(18.01.2013, 09:45)Günni Detzer)dateline='1358495135' schrieb: Ich fande positiv beruhigend das man mit Unserem Hauptsponsor zur Zeit in Verhandlung steht . Ein wenig stutzig bin aber dann doch geworden , als Herr Kalt verkündetet , das der RWE Sponsorentechnisch besser aufgestellt wäre als im Vergleich zum OFC .
Aber alles in allen ein guter Abend .
Dann weisst Du gleich, wer ich bin, weil ich ihm die Frage nach EON und ob die Hauptsponsor bleiben, gestellt habe.
Positive Veranstaltung, finde ich.
Hörtnagl stellte sich persönlich vor. Lange Jahre Profi bei Tirol Innsbruck (über 400 Spiele), Nationalspieler (WM 1990 Italien), Griechenland und Zypern.Danch Einstieg ins Management in Österreich , glaube Tirol Innsbruck und noch regelmäßig mittrainiert als Stand-by-Profi.
Hat unter Ernst Happel trainiert und kurzzeitig auch noch unter Jogi Löw, als der in Österreich tätig war. Bis heute noch engen Kontakt zu Löw und Bierhoff.
Dann raus aus dem Fussball, ein Buch geschrieben " Kämpfen und Siegen mit Herz ".
Danach setzte er sich - auch für ihn überraschend - durch gegen namhafte Mitbewerber als Sportdirektor bei Rapid Wien, arbeitete dort von 2006-2011. Ist dort dann ausgestiegen, nahm sich eine Auszeit, um zu überlegen, was er weiter machen will.
Nach seiner Auffassung hatte er in Österreich erreicht, was dort möglich war. Wollte dann " raus aus der Komfortzone Wien" und suchte neue Herausforderungen. Kam zu Greuther Fürth als Koordinator Nachwuchs-Leistungssport. Dort seine Tätigkeit beendet, weil es dann mit Greuther Fürth zu unterschiedliche Auffassungen über weitere Ziele und Philosophien gab.
Diese Funktion ist auch der Grund, warum er von RWE angesprochen wurde. Er hatte weitere Angebote von anderen deutschen Vereinen.
In RWE sieht er jedoch eine Chance, weil das Konzept seinen Vorstellungen entspricht und er bei RWE eine sehr gute Nachwuchsarbeit sieht mit Einbindung von schulischer Ausbildung der Spieler ( Sportinternat etc)- Bedingungen, die viele Vereine so nicht haben.
Er sieht das als Basis für gute Arbeit in der Zukunft, scheint persönlich auch sehr überzeugt zu sein von Christian Preusser und dessen Tätigkeit im Nachwuchsbereich unter den gegenwärtigen schlechten infrastrukturellen Bedingungen in Erfurt und schätzt dessen Arbeit hoch ein, sieht ihn und seine Arbeit als sehr wichtig an für die Zukunft in Erfurt.
Hörtnagl stellte noch einmal auf skeptische Nachfragen klar, das man JETZT bewusst dieses Ziel mit "Mission 2016" ausgegeben hat, um den Verein und sein Umfeld aufzuwecken und JETZT weichen zu stellen für die Zukunft. Er sieht großes, "schlafendes " Potential beim Verein.
Er stellte allerdings auch mehrfach eindeutig klar, das der erste Teilschritt zu diesem Ziel die sportliche Konsolidierung ist und der unbedingte Wille aller im Verein, den Klassenerhalt zu schaffen. Und das sieht er in gemeinsamer Arbeit mit Trainer und Mannschaft , aber auch in der Unterstützung des Umfeldes, der Fans und Mitglieder, diesen Klassenerhalt zu schaffen.
Wenn das erreicht ist, wird dann bei allen weiteren Entscheidungen alles diesem Ziel untergeordnet.
Auf meine Frage, wie er derzeit den Kader einschätzt, meinte er, das dieser in der Lage sein sollte, den Klassenerhalt zu schaffen.
Er machte deutlich klar, das unter seiner Verantwortung als Sportdirektor zukünftig nur Spieler bei RWE eine Chance haben, die bereit sind, immer an ihre Leistungsgrenze zu gehen, in der Mannschaft Verantwortung zu übernehmen und eine Führungsrolle ausüben und dieser Verantwortung nachkommen.
Er persönlich fordert von den Spielern, das sie tagtäglich - also auch in jedem Training - die Zeit nutzen, sich zu verbessern und ernsthaft zu arbeiten. Da kam dann auch der bereits zitierte Satz von " der gespannten Feder "(siehe Andi S.).
Wichtig ist für ihn die Entwicklung junger Spieler hin zu ersten Mannschaft, um im Kader eine positive Konkurrenzsituation zu schaffen.
Bei externen Verpflichtungen legt er Wert auf Einbringen, Charakter, Übernahme von Verantwortung und vollen Einsatz für die Mannschaft und die Ziele.
Auch in vertraglichen Dingen soll das so gestaltet werden, das man eine Mannschaft aufbaut, bei Verkäufen zu einem guten Preis das Geld wieder investiert. Im Wesentlichen dann jedoch die Mannschaft zusammenhält. Als positives Beispiel bestätigte er auf eine Frage hier Eintracht Braunschweig.
Er ist der Auffassung, das er bei externen Spielern lieber nur einen nimmt, der 100%-ig passt als nicht ganz passende Masse zu holen.
Er sieht darin eine Herausforderung, unter den finanziell schlechten Bedingungen der 3.Liga mit Nachwuchs und einzelnen externen Spielern etwas aufzubauen, was zum Ziel führt.
Kalt zu seiner Vita : Langjähriger Fan des OFC, später dort Fanbeauftragter, Sponsor mit seiner Firma, dann im Aufsichtsrat und später im Präsidium und der Lizenzspieler-GmbH, insgesamt rund 16 Jahre in Funktionen beim OFC. Schied dann in Offenbach aus, auch im Zusammenhang mit einem Präsidiumswechsel und dort dann aufgetretenen Differenzen und unterschiedlichen Ansichten.
Über die damals von Rombach initierte Initiative zu einem 3.Ligaverband lernte er Rombach und Goss kennen und wurde beim Spiel in Darmstadt von Rombach angesprochen, ob er sich vorstellen könne, RWE zu helfen.
Als Unternehmer in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Thüringen mit seinem Unternehmen tätig.
Sieht in Erfurt ebenfalls viel "ungenutztes " Potential und viele positiven Seiten - zum Beispiel im Nachwuchs. Neben Osnabrück ist RWE der einzige Verein der 3.Liga, der mit beiden U-Mannschaften in der Bundesliga speilt. Auch das ein Merkmal für RWE, ebenso wie die Möglichkeiten in Verbindung Verein - Sportschule.
Da kam dann auch der erheiternde Satz, das man lange am Hermsdorfer Kreuz vorbeifahren müsse, um solche Voraussetzungen zu finden.
Die dann auftretende Diskussion wie Unmut der Erfurter über Fans und Sicherheitsmassnahmen bei Spielen, Sponsorenpotential in Erfurt oder nicht, viele auswärtige Fans und wenig Verankerung des Vereines in der Erfurter Bevölkerung etc verstand er in seinen Antworten auch als Chancen.
Einerseits, das bei sportlichem Erfolg - wie überall- der Zuspruch auch größer wird.
Andererseits, das der derzeitige Zustand des Stadions wirtschaftlich und sportlich (Trainingsbedingungen) äußerst kritisch ist.
Das mit dem alten SWS Tradition verbunden ist, ist ihm klar. Deswegen möchte er - so eine Antwort auf eine Frage - wie in Offenbach Fangremien einbeziehen, wenn es um die Interessen der Fans bei einem Stadionumbau geht.
Er sieht jedoch auch die wirtschaftliche Frage, das mit einem modernen Stadion ein mehr an Marketing und generierung von Geld für den Verein möglich ist.
Deswegen hat man auch diesen Fantalk gemacht, um die Fans zu sensibilisieren und vor allem zu mobilisieren, ihren Verein RWE auf diesem Weg und bei den einzelnen Schritten zu unterstützen und mitzuhelfen, den Verein voranzubringen. Siehe dann das ganze Paket "Zukunftsbaustein 2016 ".
Meine persönliche Anmerkung dazu : Auch andere Vereine - nicht nur der OFC - haben auf verschiedensten Wegen Geld auch über die Fans generiert - zB mit Fananleihen (St.Pauli, Hansa, Union etc).
Er sieht das jedoch etwas kritisch, weil bei einer Anleihe man irgendwann den Fans das Geld auch zurückzahlen muss.
Im Übrigen betonte er, das diese " Bausteine " streng limitiert sind in der Stückzahl. Um eben nicht in größerer Menge Einnahmen vorweg zunehmen.
Auf Frage von @viva dann auch nochmal die Betonung von Hörtnagl zum Pokalsieg und dessen Stellenwert.
Beiden ist bewusst, das sie sich weit aus dem Fenster lehnen mit ihren öffentlich kommunizierten Zielen und sich beide auch daran messen lassen wollen. Beide wissen auch darum, das solche Ziele bereits des öfteren in Erfurt proklamiert wurden. Beide machten klar, das mit ihrer Verpflichtung das bisher nur aus 2 Personen bestehende Präsidium breiter werden soll, um solche Zielstellungen auch zu erreichen und das auf breitere Schultern zu verteilen. Sie kennen beide keinen Verein, indem ein 2-köpfiges Präsidium ehrenamtlich seit Jahren die Arbeit macht.
Insgesamt - weil wieder mal ganz rwe-typisch viel Skepsis im Spiel war - betonten beide noch einmal, das es doch mehr Sinn mache, sich Ziele zu stellen und dorthin zu arbeiten als im Dahinhümpeln in der gegenwärtigen Situation zu verharren. Das man sicher bei 3 schweren Rückrundenspielen in 3 Wochen Katzenjammer haben könne, eine Abrechnung der Saison aber immer noch am 38.Spieltag stattfindet und man in 3 Wochen noch nicht abgestiegen ist.
Und trotz der Situation offensiv an diese Theamtik gegangen ist.
Was dann Mohren mit einem typischen Mohren zum Abschluss brachte - das Jesus auch nicht erst fragte, ob die Römer noch in Israel seien und zu überlegen, in 3 Jahren nochmal wieder zu kommen wenn sie vielleicht weg sind und dann vielleicht anzufangen, das Christentum zu verkünden.
Wenn ich was erhebliches vergessen habe, danke ich für den entsprechenden Nachtrag von den gestrigen Teilnehmern.
Meine persönliche Meinung : Beide klangen glaubwürdig und beide vermitteln den Eindruck, das sie auch tun wollen, was sie sagen.
Beide sollten die Unterstützung vom Umfeld bekommen.
Hier wurde schon ein Vergleich Hörtnagl - Sammer geäußert. Ich sehe Hörtnagl nach seinem persönlichen Auftreten durchaus ähnlich.