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Alles zum Thema Wintersport
(20.08.2010, 15:53)miss aufgeregt schrieb: eklat in athen

du meinst bestimmt das hier
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(20.08.2010, 16:03)jule147 schrieb:
(20.08.2010, 15:53)miss aufgeregt schrieb: eklat in athen

du meinst bestimmt das hier

oh ja thanks.
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Mittwoch, 29. September 2010
(Sächsische Zeitung)


Verdächtige Rekorde für die Ewigkeit
Von Sebastian Stiekel

Warum einige Bestwerte von DDR-Athleten trotz des Doping-Vorwurfs nach wie vor gelten.

Diese Rekorde von DDR-Sportlern bestehen noch: KLICK

Rekordhalter aus DDR-Zeiten
Als Marita Koch in Canberra ins Ziel lief, kamen einige Läuferinnen gerade erst aus der letzten Kurve. Sie riss die Arme hoch an diesem 6.Oktober 1985 und klatschte in die Hände, ihre Zeit von 47,60 Sekunden über 400 Meter hat seitdem keine Frau unterboten. 20 Jahre nach der Wiedervereinigung stammen noch immer 21 deutsche Leichtathletik-Rekorde in den 47 olympischen Disziplinen von Athleten der ehemaligen DDR.

Die Fabelzeit der heute 53-jährigen Rostockerin ist nur der bekannteste von ihnen und obendrein einer von vier noch gültigen Weltrekorden. Hinzu kommen die Bestmarken im Speerwurf, die offiziell als „ewige“ Rekorde gelistet sind, weil danach die Speere technisch verändert wurden.

Während Koch darauf „auch nach 25 Jahren noch ein bisschen stolz ist“, wie sie betont, hat der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) diese Bestwerte nie streichen können. Sie stehen unter Doping-Verdacht und sind für den DLV-Vizepräsidenten Günther Lohre deshalb „weniger Rekorde als eher Mahnmale“. Dieses Thema, erklärt er, „stört den Vereinigungsprozess noch immer. Heiße Themen geht man im Sport noch immer nicht so an, wie es sein müsste.“ Dabei hat der DLV schon einiges versucht, um die DDR-Altlasten aus seinen Statistiken zu verbannen.

1999 scheiterte er beim Kongress des Weltverbandes IAAF mit seinem Vorstoß, zu Beginn des neuen Jahrtausends neue Weltrekordlisten einzuführen. „Ich persönlich würde diese Rekorde auch abschaffen, aber das war nicht durchzusetzen“, sagte Lohre. „Die internationalen Verbände hatten damit ein Problem, auch weil Klage-Drohungen von betroffenen Athleten im Raum standen. Jetzt haben wir ein Problem, das uns verfolgt.“

Präambel für die Statistik
Der DLV hat seine offizielle Statistik um eine Präambel erweitert. Darin heißt es im Wortlaut: „In der nachfolgenden Rekordliste stehen nach heutigen Erkenntnissen einige Rekordhalter unter dem Verdacht, während ihrer leistungssportlichen Laufbahn gegen die Antidoping-Regeln verstoßen zu haben. Darüber hinaus wurde ein Teil der Rekorde auf der Basis von Zwangsdoping und Doping in Form von strafrechtlich relevanter Körperverletzung erzielt … Eine Löschung solcher Rekorde ist aus juristischen Gründen nicht möglich.“

Dabei gibt es belastendes Material genug. „Zur Aberkennung eines Rekordes brauchen wir aber einen Kausalnachweis, dass bei dieser Leistung Doping im Spiel war“, erklärte DLV-Präsident Clemens Prokop. Da der kaum zu erbringen ist, gehen ehemalige DDR-Sportler mit dem Thema unterschiedlich um. Diskuswerfer Jürgen Schult „will nichts dazu sagen“, obwohl er mittlerweile als Bundestrainer arbeitet. Marita Koch bestreitet, Dopingmittel genommen zu haben. Für ihren Weltrekord hat sie eine andere Erklärung. „Unser Saisonaufbau war damals anders“, sagt sie. „Wir haben uns gezielter auf weniger Jahreshöhepunkte vorbereitet.“ Dass ihre 47,60 Sekunden ewig unerreichbar sind, glaubt die Ehrenvorsitzende des 1. LAV Rostock nicht: „Allyson Felix und Sanya Richards sind ja noch jung. Ich war in ihrem Alter nicht so schnell“, meint sie.

***

Aus der kritischen Zeit stammen auch noch fünf Rekorde von westdeutschen Athleten: Die Bestwerte von Willi Wühlbeck (800m/1980), Thomas Wessinghage (1500m/ 1980), Harald Schmid (400m Hürden/1982), Carlo Thränhardt (Hochsprung/1984) und vom Zehnkämpfer Jürgen Hingsen (1984). (dpa/ald)

quelle
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Die ganze Wahrheit wird man wohl nie erfahren,aber ich glaube trotzdem nicht das alle damals aufgestellten Rekorde von Spitzensportlern der DDR nur mit verbotenen Substanzen möglich waren.
Vielleicht will ich es auch einfach nicht glauben.Das kann natürlich auch sein.
Andersrum werden auch heute genügend Akteure "beim mausen" erwischt.
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Ich erinnere mich noch, als Uwe Hohn damals Anfang der 80ziger im Speerwerfen über 100 Meter das Teil gefeuert hat und die Anzeigetafel nur 4 Meter angezeigt hat, da sie dafür nicht gereicht hat !
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(29.09.2010, 15:06)stroh schrieb: aber ich glaube trotzdem nicht das alle damals aufgestellten Rekorde von Spitzensportlern der DDR nur mit verbotenen Substanzen möglich waren.

vielleicht sollte man sich doch mal das buch „Zwei Seiten der Medaille“ von th. köhler besorgen.
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Ich will ja das Doping hier nicht irgendwie schön reden,aber ich glaub einfach nicht das alles nur mit Doping möglich gewesen sein soll.
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würde ich grundsätzlich auch sagen. die organisation des sports war eben anders als im westdeutschen raum. und das kann ja wohl nicht sein... also muss man das ganze system mit doping in verbindung bringen und schon hat man ne plausible erklärung. meine meinung.
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Ich sehe es ehr so das es Doping überall gab. Nur das in der DDR das Doping, wie auch die Organisation, etwas perfekter war.
Daraus resultierten auch die etwas perfekteren Leistungen.
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Es war wirklich einiges perfekter und besser wie im Westen.
Ich kann mich beispielsweise an ein Interview zur Wendezeit mit dem Schwimmer Michael Groß (Albatros) erinnern in dem er sagte das ihm bald die Augen raus gefallen wäre,als er gesehen hat was es in Leipzig für Trainingsmöglichkeiten für die Schwimmer gibt.Da kamen damals solche Worte wie "sowas hab ich noch nie gesehen".
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Sport hatte in der Zone einen ganz anderen Stellenwert wie im "Westen" oder auch im Gesamtdeutschland von heute.
Sport galt unter anderen als Möglichkeit die Überlegenheit des Sozialismus gegenüber dem Kapitalismus zu demonstrieren - und dazu war jedes Mittel recht!
Und da wurden sogar Entwickler an Hochschulen geschickt, nicht um nach neuen Metallen o.ä. zu forschen - nein, sie entwickelten weltweit einzigartige Techniken wie die "Höhenkammer" oder auch den "Gegenstromkanal", welchen du,@stroh, sicherlich meinst.
Das waren schon im Bereich des Sportes revolutionäre Techniken!
Aber nahezu jeder Sportler, der solche Techniken "zum Wohle des Sozialismus und der Republik" nutzen durfte, mußte auch selber was dafür tun:
Als mein Cousin 1985 in den Leistungskader "Leichtatlethik" aufgenommen wurde, war z.B. seine erste Aufgabe -> Gewicht zunehmen!!
Damit mal die folgende Tortur körperlich mitgehen konnte.
Neben stark disziplinbezogenem Training wurde dabei auch massiv gezielter Muskelaufbau und "Förderung der Ausdauerfähigkeit" "trainiert" -> zum Frühstück und zum Abendbrot...
Mit 18 stieg er aus - er packte es nicht mehr!Ständige Übelkeit, Kreislaufprobleme,Herzrasen...
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(29.09.2010, 18:11)Aik schrieb: Und da wurden sogar Entwickler an Hochschulen geschickt, nicht um nach neuen Metallen o.ä. zu forschen - nein, sie entwickelten weltweit einzigartige Techniken wie die "Höhenkammer" oder auch den "Gegenstromkanal", welchen du,@stroh, sicherlich meinst.

Ja,genau das meinte ich.Kann mich noch sehr gut an das Interview mit M.Groß erinnern.Dem sind damals quasi die Augen raus gefallen.
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(29.09.2010, 15:30)Dresdner schrieb: vielleicht sollte man sich doch mal das buch „Zwei Seiten der Medaille“ von th. köhler besorgen.


Mittwoch 30. September 2010
Thüringer Allgemeine


Wintersportler Aschenbach: "Ich war kein Lügner und Verräter"

Von Livia Zimmermann und Günter Breitbart

Hans-Georg Aschenbach ist derzeit ein gefragter Gesprächspartner. Der 59-jährige Brotteröder, der heute als Sportmediziner in Freiburg praktiziert, kommentierte Thomas Köhlers Buch "Zwei Seiten einer Medaille" mit der Aussage, der ehemalige Funktionär leide bei Dopingfragen unter dem Münchhausen-Syndrom. Gegenüber unserer Zeitung äußert sich der ehemalige DDR-Skisprung-Olympiasieger von 1976 nun auch zu den Hintergründen seiner Flucht in den Westen 1988.

Sie genossen als Spitzensportler der DDR Sonderstatus. Nach Ihrer Flucht nannte man Sie einem Verräter...

Nein, ich bin kein Verräter. Ich habe ja auch Leistung gebracht und wurde dafür mit Privilegien wie Auto, Wohnung und Reisefreiheit gekauft. Das Einzige, was ich mir wirklich vorzuwerfen habe, ist, dass ich die Familie im Stich gelassen habe.

Warum flüchteten Sie aus dieser heilen Welt ?

1987 half ich einem Nürnberger Kind in akuter Lebensgefahr in Ungarn. Weil ich den Vorfall nicht gemeldet hatte, wurde mir dies als Verstoß gegen meinen Kundschafterauftrag vorgeworfen. Mein innerer Widerstand äußerte sich zudem durch gefärbte Haare und einen Ohrring, der Schauspieler Don Johnson war mein Idol. Darüber wurde meiner militärischen Leitung Bericht erstattet. Die Folge: Ich verlor meine Mitgliedschaft in der Medizinischen Kommission des Welt-Skiverbandes an den stasi-nahen Arzt Dr. Erich Ahrendt von Dynamo Berlin. Dr. Wolfgang Schneider vom ASK Oberhof intrigierte gegen mich, sodass meine medizinische Karriere am Ende schien.

Welche Gelegenheit bot sich dennoch zur Flucht ?


Nach den Misserfolgen der DDR-Mannschaft bei Olympia 1988 wurde ein Großteil der Verantwortlichen ausgewechselt und ich nun zum Mannschaftsarzt der Skispringer berufen. Damit bekam ich den Auftrag, die Dopingpläne neu zu konzipieren. Da wusste ich, die nächste Chance beim Trainingslager in Hinterzarten 1988 werde ich zur Flucht nutzen. Ich wollte mich nicht als Arzt strafbar machen. Ein jugoslawischer Freund und späterer Fluchthelfer war mein einziger Vertrauter. Ihm übergab ich vorab meine medizinischen und zivilen Unterlagen.

Wie gelang es Ihnen zu fliehen ?

Unter dem Vorwand, medizinische Ausrüstung vergessen zu haben, entzog ich mich der Stasi-Überwachung. Ich rief aus einem Sportgeschäft in Hinterzarten meinen Fluchthelfer an. Über Steinheim bei Frankfurt fuhr ich mit seiner Hilfe ins Notaufnahmelager nach Gießen. Als ranghöchster Flüchtling der DDR empfingen mich die offiziellen Stellen und wollten Informationen.

Wie erging es Ihnen nach der Flucht ?

Anfangs war der goldene Westen nicht so golden. Allerdings war der verhasste Klassenfeind überhaupt nicht klassenfeindlich gesinnt. Manchmal weiß man sich keinen anderen Ausweg, als zum vermeintlichen Feind zu fliehen.

Hatten Sie Angst vor einer Rückführung durch die DDR ?

Ja. Ich wurde aus Sicherheitsgründen angewiesen, die Bundesrepublik nicht zu verlassen, nur hier konnte man mich schützen. In vielen Situationen fühlte ich mich verfolgt, reiste nie alleine, wechselte meine Routen und hatte mehrere Telefonnummern.

Kennen Sie Ihre Stasi-Akten ?

Ja. Nach den ersten Seiten hörte ich jedoch auf zu lesen. Ich war entsetzt, wie viele frühere Freunde und Bekannte mich überwacht hatten. Ich schiebe das heute weg, aber lasse es nicht gänzlich los.

Verstehen Sie Neid und Missgunst, die Ihnen entgegenschlugen, ja auch heute noch entgegenschlagen ?

Ich war privilegiert, genoss eine spezielle Förderung und lieferte dafür Leistungen ab. Aus diesem Grund musste ich linientreu sein. Dies konnte jedes Talent in der DDR nutzen und das macht man mir zum Vorwurf. Ich verstehe den Neid anderer, dass ich meine Privilegien zur Flucht nutzte, aber nicht deren Undankbarkeit. In der DDR-Bevölkerung existierte eine Art Hassliebe: Als Sportler wurden wir für unsere Erfolge geliebt und für die Privilegien gehasst. Es war eine Zwitterhaltung. Auch dieses Thema gilt es im Osten noch aufzuarbeiten.

Wie ist Ihr Kontakt in ihren Heimatort Brotterode ?

Häufig besuche ich meine Eltern und Geschwister. Dort, wo ich herkomme, möchte ich einmal nicht mehr als Lügner bezichtigt werden. Ich baute mir in einem neuen System ein neues Leben auf, wie viele andere auch. Ich hoffe, das wird mir eines Tages verziehen.

Suchen Sie jetzt nach Rehabilitierung ?

Mir ist es wichtig, dass meine Aussagen nach der Flucht über das flächendeckende Doping in der DDR nicht mehr als Lügen bezeichnet werden. Vor über 20 Jahren sagte ich die Wahrheit. Diese wird heute bestätigt, selbst Kinder wurden gedopt. Ich hoffe, jetzt wird alles aufgearbeitet. Selbst, wenn es noch zehn Jahre dauert, bin ich bereit, meinen Teil beizutragen.

Wer sollte dafür zur Rechenschaft gezogen werden ?

Diejenigen, die ganz oben saßen. Dazu gehört der Bereich "Abteilungsleitung Sport", also Thomas Köhler für den Wintersport und Horst Röder für den Sommersport. Rudi Hellmann war die Verbindung zwischen dem Zentralkomitee der SED und dem Deutschen Turn- und Sportbund der DDR, er stand vor Gericht. Auch der Sportmedizinische Dienst trug die Verantwortung für den Leistungssport.

Wie ändert sich die persönliche Sicht auf ihre Erfolge ?

Meine Medaillen stellte ich Museen zur Verfügung. Ich bin aber stolz auf meine Leistungen und werde sie persönlich nie in Abrede stellen. Trotz des Bewusstseins, durch Doping gegen die Regeln verstoßen zu haben, habe ich ein Stück Sportgeschichte mitgeschrieben.


Quelle
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Noch zum Thema Leistungssport in der DDR ... mir wurden als Kind auch Vitamintabletten gegeben. Man hat es geglaubt und geschluckt.

Ich kannte auch Klassenkammeraden, denen durch zu schnelles Muskelwachstum die Oberarme gerissen sind.

Komischerweise kommt das heutzutage sehr selten vor.
Es gab also neben der Sport-Methodik auch mehr ...
Es sollte aber dazu gesagt werden das es nicht reicht chemie zu schlucken und das dies auch in der BRD statt fand.

Bei der Diskusion wird immer zu sehr polarisiert. Schwarz-Weiß Malerei wird dem Thema nicht gerecht.
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(30.09.2010, 15:42)Keks76 schrieb: mir wurden als Kind auch Vitamintabletten gegeben. Man hat es geglaubt und geschluckt.

ein kumpl von mir war an der kjs im rudern. der kam immer mit solchen päckchen nach hause.
[Bild: c-vitchen_Zitro_300.jpg]
die waren allerdings orangefarben und nicht im handel erhältlich. diese dinger haben wir aus spaß vorm sportunterricht gegessen. "da gewinnt man" hatte er immer gesagt...
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