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DDR Oberliga Fußball Panorama
Mich würde speziell das Thema mal in einer Zusammenfassung zu RWE interessieren.
Da könnten - gerüchteweise - ganze Denkmäler einstürzen, wenn diverse Dinge stimmen sollten....
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(01.02.2022, 14:05)ronry schrieb: Mich würde speziell das Thema mal in einer Zusammenfassung zu RWE interessieren.
Da könnten - gerüchteweise - ganze Denkmäler einstürzen, wenn diverse Dinge stimmen sollten....

Warum sollte es bei uns anders sein als bei anderen Vereinen? Es würde aber zu einer Aufarbeitung dazugehören.
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Das habe ich ja auch nicht in Frage gestellt, dass das hier anders sein würde.
Aber generell mit der Frage hat sich hier glaube noch nie jemand beschäftigt. Das ist richtig.
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(01.02.2022, 14:37)ronry schrieb: Das habe ich ja auch nicht in Frage gestellt, dass das hier anders sein würde.
Aber generell mit der Frage hat sich hier glaube noch nie jemand beschäftigt. Das ist richtig.

Ich halte dieses Thema JETZT - nach mehr als 30 Jahren - für nicht mehr aktuell. Eine etwaige Aufarbeitung hätte früher passieren müssen, ungefähr auch zu der Zeit, wo es bei Dynamo auf die Tagesordnung kam. Wer hätte jetzt noch etwas davon, dass mittlerweile ältere Herren mit teilweise kultstatus durch den Kakao gezogen werden, weil sie als leistungssportler mal mehr oder mal weniger mit der Stasi in Kontakt geraten sind. Im Sport ging so etwas früher schneller als man gucken konnte.
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(01.02.2022, 15:23)Papa schrieb: Ich halte dieses Thema JETZT - nach mehr als 30 Jahren - für nicht mehr aktuell. Eine etwaige Aufarbeitung hätte früher passieren müssen, ungefähr auch zu der Zeit, wo es bei Dynamo auf die Tagesordnung kam. Wer hätte jetzt noch etwas davon, dass mittlerweile ältere Herren mit teilweise kultstatus durch den Kakao gezogen werden, weil sie als leistungssportler mal mehr oder mal weniger mit der Stasi in Kontakt geraten sind. Im Sport ging so etwas früher schneller als man gucken konnte.

Nach der Wende gab es keine vernünftige Aufarbeitung, sondern Hexenjagden. Was der ehemalige Ostbeauftragte Wanderwitz bezüglich DDR und AfD von sich gegeben hat, war in meinen Augen fragwürdig. Aber eine objektive Aufarbeitung der DDR gab es nicht. Genauso wie sich die alte Bundesrepublik mit dem 3. Reich schwer getan hatte. Es ist leicht heute jemanden zu verurteilen ohne selbst in einer Diktatur gelebt zu haben. Ich habe noch ein wenig mitbekommen. Ich war Pionier. Aber nicht weil ich überzeugt war oder mich diese Albernheit auch nur im entferntesten interessiert hätte. Es war der Weg des geringsten Widerstandes. auch hier gibt es nicht nur schwarz oder weiß. Da wird noch eine Generation vergehen, bevor alles ausgesprochen wird. Da gibt es jetzt noch zu viel Zeitzeugen, die sich auf den Schlips gerteten fühlen könnten.
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Mir geht es nicht um die Aufarbeitung irgendwelchen DDR Unrechtes sondern um die Aufarbeitung der vergleichsweise gerinfügigen Bedeutung von Stasi bei RWE.
Stasi war im Leistungssport der DDR allgegenwärtig. Ich selbst konnte Einsicht in meine Stasi-Akte nehmen und habe mich vor Lachen kaum mehr einfangen können, was da für Märchen erzählt worden sind. Aber das war normal, wenn man als Sportler eben mal ins Ausland gefahren ist. So war das System und so war es ganz sicher auch bei RWE.
RWE war zu DDR -Zeiten doch diesbezüglich unbedeutend. In Dresden war das schon was anderes - da hat man eben Anfang der 80-er gleich mal drei der allerbesten DDR-Spieler dieser Zeit von heute auf morgen aus dem Verkehr gezogen - angebliche Fluchtgefahr (Weber, Kotte, der dritte fällt mir gerade nicht ein). So etwas muss natürlich aufgearbeitet werden - ganz klar. Aber nicht, wie bei RWE, wer vielleicht mal als IM angeworben wurde. Ich kann mich an keinen Spieler von RWE erinnern, der aus unerfindlichen Gründen nicht mit ins NSW fahren durfte und Rot-Weiß ist gerade in den 80-er Jahren öfters mal gefahren, sogar ein Trainingslager in Skandinavien war wohl mal dabei.
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(01.02.2022, 15:46)Papa schrieb: Mir geht es nicht um die Aufarbeitung irgendwelchen DDR Unrechtes sondern um die Aufarbeitung der vergleichsweise gerinfügigen Bedeutung von Stasi bei RWE.
Stasi war im Leistungssport der DDR allgegenwärtig. Ich selbst konnte Einsicht in meine Stasi-Akte nehmen und habe mich vor Lachen kaum mehr einfangen können, was da für Märchen erzählt worden sind. Aber das war normal, wenn man als Sportler eben mal ins Ausland gefahren ist. So war das System und so war es ganz sicher auch bei RWE.
RWE war zu DDR -Zeiten doch diesbezüglich unbedeutend. In Dresden war das schon was anderes - da hat man eben Anfang der 80-er gleich mal drei der allerbesten DDR-Spieler dieser Zeit von heute auf morgen aus dem Verkehr gezogen - angebliche Fluchtgefahr (Weber, Kotte, der dritte fällt mir gerade nicht ein). So etwas muss natürlich aufgearbeitet werden - ganz klar. Aber nicht, wie bei RWE, wer vielleicht mal als IM angeworben wurde. Ich kann mich an keinen Spieler von RWE erinnern, der aus unerfindlichen Gründen nicht mit ins NSW fahren durfte und Rot-Weiß ist gerade in den 80-er Jahren öfters mal gefahren, sogar ein Trainingslager in Skandinavien war wohl mal dabei.

Alles richtig. Und trotzdem sollte man auch bei Rot-Weiß darüber reden. Klar, die Dresdner waren im EC unterwegs und das waren alles gute Spieler, die in der Bundesliga richtig (West)geld machen konnten. Das war für die Stasi sicher interessanter.
Es gibt aber ja so ein paar große Namen. Und ob man die jetzt noch ruinieren will...Wer über den BFC schimpft muß aber auch vor der eigenen Haustür kehren. Allein die Tatsache, dass RWE ein Trainingslager in Skandinavien haben durfte ist ein Beleg für die Priveligierung der Spieler gegenüber dem Volk. Auch hier verweise ich gern auf das Buch von Mario Kummer. Naja, irgendwann wird das alles ein Thema für Sporthistoriker sein.  Im Moment haben wir sicher andere Probleme.
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(01.02.2022, 16:07)Nordthüringer schrieb: Alles richtig. Und trotzdem sollte man auch bei Rot-Weiß darüber reden. Klar, die Dresdner waren im EC unterwegs und das waren alles gute Spieler, die in der Bundesliga richtig (West)geld machen konnten. Das war für die Stasi sicher interessanter.
Es gibt aber ja so ein paar große Namen. Und ob man die jetzt noch ruinieren will...Wer über den BFC schimpft muß aber auch vor der eigenen Haustür kehren. Allein die Tatsache, dass RWE ein Trainingslager in Skandinavien haben durfte ist ein Beleg für die Priveligierung der Spieler gegenüber dem Volk. Auch hier verweise ich gern auf das Buch von Mario Kummer. Naja, irgendwann wird das alles ein Thema für Sporthistoriker sein.  Im Moment haben wir sicher andere Probleme.

Natürlich waren die Sportler priviligiert. Darum geht es ja nicht. Es geht darum, dass (zumindest mir) kein Fall bei RWE bekannt geworden ist, dass ein Spieler damals aus ominösen Gründen zu Spielen/Trainingslager nicht mit ins kapitalistische Ausland fahren durfte oder gar den Club überraschend verlassen hat und nie wieder nennenswert in Erscheinung trat. Das wären Indizien dafür gewesen, dass bei RWE da in größeren Dimensionen Aktivitäten gelaufen wären. Das soll nicht heißen, dass RWE Stasifrei gewesen wäre - das wäre unrealistisch. Aber die Aktivitäten dürften vergleichsweise auf dem Niveau gewesen sein, wie es in anderen Bereichen der damaligen Gesellschaft auch war.
In anderen Sportarten wurde da auch teilweise mit ganz harten Bandagen gearbeitet - ich glaube den Herren im rot-weißen Dress ging es ganz gut diesbezüglich
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(02.02.2022, 09:30)Papa schrieb: Natürlich waren die Sportler priviligiert. Darum geht es ja nicht. Es geht darum, dass (zumindest mir) kein Fall bei RWE bekannt geworden ist, dass ein Spieler damals aus ominösen Gründen zu Spielen/Trainingslager nicht mit ins kapitalistische Ausland fahren durfte oder gar den Club überraschend verlassen hat und nie wieder nennenswert in Erscheinung trat. Das wären Indizien dafür gewesen, dass bei RWE da in größeren Dimensionen Aktivitäten gelaufen wären. Das soll nicht heißen, dass RWE Stasifrei gewesen wäre - das wäre unrealistisch. Aber die Aktivitäten dürften vergleichsweise auf dem Niveau gewesen sein, wie es in anderen Bereichen der damaligen Gesellschaft auch war.
In anderen Sportarten wurde da auch teilweise mit ganz harten Bandagen gearbeitet - ich glaube den Herren im rot-weißen Dress ging es ganz gut diesbezüglich

Mir fehlen hier zwar ein paar Lebensjahre und Insiderwissen. Aber da schließe ich mich an. Übrigens meine ich mit Aufarbeitung auch keine Schlagzeile in der Zeitung. Eher wissenschaftliche Veröffentlichungen. Und da verweise ich immer wieder gern auf Herrn Kummers Buch. Davon müßte es viel mehr geben. nicht nur über den Fußball. Man darf nicht vergessen, dass der Anteil derer, für die die DDR nur ein lästiger Teil im Geschichtsunterricht oder Inhalt nervender Erzählungen der Eltern/Großeltern ist immer mehr steigt. Die wissen gar nicht wie so ein Land funktioniert hat und wie gefährlich Mitläufertum sein kann.
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(02.02.2022, 11:04)Nordthüringer schrieb: Mir fehlen hier zwar ein paar Lebensjahre und Insiderwissen. Aber da schließe ich mich an. Übrigens meine ich mit Aufarbeitung auch keine Schlagzeile in der Zeitung. Eher wissenschaftliche Veröffentlichungen. Und da verweise ich immer wieder gern auf Herrn Kummers Buch. Davon müßte es viel mehr geben. nicht nur über den Fußball. Man darf nicht vergessen, dass der Anteil derer, für die die DDR nur ein lästiger Teil im Geschichtsunterricht oder Inhalt nervender Erzählungen der Eltern/Großeltern ist immer mehr steigt. Die wissen gar nicht wie so ein Land funktioniert hat und wie gefährlich Mitläufertum sein kann.

Man darf auch nicht vergessen, dass eine seriöse Aufarbeitung auch immer von der Bereitschaft der Betroffenen abhängt. Das heißt, wenn von den älteren Herren keiner Lust hat, den Deckel des Topfes zu lüften, wird es keine Aufarbeitung geben können. Es bedarf dazu also einer gewissen Motivation in diese Richtung und die sehe ich nicht. Warum auch ?
Das, was Micha Kummer in seiner wissenschaftlichen Arbeit gemacht hat, war in der Tat ähnlich aber eben ein ganz anderes Thema. Die Bereitschaft bei dem einen oder anderen, etwas aus jenen Zeiten zu erzählen wird sicher größer gewesen sein, als wenn es um das Thema Stasi geht. Ich kann mich übrigens auch nicht erinnern, dass im Saaletal zu diesem Thema eine Aufarbeitung durchgeführt worden ist und dort wäre sicher noch ein wenig mehr "Substanz"
Mich würde viel mehr interessieren, welche Umstände dazu geführt haben, dass Turbine Anfang der 50-er Jahre als Meisterkandidat in der entscheidenden Meisterschaftsphase auf einmal auf fast sämtliche Leistungsträger verzichten musste (unter anderem auch Helmut Nordhaus), denn das hat damals schon die Meisterschaft verhindert.
Und als Zweites würde mich interessieren, warum Turbine als Meister 1955 nicht am allerersten Wettbewerb des Europapokals der Landesmeister teilnehmen konnte. 
Diesen Wettbewerb hat damals Real Madrid gewonnen aber wenn Turbine Teilnehmer gewesen wäre, wäre die Geschichte anders geschrieben worden zwinker
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(02.02.2022, 12:26)Papa schrieb: Mich würde viel mehr interessieren, welche Umstände dazu geführt haben, dass Turbine Anfang der 50-er Jahre als Meisterkandidat in der entscheidenden Meisterschaftsphase auf einmal auf fast sämtliche Leistungsträger verzichten musste (unter anderem auch Helmut Nordhaus), denn das hat damals schon die Meisterschaft verhindert.

Keine Ahnung wann das gewesen sein sollte, aber vielleicht geben ja die FUWO's was her: FUWO
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(02.02.2022, 12:26)Papa schrieb: Und als Zweites würde mich interessieren, warum Turbine als Meister 1955 nicht am allerersten Wettbewerb des Europapokals der Landesmeister teilnehmen konnte. 

Evt. Bestimmung des DFV? Es nahmen ja nicht alle Meister der europäischen Ligen teil. Die der Sowjetunion z.B. erst ab 66/67. Eventuell war auch der Mitte der 50er Jahre kurzzeitig durchgeführte Modus Spieljahr = Kalenderjahr die Ursache.
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(02.02.2022, 13:46)MichaelB schrieb: Evt. Bestimmung des DFV? Es nahmen ja nicht alle Meister der europäischen Ligen teil. Die der Sowjetunion z.B. erst ab 66/67. Eventuell war auch der Mitte der 50er Jahre kurzzeitig durchgeführte Modus Spieljahr = Kalenderjahr die Ursache.

Es wird ganz sicher einen Grund gegeben haben, klar. Die Frage wäre - welcher. Denn ein Jahr später ist dann Wismut Meister geworden und hat dann auch am EC teilgenommen
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Der erste Wettbewerb 1955/56 war meines Wissens ein Einladungswettbewerb.
Da war der DDR-Vertreter nicht dabei, zumal der DFV der DDR erst 1957 gegründet wurde. Vorher gab es einen Fachausschuß Fußballsport, der allerdings von der FIFA bereits anerkannt war und Mitbegründer der UEFA war.

UEFA Champions League – Wikipedia
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(02.02.2022, 13:51)Papa schrieb: Denn ein Jahr später ist dann Wismut Meister geworden und hat dann auch am EC teilgenommen

Nein, 2 Jahre später, 1957/58.
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