(06.10.2025, 14:28)Nordthüringer schrieb: jetzt die alleinige Schuld bei den Schiedsrichtern zu suchen.
Das macht doch niemand? Einfach nochmal lesen, was geschrieben wird... Stohmänner und so
(06.10.2025, 15:41)Nordthüringer schrieb: Doch, genau das bringt uns der Lösung des Problemes näher. Das Sezieren einzelner Fälle nennt man Spielauswertung und sollte bestenfalls dazu führen es zukünftig besser zu machen.
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Also wenn ich geblitzt werde, egal wie hinterhätig diese Teufelsmaschine versteckt war, ich gerade mal die Toleranzschwelle überschritten habe und die Verkehrssicherheit nicht besser geworden ist, dann fahre ich halt vorsichtiger oder bediene mich technischer Möglichkeiten. Ich fasse mich zuerst an die eigene Nase bevor ich Abzocke schreie.
Was ich meine: Fehler vermeiden, dann sinkt mit der Anzahl kritischer Situationen auch die Wahrscheinlichkeit vom Platz zu fliegen. Egal ob berechtigt oder unberechtigt.
Manchmal hilft es auch sich von den Einzelfällen zu lösen, und den Blick etwas aufs größere Ganze zu heben. Und wie schon gesagt, es betrifft nicht nur uns. Dallmann hatte vorher 3 Spiele mit einem Schnitt von 11 Karten. An keinem waren wir beteiligt! Das gleiche betrifft andere Spiele mit anderen Mannschaften und anderen Schiedsrichtern.
Und selbstverständlich kann ein Blitzer auch Abzocke sein. Menschen gehen nun mal mit Erfahrungen und Erwartungen durchs Leben. Wir bewerten nicht permanent alles neu. Und manchmal hat man schon das Gefühl, daß genau damit kalkuliert wird.
Rein faktisch wurde ein Regelverstoß begangen und die Leute sind im Einzelfall selbst Schuld... Aber irgendwie steckt eben mehr dahinter, wenn man sich vom Einzelfall löst. Das gleiche gilt für alle möglichen anderen Abzocken aus dem realen Leben. Nicht immer ist es zielführend dem "Opfer" die alleinige Schuld zu geben, auch wenn es etwas falsch gemacht hat.
Zurück zum Fußball, wenn einfach grundsätzlich häufiger Karten verteilt werden, vielleicht auch in Situationen, wo es Spieler nicht unbedingt erwarten, dann trifft es einen eben häufiger, ohne daß man eine spezielle Schuld feststellen kann. Dazu kommt, daß ein Foul ja oft keine Schwarz-weiß Entscheidung ist, wie eine Radarkontrolle.
Wenn man dazu noch am Limit kämpft, wir wir in der Defensive, ist der Fehlertoleranzbereich noch geringer.
Deshalb würde ich sagen: sowohl, als auch. Unsere Spieler müssen lernen, sich besser im Griff zu haben und vorallem die völlig sinnlosen Karten zu vermeiden. Parallel sollte sich die Schiedsrichtergilde hinterfragen...
(06.10.2025, 17:24)Guerti schrieb: Und wenn ich mir die permanenten (groben) Unsportlichkeiten ansehe, dann belasten wir uns selbst vor.
Also für mich, mit meiner Zuschauerdefinition von "grob", kann ich eigentlich bei keiner Karte grobe Unsportlichkeiten erkennen.
ZB die "Tätlichkeit", der "Tritt", von Abo: das kann man doch kaum als solchen bezeichnen! Er schiebt ihn eigentlich nur mit dem Fuß weg, weil der ihn zutextet währen Abo am Boden liegt. Da habe ich schon ganz andere Tritte gesehen, die völlig nachvollziehbar Rot waren.
Die "Notbremse" von Boboy: beide gehen zum Ball, der Stürmer latscht ihm auf den Fuß, Sturz = Notbremse. Vergleichen wir mit einer nachvollziehbaren Notbremse, wo der Verteidiger vorsätzlich weggrätscht oder am Trikot zieht.
Oder das Freirangeln von Ugondo gg. Hertha, er befreit sich aus der sekundenlangen Umklammerung und wischt ihm durchs Gesicht. Für mich aus der Situation, aber alles andere als Vorsatz. Verglichen mit Situationen, wo einer dem anderen tatsächlich, vorsätzlich eine langt. Oder Zidanes Kopfstoß..
Ich kann es nur wiederholen, kann man regeltechnisch bestimmt alles so geben. Keine Frage. Aber "grob" war da nichts. Und in der Gesamtschau hat sich für mich da eindeutig der Bewertungsmaßstab ins Überkorrekte verschoben.