8 Tore, 5:7 Punkte) auch sechsmal hintereinander sieglos. Beide Halbserien (Herbst Platz 3; 22:17 Tore, 17:9 Punkte) – Frühjahr Platz 5; 3: 20 Tore, 14:12 Punkte) verliefen auf höheren Niveau als 81/82 (6. 15:11 Punkte – 9. 13:13 Punkte), aber wie im Vorjahr, so vermochte sich der Klub auch heuer in der 2. HS nicht zu steigern. Ohne diese Qualität kommt er nicht dorthin, wo nicht nur gesät, sondern auch geerntet wird.

Quelle 27. Ausgabe FUWO Juli 1983
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