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Medienbeiträge zum Thema Stadion
Zitat:Droht der Erfurter Arena Insolvenz?
12.09.2016 - 06:59 Uhr

In einer Sitzung des Aufsichtsrates der Erfurter Stadtwerke wird am Montag darüber beraten, wie die Arena GmbH vor der Insolvenz bewahrt werden kann.

Erfurt. In einer Sitzung des Aufsichtsrates der Erfurter Stadtwerke wird am Montag darüber beraten, wie die Arena GmbH vor der Insolvenz bewahrt werden kann. Sie ist der künftige Betreiber der Multifunktionsarena, deren Anteile sich auf die SWE Stadtwerke Erfurt GmbH (51 Prozent) und die Messe Erfurt GmbH (49 Prozent) verteilen.

Gegründet wurde die Arena GmbH im Juli 2015 mit dem Ziel, zum 31. Juli 2016 als Betreiber die Vermarktung der Multifunktionsarena zu übernehmen. Doch durch den mittlerweile zwölfwöchigen Bauverzug
fehlen jegliche Einnahmen. Fest gebuchte Veranstaltungen mussten abgesagt werden, eine Einigung über die Miete mit dem FC Rot-Weiß als Hauptmieter steht aus.

Insofern fehlt der Arena frisches Geld, allein das Grönemeyer-Konzert bescherte Einnahmen, ansonsten hat der Betreiber derzeit nur Ausgaben. Über die Schieflage wird nun am Montag diskutiert. Entscheidend für eine Lösung ist allerdings auch die Fertigstellung des Steigerwaldstadions. Noch wird der 28. Oktober 2016 vonseiten der Stadt Erfurt genannt. Doch überzeugend klingt die Aussage längst nicht mehr.

Quelle: TA vom 12.09.2016
Zitat:Rot-Weiß Erfurt bezieht Stellung wegen Stadionmiete
12.09.2016 - 12:29 Uhr
Der Thüringer Drittligist wendete sich am Montag an die Öffentlichkeit. Zuletzt wurde bekannt, dass der Verein eine erhöhte Stadionmiete nicht zahlen wolle.

In einer Mitteilung des Vereins hieß es am Montag: "Der FC Rot-Weiß Erfurt ist ein zuverlässiger Vertragspartner und wird die in einer Absichtserklärung vereinbarten Konditionen für ein komplett nutzbares und fertig gestelltes Stadion auch zahlen!"

Der Verein bezieht Stellung zu der verweigerten Zahlung einer erhöhten Stadionmiete. "Die Reduzierung der Pacht für diese Saison liegt einzig und allein an der noch nicht fertig gestellten Arena. FC RWE hat pro Spieltag einen Zusatzaufwand für Sicherheit, Catering, Zwischenlösungen, Organisation, der die vereinbarte Pacht deutlich übersteigt. Der Zusatzaufwand ist nicht durch den Verein Rot-Weiß Erfurt zu vertreten. Das vereinbarte Eröffnungsspiel musste sogar abgesagt werden. Bis heute wurde der gewünschte Ersatztermin seitens der Arena nicht bestätigt. Neben dem Imageschaden droht dem Club hierdurch ein finanzielles Risiko im mittleren sechsstelligen Bereich. Als Hauptmieter des Stadions kann nicht von uns erwartet werden, daß wir das wirtschaftliche Risiko einer noch nicht fertig gestellten Arena einseitig tragen sollen."

Der Verein begründet seinen Schritt an die Öffentlichkeit zu gehen, "aufgrund der Medienberichterstattung in den vergangenen Tagen."

Quelle: TA vom 12.09.2016
Zitat:Streit um Steigerwaldstadion

Rot-Weiß Erfurt besteht auf weniger Miete

Im Streit um die Mietzahlung für das umgebaute Steigerwaldstadion pocht Rot-Weiß Erfurt auf einen Nachlass. Der Verein erklärte am Montag, dass der künftige Betreiber Arena GmbH die Miete reduzieren müsse, solange das Stadion nicht fertig sei.
Steigerwaldstadion in Erfurt.

Grund seien die Mehrkosten, die Rot-Weiß pro Spieltag durch den zusätzlichen Aufwand für Sicherheit, Catering, Zwischenlösungen und Organisation habe. Dieser Mehraufwand übersteige die vereinbarte Miete deutlich. Der Verein sollte pro Saison 380.000 Euro zahlen. Nach Informationen von MDR THÜRINGEN hat Rot-Weiß Erfurt jetzt verlangt, die Mietzahlungen um mehr als die Hälfte zu senken, bis das Stadion fertig ist.

Außerdem verlangt der Verein Schadenersatz in Höhe von mehr als 120.000 Euro wegen des abgesagten Eröffnungsspiels.
Bisher kein Mietvertrag

Aufgrund des Streits ist bisher noch kein Mietvertrag zwischen dem Fußballdrittligisten und der Arena GmbH abgeschlossen worden. Der Co-Geschäftsführer der Betreibergesellschaft hatte zuletzt erklärt, ohne Mietvertrag drüften die Spieler des Vereins den Rasen ab November nicht mehr betreten. Grund dafür ist, dass der Stadt Erfurt millionenschwere Rückforderungen von Fördermitteln drohen, falls dem klammen Drittligisten großzügige Rabatte gewährt würden.
Zweifel an Fertigstellung bis Ende Oktober

Die Arena GmbH selbst steht mittlerweile vor finanziellen Problemen, da durch den monatelangen Verzug beim Bau Einnahmeverluste entstanden sind. Eine kurzfristig geplante Aufsichtsratsitzung der Stadtwerke am Montagabend ging jedoch ohne Ergebnis zu Ende. Thema war eine Finanzspritze für die konzerneigene Betreibergesellschaft, um die Insolvenz abzuwenden. Die Sitzung wurde auf den kommenden Montag vertagt.

Am Rande des Treffens wurde auch bekannt, dass der inzwischen für den 28. Oktober geplante Fertigstellungstermin nicht als verbindlich anzusehen ist. Darüber habe Oberbürgermeister Andreas Bausewein das Gremium informiert, hieß es aus Aufsichtsratskreisen. Schon in der Risikomeldung an den Aufsichtsrat vor wenigen Tagen hatte Geschäftsführer Peter Zaiß Zweifel an dem zuletzt vorgesehen Übergabetermin geäußert. Es gebe derzeit kaum Aktivitäten auf der Baustelle, hieß es.
Ausweich-Spielstätte für Rot-Weiß Erfurt?

Ob Rot-Weiß Erfurt eine Alternative zum Steigerwaldstadion in Thüringen hat, ist offen. Offiziell ist keine andere Spielstätte in Thüringen Drittliga-tauglich. Allerdings hat der DFB in der Vergangenheit bereits Ausnahmen genehmigt.
Stadion


Die Stadt Gera zeigte sich indes offen dafür, ihr Stadion der Freundschaft an Rot-Weiß zu vermieten. Geras Pressesprecher Uwe Müller verwies darauf, dass das Stadion Anfang der 2000-er Jahr saniert worden ist. Da eine Fantrennung möglich sei, würden in dem Stadion auch Sicherheitsspiele in der Fußball-Oberliga ausgetragen. Allerdings gebe es kein Flutlicht. Spiele anderer Vereine müssten zudem mit Fußball-Oberligist BSG Wismut Gera und den Leichtathleten abgestimmt werden.

Der Stadionbetreiber in Jena äußerte sich auf Nachfrage zurückhaltend. Der Chef von Kommunale Immobilien Jena, Karl-Hermann Kliewe, verwies auf die Fan-Rivalität zwischen den Anhängern von FC Carl Zeiss und Rot-Weiß. Eine ernsthafte Anfrage aus Erfurt würde geprüft, wenn sie denn käme. Eine Nutzung müsste mit dem FC Carl Zeiss und dem Frauenfußball-Bundesligisten FF USV Jena abgestimmt werden. Zudem gebe es keine Flutlichtanlage. Zwar habe der Verein 2015 für einige Spiele eine mobile Flutlichtanlage angemietet, das sei aber sehr aufwändig gewesen.

Rot-Weiß Erfurt wollte sich am Montag nicht zu der Frage äußern, ob der Verein bereits alternative Stadien für die Austragung seiner Heimspiele prüft.

Quelle: MDR.de 13.09.2016
Arena Erfurt GmbH von Insolvenz bedroht - Aufsichtsrat vertagt Gespräche
20.09.2016 - 09:07 Uhr



Noch immer ist die Arena GmbH in Erfurt nicht gerettet. Der Aufsichtsrat der Stadtwerke kam Montagabend zu keinem Ergebnis - obwohl die Landesregierung einen Teil der Verluste ausgleichen würde. Das Geld reicht nur noch bis zur ersten Oktoberwoche. 



[Bild: 9h337nto.jpg]
Monatelange Bauverzögerungen könnten den Betreiber des Steigerwaldstadions in die Insolvenz treiben. Symbolfoto: Michael Reichel/dpa


Erfurt. Der zweite Versuch, um die Insolvenz der Arena GmbH abzuwenden, ist laut MDR Thüringen vorerst gescheitert. Der Aufsichtsrat der Stadtwerke Erfurt vertagte sich am Abend ohne Ergebnis. Der Muttergesellschaft hätten wichtige Unterlagen gefehlt, kritisierte beispielsweise Aufsichtsratsmitglied Thomas Kemmerich. Unter anderem gibt es noch keine verbindliche Zusage des Generalunternehmers, wann die Multifunktionsarena fertig ist. Die Landesregierung erklärte jedoch, einen Teil der Verluste auszugleichen.

Der Betreiber des Steigerwaldstadions ist aufgrund der monatelangen Bauverzögerungen akut von der Insolvenz bedroht. Das Geld reicht nur noch bis zur ersten Oktoberwoche.
red / 20.09.16 / ZGT


http://www.tlz.de/startseite/detail/-/sp...k.facebook
Steigerwaldstadion: Landesregierung will Erfurter Arena retten

21.09.2016 - 05:28 Uhr

Die von der Insolvenz bedrohte Arena GmbH in Erfurt muss sich weiter gedulden und bangen. Auch die zweite Sitzung des Aufsichtsrates der Stadtwerke Erfurt endete erneut mit einer Vertagung.

Erfurt. Durch die zwölfwöchige Bauverzögerung im Erfurter Steigerwaldstadion fehlen der GmbH fast alle Einnahmen, das Geld reicht noch wenige Tage. Insgesamt ist von 1,2 Millionen Euro die Rede, die für die nächsten drei Jahre als Unterstützung gebraucht werden. In die müssten sich idealerweise die Stadtwerke, die 51 Prozent an der Arena GmbH besitzen, und die Messe (49 Prozent) teilen. Für den Geldfluss sind zuvor Beschlüsse des Erfurter Stadtrats und des Landes notwendig, dem die Messe zu 100 Prozent gehört. Hoffnungsvolle Signale gibt es.

Gestern fand ein Gespräch statt, bei dem auch Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein, Finanzministerin Heike Taubert und Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (alle SPD) anwesend waren. Kommenden Dienstag soll das Kabinett über einen Vorschlag abstimmen. Erst wenn die Hilfe zugesagt ist, entscheidet der Stadtrat über eine Finanzspritze.

Stadtwerke-Chef Peter Zaiß sieht keine Alternative zur Rettung der Arena GmbH. "Irgendwer muss die Arena betreiben." Würde sie insolvent gehen, müssten in verschiedenen Bereichen – etwa beim Catering – die Rechte europaweit neu ausgeschrieben werden. Das könne sich monatelang hinziehen. So aber besteht die Hoffnung, dass ab November die Vermarktung des Stadions beginnen kann, nachdem seit Juli etwa 15 gebuchte Veranstaltungen schon abgesagt werden mussten.

Nach Absprache mit Totalübernehmer Köster ist der 28. Oktober als Fertigstellungstermin bestätigt. Zuvor sollen Teil-Abnahmen erfolgen, heute beginnt in der Arena die Errichtung der größten Fotovoltaik-Dachanlage Thüringens.

Peter Zaiß informierte, dass er mit Rot-Weiß-Präsident Rolf Rombach telefoniert habe. Man sei sich einig, dass die Mietvereinbarungen eingehalten würden. In Kürze soll neu über den Vertrag verhandelt werden.

Gerald Müller/21.09.2016/TA

Quelle: TA.de/Erfurt 21.09.2016
Zitat:Baustelle Erfurter Arena: Termin 28. Oktober rückt näher und ist realistisch
29.09.2016 - 04:50 Uhr

Bohren, hämmern, fräsen. In der Erfurter Multifunktionsarena wird kräftig gebaut. Noch dreißig Tage sind es bis zum Übergabetermin. Am 28. Oktober soll das Steigerwaldstadion nach dem Umbau endlich übergeben werden.
 
[Bild: D0R0007536541.jpg]
Projektleiter Andreas Hempel im Multifunktionsgebäude der Arena. Foto: Gerald Müller

Erfurt. Ursprünglich war der 31. Juli vorgesehen. Die Gründe für die Verzögerung werden zwischen der Stadt Erfurt als Bauherren und Totalübernehmer Köster GmbH wohl noch zu juristischer Auseinandersetzung führen. Derzeit scheinen aber beide Parteien bestrebt, jetzt erst mal das 40-Millionen-Projekt anständig zu Ende zu bringen.

Mitschnitt der Sondersitzung des Erfurter Stadtrates zur Arena (28.09.2016)

Und während diesbezüglich vor rund zwei Wochen noch Skepsis geherrscht hat, kann man nun guten Gewissens von einer Fertigstellung bis 28. Oktober ausgehen. Täglich sind über 120 Arbeiter auf der Baustelle, davon allein 40 Elektriker, wie Projektleiter Andreas Hempel berichtet. Und es hätte auch schon die ersten Abnahmen gegeben, für die Tribünendächer beispielsweise und verschiedene Räume im unteren Geschoss.

Treppenhäuser sind installiert, Beleuchtung ist angebracht
"Wir sind auf einem guten Weg", sagt der 48-jährige Erfurter. die Treppenhäuser sind installiert, die Beleuchtung ist angebracht, die Logen können bald übergeben werden, der südliche Fan-Bereich wäre wie die Umkleide-Kabinen und das gesamte Untergeschoss fast fertig. Und im großen Tagungsraum der Arena sind ebenfalls nur noch Restarbeiten notwendig. Sogar die Außenanlagen leuchten hier und da bereits in grün, weil der Rasen sprießt.

Natürlich, so Hempel, gebe es in den verbleibenden vier Wochen - bis zur Abnahme der Sachverständigen, der Polizei der Feuerwehr und des Bauamtes - noch einiges zu tun. "Doch das ist nun alles zu schaffen". Es gelte nun, vor allem noch Kabel zu verlegen und Deckenplatten anzubringen. Mit seinen vier Bauleitern überwacht er das Geschehen in der Arena ständig.

So bleibt der Eindruck, dass Köster die Übergabe bis zum 28. Oktober unbedingt schaffen will. Und wird.

Gerald Müller/29.09.2016/ZGT

Quelle: TA 29.09.2016
Zitat:Noch 15 Veranstaltungen 2016 in der Arena in Erfurt
19.10.2016 - 05:15 Uhr

Erfurt. Der Betreiber übernimmt am 1. November. Der Umbau des Steigerwaldstadions soll am 28. Oktober beendet sein.

Nachdem wegen der zwölfwöchigen Bauverzögerungen mehr als ein Dutzend Veranstaltungen in der Erfurter Multifunktionsarena abgesagt werden mussten, finden dort bis Ende des Jahres noch 15 Veranstaltungen statt. Diese reichen von kleineren Weihnachtsfeiern über Spiele des FC Rot-Weiß bis hin zu den Thüringer Buchtagen im November.

Die Veranstaltungen können entsprechend vorbereitet werden. Denn in der nächsten Woche soll die Multifunktionsarena fertiggestellt sein und nach den behördlichen Abnahmen am 28. Oktober durch Totalübernehmer Köster an den Bauherren, die Stadt Erfurt, übergeben werden. Damit wäre der im Januar 2015 begonnene, rund 40 Millionen Euro teure Umbau beendet, wobei anschließend noch die mehrwöchige Sanierung der Westtribüne folgen wird, die bis ins Jahr 2017 reicht. Parallel dazu sind allerdings auch juristische Auseinandersetzungen zu erwarten, denn eigentlich war der 31. Juli als Schlusstermin für den Umbau geplant.

Die Verzögerung, über deren Gründe gestritten wird, hatte vor allem auch die Arena GmbH als künftigen Betreiber in arge Finanznot gebracht. Sie stand wegen der fehlenden Vermarktung vor der Insolvenz. Doch die ist abgewendet, weil der Erfurter Stadtrat eine Hilfe von 714.000 Euro beschlossen hatte. Danach stellte auch das rot-rot-grüne Kabinett eine Finanzspritze von 686.000 Euro in Aussicht. Das Land ist über die Messe mit 49 Prozent an der Arena beteiligt, 51 Prozent gehören den Stadtwerken, die das Geld bereits überwiesen hat.

Am 1. November übernimmt die Arena GmbH nun als Betreiber das Steigerwaldstadion. Wie Prokurist Christian Fothe sagte, seien die 15 Veranstaltungen fix. Und sie würden bereits die Möglichkeiten der Multifunktionalität zeigen. "Beispielsweise haben die Buchtage bisher immer in Jena stattgefunden. Nun kommen Verlage und Autoren zu uns". Für 2017 plane man dann mit etwa 100 Veranstaltungen.

Auch mit dem FC Rot-Weiß als Hauptmieter würden wieder intensive Gespräche geführt werden. "Wir finden sicher bald eine Lösung, da bin ich zuversichtlich", so Fothe. Der Drittligist hatte sich zuletzt geweigert, die volle Miete zu zahlen, er verwies aber durch Präsident Rolf Rombach darauf, ein verlässlicher Partner sein zu wollen.

Quelle: TA vom 19.10.2016
TA: Erstes Heimspiel im EM-Jahr: DFB-Frauen in Erfurt gegen Kanada
Zitat:Nach sechsmonatiger Verzögerung: Bauamt nimmt Erfurter Arena ab

Nach sechsmonatiger Verzögerung wurde die neue Erfurter Multifunktionsarena durch das zuständige Bauamt abgenommen. Auch die Übergabe durch Totalübernehmer Köster an die Stadt Erfurt als Bauherren und Eigentümer ist in dieser Woche erfolgt

10. Februar 2017 / 05:05 Uhr

Erfurt. Kathrin Hoyer hatte die Arena mal "als meine dritte Tochter" bezeichnet. Die Projektverantwortliche der Stadt Erfurt kann sich nun darüber freuen, dass diese nach mächtigen Pubertätsproblemen sozusagen erwachsen geworden ist.

Denn das zuständige Bauamt hat die Multifunktionsarena nach dem Umbau endlich abgenommen und eine Nutzungsfreigabe erteilt. Zunächst für Veranstaltungen bis zu 5000 Besuchern, darüber hinaus sind noch Sondergenehmigungen notwendig. Zugleich hat Totalübernehmer Köster diese Woche die Arena auch an die Stadt als Eigentümer übergeben.

Im Januar 2015 begannen die Abrissarbeiten. das legendäre Marathontor musste weichen. Archivfoto: Marco Schmidt Im Januar 2015 begannen die Abrissarbeiten. das legendäre Marathontor musste weichen. Archivfoto: Marco Schmidt

Ursprünglich war die Fertigstellung mal für den 31. Juli 2016 geplant. Doch immer wieder erfolgten wochenweise Verschiebungen, auch Eröffnungsfeiern mussten deshalb abgesagt werden. Letztlich beträgt die Verzögerung sechs Monate, was zu einer juristischen Auseinandersetzug führen dürfte. Die Stadt erhebt Ausgleichsforderungen wegen nicht eingehaltener Termine, Köster verlangt Schadenersatz wegen angeblich unvorhersehbarer Baugeschehnisse. Der Streitwert liegt aktuell bei etwa 1,2 Millionen Euro. Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) hatte mal betont, sich möglichst außergerichtlich einigen zu wollen. Aber ist das noch realistisch?

Auf jeden Fall ist man weiter in Partnerschaft vereint. Denn Köster hat auch den Auftrag für die Sanierung der Westtribüne. Diese beginnt laut Hoyer noch im Februar mit Rückbauarbeiten sowie der Demontage der Heizkörper und soll nach dreieinhalb Monaten – also Ende Mai – beendet sein. "Das Ganze ist eine brandschutztechnische Ertüchtigung, Wände werden geschlossen, Leitungen verlegt".

Die Kosten belaufen sich auf 3,4 Millionen Euro, die die Stadt trägt. Das Gesamtprojekt mit dem Umbau zur Multifunktionsarena würde damit 42,8 Millionen Euro betragen, wobei 87 Prozent Fördergelder in der Summe enthalten sind. "Die genaue Zahl steht aber erst fest, wenn die Schlussrechnung vorliegt", so die Grüne-Politikerin.

Vorher, noch im Februar, soll auch die formelle Übergabe des Stadions an die Arena GmbH als Betreiber passieren. Das Gemeinschaftsunternehmen der Stadtwerke Erfurt und der Messe hatte jedoch bereits seit November sämtliche Veranstaltungen durchgeführt.

Für dieses Jahr sind rund 70 fest geplant, einschließlich der Spiele des FC Rot-Weiß der Hauptmieter im Steigerwaldstadion ist. Das behält dank der Mediengruppe Thüringen weiter den traditionsreichen Namen.

Kathrin Hoyer freut sich allerdings weniger auf Männer -, sondern mehr auf Frauen-Fußball. Die deutsche Nationalmannschaft trägt am 9. April ihr erstes Heimländerspiel 2017 in der Arena aus. Kathrin Hoyer würde gern mit ihren zwei leiblichen Töchtern zu Gast sein, doch die leben zu diesem Zeitpunkt in Japan bzw. Neuseeland.

Fakten rund um das Steigerwaldstadion

Kosten für Umbau bisher: 39,4 Millionen Euro (33,6 Millionen vom Land; 5,8 von der Stadt Erfurt)
Gesamtkosten nach Ende der Sanierung Westtribüne: 42,8 Millionen Euro
Spatenstich für den Umbau zur Multifunktionsarena: 5. Januar 2015
Richtfest: 8.4.2016
Fertigstellungstermin nach Umbau: 1.2.17 (geplant ursprünglich 31.7. 2016)
Geplante Gesamtabnahme: Mai 2017
Kapazität: 18.559 mit 44 Rollstuhlplätzen 1553 Business - und. Premiumplätzen sowie 15 Logen
bei Konzerten insgesamt bis zu 30.000 Besucher möglich
Tagungsgäste: bis 2000
Betreiber: Arena GmbH
Namensrechte: Mediengruppe Thüringen
Catering: CCS aus Erfurt

Quelle: Thüringer Allgemeine 10.02.2017
Zitat:DFB ist wegen Sicherheitsmängeln in der Arena aufmerksam geworden

Werksausschuss empfiehlt Einsetzung eines Gutachters zur Prüfung der Tore und Freiflächen, um handeln zu können

Von Michael Keller

Erfurt.Der DFB in Frankfurt hat reagiert. Nach den Vorfällen am 4.Februar nach dem Spiel FC Rot-Weiß Erfurt gegen den FSV FRankfurt, als randalierende Jenaer, die sich unter die Gästefans gemischt hatten, ein Tor aufbrachen, Ordner mit Steinwürfen, ist man in der Zentrale aufmerksam geworden. " Wir nehmen die Hinweise auf und prüfen das ", sagt Jochen Breideband, beim DFB zuständig für die Kommunikation in Liga drei. Das wird wohl passieren, wenn die noch ausstehende " Erklärung zum Stadion " aus Erfurt vorgelegt wird und die einzelnen Punkte im Rahmen einer Stadioninspektion nochmals abgefragt werden sollen, lässt Breideband von seinen Sicherheitsexperten ausrichten.

Als am Donnerstagabend der Werksausschuss Erfurter Sportbetrieb im Rathaus wegen der offenbar gewordenen Sicherheitslücken tagte, wusste der Ausschuss noch nicht, dass der DFB nun genauer hinsehen wird. Aber auch ohne diese Ankündigung ist man sensibilisiert. Nach zweistündiger Debatte sprach man sich einstimmig für eine Empfehlung aus. Ein Gutachter soll sich Zäune, Tore und Freiflächen genau ansehen. Kommt er zum Schluss, dass es Mängel gibt, soll nachgebessert werden.

Mängel, auf zweieinhalb A4-Seiten, hat der frühere Sicherheitsbeauftragte des FC RWE, Andreas Nichelmann reichlich aufgelistet. Die Liste vom 3.November 2016 liegt der Redaktion vor. Gleich mehrfach taucht darin die Bemerkung " An den Toren fehlen Bodenanker und Querriegel zur Stabilisierung. Dies ist ein absolutes Sicherheitsrisiko " auf. nur interessiert hat das wohl niemanden. Mehr noch. Als darauf gedrungen wurde, diese mängelliste ins Protokoll aufzunehmen, soll das der Erfurter Sportbetrieb (ESB) verhindert haben. Den Widerspruch dagegen ebenfalls.

Was auch nicht verwundert, wenn man die Stellungnahme von ESB-Chef Jens Batschkus für den Ausschuss liest. Tenor: Wir haben alles richtig gemacht. Nämlich nach DFB - Handbuch gebaut. Doch der DFB hat in seinem eingangs zitierten Schreiben klargestellt: Das Handbuch ist nur der Rahmen und kein Regelwerk, das als Grundlage für Fachplaner dienen kann. Diese müssten die gültigen Rechtsnormen und - vorschriften einhalten. Die Kontrolle obliege in erster Linie dden zuständigen Behörden und Sicherheitsträgern.

Der ESB - Chef gab in seiner Stellungnhame zu, das der Sicherheitsbeauftragte des FC Rot-Weiß " Bedenken " geäußert habe. Doch "geschah dies nicht ganz uneigennützig ", so die Schlussfolgerung beim ESB. Der Club habe damit nur seinen Aufwand im laufenden Betrieb, also die Bereitstellung von Securitypersonal, reduzieren wollen.

Befremdlich in den Ohren der Ausschussmitglieder klang auch jene Passage des Papiers, in der steht, dass die Zäune doch dem Druck der Fans standgehalten hätten. Das permanente Rütteln an den Zäunen sei hingegen nicht als Druck zu verstehen. Auch wird auf die Splittschicht hinter den Fanbereichen eingegangen. "Es ist strittig, inwieweit dieser Kies als Wurfmaterial verwendet werden könnte", heißt es. Feuerzeuge seien zum Werfen " erheblich geeigneter, als dieses Material". Eine Versiegelung der als Sicherheitsrisiko eingestuften Splittflächen sei nicht möglich. Aus Gründer der Abwasserentsorgung.

Eine Begründung, die zum Beispiel beim 1.FC Magdeburg nicht zieht. " Bei uns ist alles gepflastert, geht auch nicht anders ", sagt Andre Willms, in der Magdeburger Stadtverwaltung zuständig für Sportförderung und Investment. Willms verweist beim Thema Sicherheit darauf, dass die Stadt 300 000 Euro nachgeschossen habe. Um die Zäune und Tore zu stabiliseiren. Auf Empfehlung von Andreas Nichelmann, heute Sicherheitsbeauftragter beim 1.FC Magdeburg. " Präsident Peter Fechtner hat sofort mit mir eine Stadionbegehung gemacht, sich alles zeigen lassen und dann das Notwendige veranlasst", erinnert sich Nichelmann. So ähnlich hatte er es sich auch vom ESB erhofft. Es habe aber keinen interessiert.

Magdeburgs Präsident Peter Fechtner hat eine dezidierte Meinung zum Thema Stadionsicherheit : " Wir mieten ein fußballgerechtes Stadion an udn die Stadt sieht sich bei den Sicherheitsauflagen in der Pflicht ", sagt er. Auch, weil sich die Stadtväter der Außenwirkung bewusst sind. Fechtner hebt ausdrücklich das gute Miteinander mit der Stadtverwaltung heraus.

Dass der Ausbau des Stadions zum Hochsicherheitstrakt das Sporterlebnis friefertiger Zuschauer nach Meinung des des ESB-Chefs trüben, die Umsetzung hoher Sicherheitsanforderungen den Eindruck auf trainierende Leichtathleten und Sportschüler negativ beeinflussen könnte, geschenkt. Die Bemerkung aber, man könne diskutieren, "inweiweit die Umsetzung der hohen Sicherheitsforderungen für den Fußball dem optischen Erscheinungsbild der arena abträglich sei " fand im Ausschuss keinen Nachhall. "Wenn ein Sachverständiger Mängel feststellt, muss die Stadt diese zügig abstellen und die Kostenfrage klären", brachte es Wolfgang Weißkopf, für die CDU als sachkundiger Bürger im Ausschuss, auf den Punkt. Sonst könnte es auch mal um Schadenersatzforderungen von Stadionbesuchern gehen. Vielleicht empfiehlt sich ja für den Arena-Ausschuss und den ESB-Chef ein möglichst baldiger Ausflug nach Magdeburg.

Nachtrag : Zum Spiel des FC Rot-Weiß gegen den FSV Zwickau am nächsten Samstag werden ca. 1500 Gästefans erwartet. Eskortiert von rund 500 sogenannten " Fanfreunden " aus Dresden. "Wird heiß", prophezeit ein Insider der Szene.

Quelle: Thüringer Allgemeine /Erfurt vom 25.02.2017
Zitat:Mohring: Land soll Erfurter Stadion vollständig bezahlen

Der CDU-Landes- und Fraktionschef schlägt vor, die Fördermillionen für das Erfurter Stadion an den Bund zurückzuzahlen. So wäre die Arena in ihren Verhandlungen mit Rot-Weiß Erfurt freier.

Erfurt. Es steht nicht gut um das neue Erfurter Stadion und seinen Hauptnutzer, den Fußballclub Rot-Weiß. Die Miete ist zu hoch für den Verein, der um seine Lizenz fürchtet. Die Stadt Erfurt will kein Geld geben, und wenn, dann nur unter Auflagen. Nun meldet sich auch der Oppositionsführer im Landtag – und fordert Landesmillionen.

Herr Mohring, der FC Rot-Weiß Erfurt kann die Stadionmiete nicht bezahlen. Sie sagen, Sie haben da eine Idee . . .

Es zeigt sich, was wir immer gesagt haben: Das Finanzierungsmodell funktioniert nicht. Der frühere SPD-Wirtschaftsminister Matthias Machnig hat einen Gordischen Knoten geschnürt – und der lässt sich bekanntlich nicht lösen, indem man an einzelnen Fäden zieht.

Und wie soll dann dieser Knoten durchschlagen werden?

Das Kernproblem ist die Kofinanzierung des Stadions durch den Bund. Die Auflagen und EU-Vorschriften, die damit einher gehen, lassen keinen Spielraum bei der Mietpreisgestaltung. Zudem beschränkt der geforderte Multifunktionscharakter die Nutzung der Arena.

Um wie viel Geld geht es?

Wir reden von 16 Millionen Euro. Alle Beteiligten müssen sich ernsthaft fragen: Was gewinnen wir, wenn wir die an den Bund zurückzahlen?

Wie bitte? Das Land soll auf eine zweistellige Millionensumme an Fördergeldern verzichten, um einen Fußballclub zu begünstigen?

Nein. Die Überlegung ist, mit Landesgeld Bundesgeld und damit Auflagen abzulösen. Das verhält sich volkswirtschaftlich neutral. Außerdem: Ohne diese Lösung würde der Steuerzahler dauerhaft draufzahlen, da Rot-Weiß die geforderte Miete ohne Hilfe Dritter nicht aufbringen kann und irgendwann sogar die Arena GmbH selbst scheitern könnte. Es gibt ja noch nicht einmal ein zukunftsfähiges Betreiberkonzept. Deshalb sollten wir gleichzeitig zur Ablösung der Bundesmittel die Sportstättenförderung insgesamt neu ausrichten. Dabei wäre ernsthaft zu prüfen, Messe und Sportstätten beim Land in eine Hand zu legen. Das Land finanziert ohnehin an vielen Stellen mit. Möglicherweise ließe sich das künftig wirksamer bewerkstelligen.

Glauben Sie wirklich, dass sich die rot-rot-grüne Landesregierung auf die Vorschläge der Opposition einlässt?

Ich hoffe, dass meine Idee im Sinne des Sports konstruktiv diskutiert wird. Hier darf es nicht um Parteipolitik gehen, sondern um eine langfristige und kluge Lösung, die dem Land insgesamt nutzt. Im Übrigen verfügt das Land aktuell über eine Reserve von mehr als einer Milliarde Euro. Wir wollen, dass damit auf der einen Seite Schulden getilgt werden – und auf der anderen Investitionen erfolgen, die wirklich nachhaltig sind. Genau hier würde ich die Priorität setzen.

Wie schön. Jetzt haben wir aber doch noch eine Frage: Warum ist ein Carl-Zeiss-JenaFan wie Sie so am Schicksal von Rot-Weiß interessiert?

Erfolgreicher Profisport ist für jedes Land und jede Stadt ein Imagegewinn – das trifft für Fußball, aber eben auch für Handball, Biathlon, Volleyball oder zum Beispiel den Eissport zu.
Was Carl Zeiss betrifft: Natürlich muss sich das Land auch für das Stadion im Paradies ebenso engagieren. Eine Multifunktionsarena hätte auch da nie funktioniert und war auch nicht gewollt.


Martin Debes /21.03.2017

Quelle: Thüringer Allgemeine vom 21.03.2017
Zitat:Kompromiss im Steigerwaldstadion Westtribüne wird entkernt statt saniert

Die Kostenschätzungen für die Sanierung der Westtribüne im Erfurter Steigerwaldstadion glichen dem Verlauf einer Parabel: Von 2,7 Millionen bis zuletzt 5,7 Millionen Euro waren schon verschiedenste Summen im Gespräch. Nun präsentiert die Stadt Erfurt eine Billigvariante. Für manchen allerdings bedeutet diese Lösung eine harte Landung.

von Matthias Thüsing

[Bild: bild-24728-resimage_v-variantBig24x9_w-960.jpg]

Die sanierungsbedürftige Westtribüne im vergangenen Juli: Der Bau soll in einer Billigvariante so weit fit gemacht werden, dass die Brandschutzauflagen erfüllt werden. Bildrechte: MDR/Karina Heßland

Die Stadt Erfurt will die alte Westtribüne im Steigerwaldstadion nun doch nicht sanieren lassen. "Wir werden die Räume unterhalb der Tribüne entkernen und anschließend nicht mehr nutzen", sagte Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) MDR THÜRINGEN. Heizung, Elektrik, Dämmung - alles müsse raus. Zurückbleiben würde nackter Beton. Die Arbeiten sollen laut dem Oberbürgermeister nur 300.000 Euro kosten und sind fast abgeschlossen. Als "hohler Vogel" soll die alte Tribüne dann im sonst runderneuerten Stadion stehenbleiben. Die Brandschutzauflagen des Bauamtes ließen sich damit erfüllen, sagt Bausewein.

Der neue Plan ist die Reaktion auf die jüngste Kostenschätzung des mit der Sanierung beauftragten Bauunternehmens. Das hatte Ende März einen Kostenvoranschlag von 5,7 Millionen Euro auf den Tisch gelegt - eine Kalkulation, die in der Stadtverwaltung als überzogen betrachtet wird. "Wir könnten es bei unserer Haushaltssituation niemandem in der Stadt vermitteln, wenn wir 5,7 Millionen Euro für die Sanierung der Tribüne ausgeben würden", sagte Bausewein MDR THÜRINGEN. Er will in den nächsten Tagen die Auftragsvergabe an den Generalbauübernehmer im Stadion wieder einkassieren. Das Rechtsamt arbeitet schon an dem Fall.

CDU: Stadt macht sich mit Investruine in neuer Arena lächerlich

Für die Opposition fügt sich diese Entscheidung ein in die Serie von Pleiten, Pech und Pannen rund um die Arena. Die Stadt mache sich doch lächerlich, wenn sie in einem neu gebauten Stadion eine Investruine herumstehen lasse, sagte CDU-Fraktionsvize Thomas Pfistner. Aus Sicht der Opposition war es ein Fehler, den Zusatz-Auftrag in der Arena ohne Ausschreibung an das Bauunternehmen zu vergeben. Da sei es doch nachvollziehbar, dass ein Unternehmen die Sanierungskosten großzügig kalkuliere.

Ohne Sanierung bleibt die Westtribüne vorerst ungenutzt. Der Hauptmieter im Stadion, der FC Rot-Weiß Erfurt, hat sich laut Arena-Betreiber bereits dazu bereit erklärt, die Sitzplätze auf der Tribüne in der kommenden Spielzeit aus dem Verkauf zu nehmen. Die darunter liegenden Räume brauche der Verein auch nicht, sagte Christian Fothe von der Arena-GmbH. RWE zieht in die neue Osttribüne um.

Alle Möglichkeiten offen

Noch unklar ist, wo künftig die unter der Westtribüne nach der Sanierung vorgesehenen Umkleidekabinen für den Schulsport bleiben, sowie Lagerräume und die Tischtennishalle für das nahe gelegene Sportgymnasium. "Das kriegen wir woanders billiger gelöst", so Fothe. Die Schüler könnten sich beispielsweise in Containern umziehen, für die auf dem Arena-Gelände noch Platz wäre.

Für Fothe liegt der Charme der nun gefundenen Lösung, dass sie Stadt und Arena alle Möglichkeiten offen lasse, falls die Tribüne irgendwann einmal doch gebraucht werde. Dann könne man immer noch sanieren, so der Arena-Betreiber. In der Zwischenzeit lasse sich sogar der Zuschauerbereich weiter nutzen. Denn baurechtlich erfülle die alte Tribüne alle Anforderungen. Für den Fall sei nur ein wenig Mehraufwand nötig: Da die Westtribüne künftig von der Elektrik abgeklemmt sei, müsse bei Fußballspielen am Abend die geforderte Notbeleuchtung eben anders gelöst werden - beispielsweise mit Akkulichtern.

Über dieses Thema berichtet MDR THÜRINGEN auch im Programm:
MDR THÜRINGEN - Das Radio | Das Fazit vom Tag | 20.04.2017 | ab 18:00 Uhr
MDR THÜRINGEN JOURNAL | 20.04.2017 | ab 19:00 Uhr

Zuletzt aktualisiert: 20. April 2017, 08:05 Uhr

Quelle: MDR.de vom 20.02.2017
Architekt wehrt sich gegen Vorwürfe


Erfurt. Ulrich Zimmermann ist der Architekt, der 1993/94 den Bau der Westtribüne im Steigerwaldstadion geplant und umgesetzt hat. Jetzt verwahrt er sich in einem Schreiben an die Erfurter Beigeordnete für Kultur und Sport, Kathrin Hoyer (Grüne), gegen deren Vorwurf, "richtig viel Pfusch am Bau" sei bei der Errichtung der Tribüne ein Grund für die vielen jetzt festgestellten Mängel.

Der heute 70- jährige Zimmermann aus Murrhardt bei Stuttgart erklärte, diese Aussage Hoyers entbehre jeglicher Grundlage und sei "schlicht und einfach falsch". Woher Hoyer diese Info oder Aussage habe, wolle er wissen, heißt es in dem Brief, der der Redaktion vorliegt.


Beigeordnete lehnt einen Vor-Ort-Termin ab


Woher die Beigeordnete diese Information bzw. Aussage habe, würde ihn interessieren. Alle damaligen Arbeiten seien aus seiner Sicht "mit hochwertigen Materialien ausgeschrieben, eingebaut, überwacht und abgenommen" worden. Auch seien alle Vorschriften aus der damaligen Zeit eingehalten worden. Die Elektroinstallationen, die Lautsprecheranlagen, die Sanitär- und Heizungsinstallationen habe man damals von hochqualifizierten Ingenieurbüros ausführen, überwachen und abnehmen lassen.

Die 5,7 Millionen Euro, die für die Sanierung der Westtribüne durch den Generalauftragnehmer für das Stadion nun aufgeführt werden, bezeichnet der Architekt als "eine Frechheit". Zimmermann fragt in dem Brief: "Hier will sich wohl eine Firma eine goldene Nase verdienen (vielleicht haben sie vorher zu billig angeboten)?".

Der Architekt unterbreitete der Beigeordneten den Vorschlag, nach Erfurt zu kommen, um mit ihr gemeinsam "unser Baby von damals" zu besichtigen, zu analysieren, um dann eine genaue und exakte Kostenberechnung zu erstellen. Sie werde dann sehen, dass die bisher genannte Zahl "ein Witz" sei. "Geben Sie ein paar Euro für unseren Aufwand aus und Sie sparen viel Geld", schließt das Schreiben.

Von den Vorwürfen gegen ihn habe er von Geher-Olympiasieger Hartwig Gauder erfahren und deswegen die Beigeordnete angeschrieben, die auch geantwortet habe, seine Meinung aber nicht teile. Es wäre aber fair gewesen, sich gemeinsam alles anzuschauen, um herauszufiltern, "was durch uns an Schäden zu verantworten ist und was nicht".

Der 70-Jährige betont, alle Vorschriften genau eingehalten zu haben. "Wir haben damals die besten Ingenieurbauer aus Stuttgart mitgebracht", versichert er.

"Preis des Stadions ist eine einzige Lachnummer"

Die Kosten, die jetzt für eine Sanierung der Westtribüne kursieren, sind für Zimmermann nicht nachvollziehbar. 1700 Quadratmeter Fläche habe die Tribüne. Setze man um die 300 Euro pro Quadratmeter zur Sanierung an, liege man nicht falsch. Er biete nach wie vor seine Zusammenarbeit an, betont er und ergänzt noch: "Der Gesamtpreis für das Stadion ist eine einzige Lachnummer". Man sei in seinem Unternehmen bei Berechnungen auf maximal 30 Millionen Euro gekommen.

Die Beigeordnete war gestern für eine Stellungnahme zur Thematik nicht zu erreichen.

Michael Keller / 29.04.17


TA/Erfurt.de: Architekt wehrt sich gegen Vorwürfe
Zitat:Kosten für den Erfurter Stadionumbau liegen 20 Prozent über dem Plan

Die Kosten für den Umbau des Erfurter Stadions fallen höher aus als geplant. Die Dezernentin Kathrin Hoyer nennt die Gründe und setzt den Rücktrittsforderungen ihre Sicht der Dinge entgegen.
10. Mai 2017 / 04:30 Uhr

Erfurt. Der Umbau des Steigerwaldstadions zu einer Multifunktionsarena hat bisher 41.065.684 Euro gekostet. Mit dieser Summe tritt die zuständige Dezernentin Kathrin Hoyer (Grüne) Gerüchten entgegen, die Kosten würden sich der 50-Millionen-Euro-Marke nähern. Am Ende werde sich der Preis vermutlich auf 41,5 Millionen Euro einpegeln, sagte sie.

In einem Gespräch mit unserer Zeitung bezog Hoyer zu weiteren Punkten Stellung, für die sie in den vergangenen Monaten teils heftig kritisiert wurde. Hier ist ihre Sicht der Dinge.

Mehrkosten

Die aktuelle Summe liege 20 Prozent über dem ursprünglichen Plan. Dieser stamme jedoch aus dem Jahr 2009 – um 15 Prozent seien in dieser Zeit allein die Baukosten laut offiziellem Index angestiegen.

Ein erster Förderbescheid des Landes war 2013 von einer Gesamtsumme von 35 Millionen Euro ausgegangen. Da bei der Ausschreibung aber keine Firma diesen Rahmen einhielt, strich die Stadt Leistungen. Nach dem Zuschlag an Köster Bau habe der Fördermittelgeber 2014 dann noch einmal auf 39,4 Millionen Euro nachgelegt, um einige der gekürzten Leistungen doch wieder zu ermöglichen.

Eigenmittel

Das von der Stadt benötigte Geld blieb zunächst unverändert bei 5,82 Millionen Euro. Nun erhöhen sich aber die städtischen Kosten durch den Eigenanteil für die neue Tartanbahn (200.000 Euro), Planung und Entkernung der Westtribüne (1 Million Euro) sowie durch Sicherheitsauflagen (455.000 Euro), die nun doch erfüllt werden: Tore zwischen den Fanblöcken werden verstärkt, Split im Außenbereich wird durch Drainagepflaster ersetzt.
Risiken
Der Totalübernehmer Köster Bau mache darüber hinaus Forderungen von 1,7 Millionen Euro geltend. Die Verwaltung sieht die betreffenden Arbeiten aber als Teil des Vertrages zum Stadionbau an. Zu einem Schlichtungsverfahren kam es nie. Köster kann die Zahlung nur vor Gericht einfordern.

Kosten für die Entwässerung – "wenn sie notwendig wird", könnten ebenfalls noch anfallen. Die Westtribüne bleibt unfertig stehen. Noch ist nicht klar, wie mit ihr umgegangen wird.

Westtribüne

Falsche Materialien bei Deckendämmung und Fußbodenplatten, verrostete Heizkörper, eindringendes Wasser – Hoyer bleibt dabei: Die Tribüne wurde 1994 anders gebaut und abgenommen als vermutet. Als der Stadionumbau lange vor Hoyers Amtsantritt geplant wurde, wurde dies aber nie überprüft. Rückblickend ein Fehler, doch damals verständlich, meint Hoyer. "Die Tribüne war beim Fördermittelantrag ja erst 18 Jahre alt."

Durch die festgestellten Mängel erlosch der Bestandsschutz. Als Rahmen für die daher notwendige Sanierung wurden 3,2 Millionen Euro angesetzt. Köster plante laut Hoyer "schleppend und lustlos" und legte dann ein Angebot für 5,7 Millionen Euro vor. Die Stadt zog die Reißleine, was am 18. Mai vom Werkausschuss noch bestätigt werden muss. Für die erfolgte Planung und die Entkernung ist aber eine Million Euro fällig.

Der Auftrag für die Westtribüne sei an Köster Bau vergeben worden, weil sämtliche Elektro- und Sicherheitssysteme im Stadion aufeinander abgestimmt sein sollten. Einen "Deal", wonach Köster im Gegenzug in eine Schlichtung einwilligte, habe es nie gegeben – und auch kein Schlichtungsverfahren.

Tartanbahn

Die Reparatur der Laufbahn sollte 120.000 Euro kosten. Die beauftragte Firma unterbrach die Arbeiten im November wegen der Witterung. Als die Arbeiten vor zwei Wochen wieder begannen, habe sich die Situation über den Winter angeblich verschlechtert, meinte die Firma: Für die Flickschusterei ohne Gewährleistung seien nun 275.000 Euro fällig. Der Neubau mit Garantie, der gestern Abend vom Werksausschuss bestätigt werden sollte, schlägt mit 340.000 Euro zu Buche. Von den zwei Angeboten gab die mit der Reparatur beauftragte Firma das wirtschaftlichste ab. Die Stadt hofft, 150.000 Euro für die Tartanbahn gefördert zu bekommen.

Verzögerung

Mit mehr Handwerkern sei die Fertigstellung des Stadionbaus am 31. Juli 2016 möglich gewesen, meint Hoyer. Mehrere Baustellenbegehungen in anwaltlicher Begleitung hätten zwar ergeben, dass "unangemessen wenige Bauarbeiter für eine Großbaustelle in der Endphase" auf dem Gelände gesichtet wurden. Dennoch seien die Stadt und der Projektsteuerer bis Anfang Juli überzeugt gewesen, das der Zeitplan zu halten wäre. Köster Bau habe dies versichert.

Da die eigentliche Übergabe erst am 1. September erfolgen sollte, bedeute die faktische Inbetriebnahme des Stadions durch die Arena GmbH im November zwei Monate Verzug – für solch ein ambitioniertes Projekt ein vertretbarer Rahmen, meint zumindest Hoyer.


Holger Wetzel/10.05.2017

Quelle: TA vom 10.05.2017
Sicherheitsmängel im Stadion sollen bis Anfang 2018 behoben werden




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