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Medienbeiträge zum Thema Stadion
Nachfolge-Auftrag bei Stadionbau in Erfurt monatelang verschwiegen

Erfurt. Peter Stampf lässt angesichts des Umgangs der Wirtschaftsdezernentin Kathrin Hoyer (Grüne) mit den Erfurter Stadtratsmitgliedern die Gepflogenheiten politischer Rücksichtnahme fahren.
„Ich bin schockiert über Hoyers Umgang mit den Finanzmitteln der Stadt“, so das Mitglied des Werkausschusses. Der hat unter anderem die Aufgabe den städtischen Eigenbetrieb Sport zu begleiten.
„Wir hätten ebenfalls unterrichtet werden müssen, dass zum Jahresende das Budget für die anwaltliche Beratung für die Betreiberverträge für die Multifunktionsarena ausgeschöpft war. Den Werkausschuss hat Kathrin Hoyer nicht darüber informiert“, so Stampf.
Dabei sei damals in nicht öffentlicher Sitzung von Seiten der Stadtratsmitgliedern explizit nachgefragt worden, ob die ursprünglich kalkulierten 44 000 Euro für Anwaltshonorare „das Ende der Fahnenstange sein würden“. Dies sei vom Wirtschaftsdezernat bejaht worden.
Nicht zuletzt deswegen habe er Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) einen Brief geschrieben und gefragt, ob er personelle Konsequenzen aus dem Auflaufen der nicht genehmigten Mehrkosten ziehen werde.
Die nicht öffentlichen Entscheidungsvorlage für die Ausschüsse zu diesem Fall liegen der Redaktion vor. Darin wird 2014 empfohlen, die Kanzlei Heuking Kühn aus Düsseldorf mit „Beratungsleitungen“ zu betrauen. Weiter heißt es, dass die Kanzlei auf Stundenbasis zu je 295 Euro je volle Stunde zuzüglich Mehrwertsteuer und 15 Prozent Reise- und Nebenkosten abrechnet. „Insgesamt betragen die Kosten für das Verfahren 44 407,83 Euro“.

Anwaltshonorar soll noch nicht geflossen sein
Im Vergütungsvertrag ist sogar eine Deckelung der Anwalts-Gebühren auf 40 000 Euro festgehalten. Weiter heißt es: „Die Anwälte werden den Auftraggeber rechtzeitig darüber informieren, bevor das Budget überschritten ist.“
Das ist offensichtlich bereits zum Jahreswechsel 2015 geschehen. Laut Aktenlage bat das Wirtschaftsdezernat bereits am 7. Januar um „ein Nachtragsangebot für die weitere Begleitung des Wettbewerbsverfahren zum Betrieb der Multifunktionsarena“. In gleichem Schreiben schätzte die Anwaltskanzlei ihre weiteren Honorarkosten auf bis zu 50 000 Euro.
Wirtschaftsdezernentin Hoyer möchte sich wie die Stadtverwaltung insgesamt zu dem Fall nicht äußern. Die Angelegenheit unterliege der strikten Nichtöffentlichkeit. Allerdings soll Hoyer dem Finanzausschuss in der vergangenen Woche versichert haben, dass zwar die Aufträge erteilt worden seien, bislang aber kein Geld geflossen sei.
Da die Stadt keinen Haushalt für dieses Jahr verabschiedet hat, möchte Peter Stampf vom Oberbürgermeister nun wissen, aus welchem Haushaltstitel Hoyer das Geld überhaupt bezahlen will.

http://www.thueringer-allgemeine.de/star...Rg.twitter
Fehlerhafte Ausschreibung: Stehen Evag-Kunden in Erfurt bald im Regen?
19.05.2015 - 03:30 Uhr
Erfurt. Neue Ausschreibungspanne im Wirtschaftsdezernat: Wie erst jetzt bekannt wurde, musste die Suche nach einem Partner für den städtischen Werbevertrag bereits im April abgebrochen werden, informierte Dezernentin Kathrin Hoyer (Grüne) den Rat.

Die Wartehäuschen für die Evag-Haltestellen sollen Teil der Ausschreibung gewesen sein, obwohl sie der Stadt gar nicht gehören.

„Es wurde erkennbar, dass eine nur rechtliche Betrachtungsweise nicht ausreichen wird, das Verfahren im Interesse der Landeshauptstadt Erfurt in höchster Qualität und dem bestmöglichen Ergebnis abzuschließen.“

Etwas konkreter formuliert, soll die Ausschreibung Fehler enthalten haben. So sei etwa nicht beachtet worden, dass die Werbung in den Haltestellenhäuschen an Bus- und Straßenbahnhaltestellen mit ausgeschrieben wurde. Die aber gehören dem bisherigen Vertragspartner, der Stroer Deutsche Städte Medien (DSM).

Würde dem Unternehmen der Vertrag – wie beabsichtigt – zum Jahresende gekündigt, könnte sie die Häuschen abmontieren. Die Evag-Kunden stünden ohne umgebende Werbung da – und vor allem im Regen.

Dabei hatte sich Hoyer zur Vorbereitung der Ausschreibung externen Sachverstand eingekauft. Rund 20.000 Euro überwies sie jener Anwaltskanzlei, die bereits in die Vertragsgestaltung mit dem neuen Stadionbetreiber eingebunden war. Nur hatten die wohl die falschen Informationen seitens der Stadtverwaltung erhalten, vermutet FDP-Stadtrat Thomas Kemmerich. In Anspielung auf die wiederholte Ausschreibungspannen im Wirtschaftsdezernat kritisierte der Liberale: „Ein Unternehmerspruch sagt: Beim ersten Mal ist es ein Fehler, beim zweiten Mal schon Vorsatz.“

Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) begründet den Abbruch der Ausschreibung damit, sie genauer zu fassen. Da habe zuviel Wunschdenken der Ämter dringesteckt. „Die heutigen Verträge stammen aus den 90er-Jahren. Wir wollten sie bei der Ausschreibung von einem Werbeprofi begutachten lassen“, so Bausewein. Immerhin rechne die Stadt mit Einnahmen aus der Werbung in Höhe von 400.000 Euro pro Jahr.

Dafür sollen nun weitere 70.000 Euro für die Neuausschreibung in die Hand genommen werden. Erste Herausforderung für die Stadt wird jedoch sein, den bestehenden Vertrag mit der DSM nachzuverhandeln. Weil das Ausschreibungsverfahren noch bis 2016 dauern wird, verlängert sich der Kontrakt mit dem bisherigen Werbepartner um ein volles Jahr. Darin enthalten sind auch die Werberechte im Steigerwaldstadion. Das wird September 2016 mit neuem Betreiber eröffnen.

Dann sollten auch die Werberechte zu einem großen Teil an den FC Rot-Weiß Erfurt fallen, damit der die Jahresmiete von 453.000 Euro wird zahlen können. Bausewein: „Wir werden den DSM-Vertrag nur ohne das Stadion verlängern.“ Kemmerich aber sieht die Stadt in schlechter Verhandlungsposition. „Das lässt sich die DSM extra bezahlen“, glaubt er.

Matthias Thüsing / 19.05.15 / TA

Quelle: TA 19.05.2015
Grundsteinlegung

Am morgigen Donnerstag, den 21. Mai 2015, werden Vertreter des Fördermittelgebers, des Bauherrn und natürlich die zukünftigen Nutzer der Arena anlässlich der Grundsteinlegung der Multifunktionsarena eine Zeitkapsel mit Erinnerungsstücken befüllen und anschließend einen bleibenden Eindruck im Beton hinterlassen.

Wirtschaftsminister Tiefensee und OB Bausewein werden die Reden halten.

Die Veranstaltung beginnt für die geladenen Gäste um 13.00 Uhr.
Heute wird im Steigerwaldstadion in Erfurt der Grundstein gelegt

Erfurt. Die Arbeiten am zukünftigen Steigerwaldstadion schreiten um Wochen schneller voran als im Zeitplan vorgesehen.
„Der milde Winter hat dazu beigetragen“, erklärt Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD).

[Bild: mfho57io.jpg]
Die RWE-Fan vom Fanrat Johanna (4), Yannek (7) Hagemann mit einer Zeitkapsel, die am Donnerstag zur Grundsteinlegung der
Multifunktionarena eingelassen werden soll.Foto: Marco Schmidt


Er sei zuversichtlich, dass Ende des Jahres das Tagungszentrum in der Multifunktionsarena bereits steht.
Als Termin der Baufertigstellung ist der Zeitraum Juni bis September 2016 vorgesehen.

Der Abriss der Nord- und Ost-Tribüne jedenfalls ist abgeschlossen.
Insgesamt 4000 Lastwagen-Ladungen Erde wurden abtransportiert und zwischengelagert.
Gegenwärtig werden rund 1500 Kubikmeter Beton und mehrere hundert Tonnen Stahl zur Gründung der Bodenplatten verbaut.

Nun muss nur noch die Baugenehmigung erteilt werden. Denn weiterhin liegt nur die Erlaubnis für einen Teilbereich der Arbeiten vor. Darin enthalten ist auch der Grundstein. Denn der wird heute Mittag von Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) feierlich gesetzt. „Die ausstehende Baugenehmigung gefährdet das Gesamtprojekt nicht“, so Bausewein, So etwas sei bei solchen komplexen Verfahren nicht unüblich. Schließlich lasse sich auf diese Weise mit den Arbeiten frühzeitig beginnen.

Messe GmbH beteiligt sich


Ebenfalls die entscheidende Weiche wird anschließend in Sachen Betreibergesellschaft für das künftige Stadion gestellt.
Am Abend tagt der Aufsichtsrat der Messe GmbH und wird voraussichtlich das seit Monaten ausstehende Signal zum Eintritt in die Betreibergesellschaft geben. Nachdem ein Gutachten die gesellschaftsrechtliche Unbedenklichkeit zum Betrieb eines Tagungszentrums durch Tochterunternehmen der öffentlichen Hand bescheinigt hatte, gilt ein positives Votum im Aufsichtsrat als gesetzt.

Wie aus Kreisen des Aufsichtsrats verlautete, habe sich nun auch die Messe GmbH bereit erklärt, ihre Gesellschaftereinlage zum gemeinsamen Betrieb der Sport- und Kulturarena entsprechend ihrem 49-prozentigen Anteil an dem Unternehmen zu tätigen.
Bislang hatten die Stadtwerke das Gros der Einlage tätigen sollen.

TA 21.05.2015 - 05:40 Uhr
Was die künftige Betreibergesellschaft der Multifunktionsarena angeht, sollen heute ebenfalls die Signale auf Grün gestellt werden. Am Abend tagt der Aufsichtsrat der Messe GmbH.

Er wird voraussichtlich den seit Monaten geplanten Weg freigeben für den Eintritt der Messe GmbH in die Betreibergesellschaft. Ein Gutachten hatte dafür die gesellschaftsrechtliche Unbedenklichkeit bestätigt. Fraglich war, ob durch ein Tochterunternehmen der öffentlichen Hand eine Teilhabe möglich ist. Nun fehlt nur noch das positives Votum im Aufsichtsrat, das als gesetzt gilt.

Einen 49-prozentigen Anteil an der Betreibergesellschaft „Arena Erfurt GmbH“ soll die Messe GmbH halten.
Weiterer Partner wird die Stadtwerke-Gruppe.

Immer wieder im Zusammenhang mit dem Arena-Neubau wird über die Zuwegung diskutiert.
Die Bürgerinitiative der Martin-Andersen-Nexö-Straße sieht beides – Ausbau der Arndtstraße für eine Entlastung der MAN-Straße und den Stadionneubau – eng miteinander verknüpft.

Anders der Oberbürgermeister: „Die Martin-Andersen-Nexö-Straße ist nicht Planungsbestandteil der Multifunktionsarena.
Wir machen uns aber unter Einbindung der Bürgerinitiative Gedanken, die es unter den veränderten Rahmenbedingungen mit der MAN weitergeht.“

Frank Karmeyer / 21.05.15 / TLZ
Grundstein für Multifunktionsarena in Erfurt gelegt

Monatelang rissen Baumaschinen das alte Steigerwaldstadion Stück für Stück ein, jetzt beginnt der Neubau: Mit einer feierlichen Grundsteinlegung gingen die Arbeiten für die neue Multifunktionsarena in Erfurt weiter. Sie soll künftig als Sport- und Veranstaltungsstätte zugleich dienen.

Die Bauarbeiten für die neue Multifunktionsarena in Erfurt gehen in die nächste Phase. Oberbürgermeister Andreas Bausewein und Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee legten am Donnerstag mit Sportlern und Vertretern der beauftragten Firmen den Grundstein. Darüber wird in den kommenden Monaten die Haupttribüne des neuen Stadions errichtet, die 2.000 Zuschauern Platz bieten soll. Im Grundstein aus Beton liegt eine Zeitkapsel, die unter anderem aktuelle Zeitungen und Magazine sowie Geld enthält. Auch ein Staffelstab befindet sich darin, den Leichtathlet und Sprint-As Julian Reus signiert hat.

Bei der Grundsteinlegung steuerte Leichtathlet Julian Reus (links) einen Staffelstab für die Zeitkapsel bei.
Die noch namenlose Arena soll im Sommer 2016 fertig sein. Ihre Kapazität liegt bei rund 18.600 Besuchern. Oberbürgermeister Bausewein sagte zur Grundsteinlegung, der Weg sei zwar steiniger als gedacht, aber Erfurt brauche die Arena. Sie sei sowohl für den Sport als auch für den Tourismus von großer Bedeutung. Das Gesamtprojekt kostet rund 39 Millionen Euro. Den Großteil von dieser Summe zahlt das Land Thüringen. In der neuen Arena soll es künftig etwa 140 Veranstaltungen im Jahr geben, die nicht direkt mit dem Sport zusammenhängen. Dies ist eine Bedingung für die Förderung. Abgesehen vom Fußballverein Rot-Weiß Erfurt werden auch Leistungssportler vom Olympiastützpunkt Thüringen und vom Erfurter Sportgymnasium das umgebaute Stadion nutzen.

Fast 300 Bäume mussten für Umbau weichen


Seit Beginn der Arbeiten am alten Stadion vor fünf Monaten wurden mehr als 4.000 Lastwagen-Ladungen Erde ausgehoben und zwischengelagert. Knapp 270 Bäume wurden bislang gefällt, sie müssen in der Umgebung des Stadions durch neue ersetzt werden. Gegenwärtig verarbeiten die Baufirmen rund 1.500 Kubikmeter Beton und hunderte Tonnen Stahl für die Bodenplatte der neuen Haupttribüne und des Multifunktionsgebäudes.

Der Eigenanteil der Stadt liegt bei knapp sechs Millionen Euro. Da Erfurt aber noch keinen Haushalt hat, stimmte der Stadtrat im März einer Kreditaufnahme von knapp 1,7 Millionen Euro zu. Für Kritik hatten in jüngster Zeit die ausufernden Kosten für ein Anwaltsbüro gesorgt. Das Büro soll die Verträge mit dem Generalbauunternehmen und der Messe als Betreibergesellschaft prüfen. Mit mehr als 100.000 Euro haben sich diese Kosten inzwischen verdoppelt.

quelle

> Multifunktionsarena Erfurt: Eine Chronik <
39-Millionen-Arena soll Erfurt zum „Zentrum Europas“ machen

Eines hat Thüringens neuer Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) mit seinem Vor-Vorgänger Matthias Machnig gemein: Beide scheuen nicht den Superlativ.

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Schick. voll und verdammt laut – so soll die neue Arena in Erfurt werden, wenn sie im Juli des kommenden Jahres eröffnet wird.
Gestern wurde der Grundstein gelegt. Foto: Susann Fromm


„Erfurt wird der Mittelpunkt Thüringens, der Mittelpunkt Deutschlands, der Mittelpunkt Europas“, verkündete Tiefensee am Donnerstag bei der Grundsteinlegung zum Bau der „MuFu“, der noch namenlosen Multifunktionsarena an Stelle des heutigen Steigerwaldstadions.

Ein Bau, der durchaus mit einigen Superlativen aufwarten kann. 39 Millionen Euro soll er kosten, den Bärenanteil davon überweisen die Europäische Union und das Land. 18 000 Plätze sollen entstehen – bislang sind im Schnitt etwa 5000 Zuschauer bei den Heimspielen von Rot-Weiß zugegen.

Doch um Fußball ging es Donnerstagmittag nur am Rande. Wer derart viel Geld ausgibt, der muss mehr bieten als 22 junge Männer, die einem Ball hinterherflitzen.

Und so verwies Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) darauf, dass „Erfurt aus allen Nähten platzt“, die Einwohnerzahlen steigen. Die Messe und der Kaisersaal könnten sich vor lauter Anfragen zu Tagungen und Kongressen kaum retten. Und zwischen den 500 Mann, die in den Kaisersaal passen, und den 2000, für die die Messehalle geeignet sei, klaffe eine große Lücke.

Eine Lücke, die nun durch die Multifunktionsarena geschlossen werden soll. „Mit den Stadtwerken und der Messe als gemeinsame Betreiber haben wir eine ideale Kombination gefunden“, schwärmte Bausewein. Bevor dann reichlich Prominenz erst die Zeitkapsel – natürlich mit einer „Thüringer Allgemeine“ bestückt – in den Grundstein einsetzte, und sich per Handabdruck im feuchten Beton verewigte.

Bausewein, der bei der Vorstellung des Projekts im Mai 2011 schon einmal vollmundig versprochen hatte, „das wird binnen zwei Jahren fertig“, legte sich dann doch noch einmal auf einen Fertigstellungstermin fest. Im Juli 2016 solle – so beim Bau alles glatt geht – Eröffnung der neuen Arena sein.
Doch wie soll sie denn nun heißen? Peter Zaiß, Chef der Stadtwerke Erfurt und mithin demnächst auch mitverantwortlich für die „MuFu“, stellte gestern eines klar: „Steigerwaldstadion wird sie künftig wohl nicht mehr heißen.“ Denn die Namensrechte sollen ausgeschrieben und dann jahresweise vergeben werden. Mit einer sechsstelligen Summe rechne er, so Zaiß. Andere Drittligisten würden damit Beträge zwischen einer Viertel- und einer halben Million Euro pro Jahr erzielen.

Ein Betrag, der bei einem Zweitligisten noch steigen würde. Wie sieht es denn nun aus mit dem rot-weißen Plan, ab 2016 in der zweiten Liga zu spielen? „Wir rücken vom Plan, in die zweite Liga aufzusteigen, nicht ab“, sagte RWE-Präsident Rolf Rombach. Nur auf eine konkrete Jahreszahl mochte er sich nicht festlegen.

Sebastian Tauchnitz / 22.05.15 / TA
Erfurter Multifunktionsarena soll nächsten Sommer stehen

Der Grundstein der Multifunktionsarena ist gelegt. Gestern ergoss sich – zu den Klängen von Lady Gagas Hit „Poker Face“ – Beton über die Zeitkapseln, deren Inhalt zukünftigen Generationen Einblick in die Stadt- und Stadiongeschichte gewähren soll. Die Miene von Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) ließ hingegen keine Zweifel aufkommen: Er strahlte mit der Sonne um die Wette, angesichts der beginnenden zweiten Bauphase. In gut einem Jahr soll die Arena fertiggestellt sein. Der Preis von 39 Millionen Euro wird zu knapp 85 Prozent vom Land übernommen.

Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) begründet die Investition mit den vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten: „Neben dem Sport wird Platz sein für Kongresse, Tagungen und andere Veranstaltungen.“ Gerade mit Blick auf die derzeit voll ausgelastete Messe und den Ausbau Erfurts zum ICE-Drehkreuz, könne sich die Stadt durchaus „zum Mittelpunkt Europas“ entwickeln.

Ganz so weit denken die Rot-Weiß-Spieler noch nicht, freuen sich aber auf die neue Spielstätte, bestätigt Mannschaftskapitän Carsten Kammlott. RWE-Präsident Rolf Rombach gibt das Ziel „2. Bundesliga“ zwar aus, behält sich eine Zeitvorgabe jedoch lieber vor. Anders der Bauherr der Multifunktionsarena, die Landeshauptstadt: Ab Sommer 2016 sollen bis zu 18 611 Zuschauer auf den Steh- und Sitzplätzen Fußballspiele, Leichtathletik-Wettkämpfe und Konzerte verfolgen. Das Multifunktionsgebäude wird bis zu 2000 Gäste aufnehmen können.

Ab kommender Woche werden drei etwa 30 Meter hohe Kräne das Baustellenbild neben dem Südpark prägen. Dann beginnen auch die Arbeiten an der neuen Nordtribüne. Die Tiefbauarbeiten an der Ost- und Nordseite sollen in etwa fünf Wochen beendet sein.

quelle
Erfurter Steigerwaldstadion wird seinen Namen wohl an einen Sponsor verlieren

Erfurt. Enttäuscht zeigte sich gestern der Fanrat des FC Rot-Weiß Erfurt über die Entscheidung, den Zusatz „am Steigerwald“ bei der Vermarktung des Stadionnamens nicht festschreiben zu wollen. Das hatte der Stadtrat mit der Stimmenmehrheit der Fraktionen von SPD, Linken und Grünen beschlossen. Die Begründung: „Ein solcher Namenszusatz könnte die Verhandlungen mit den potenziellen Sponsoren erschweren und gegebenenfalls zu einer verminderten Sponsorenleistung führen.“

Beantragt hatte die Festschreibung des Namenszusatzes die Bunte Fraktion im Stadtrat. „Wir möchten den traditionsreichen Namen auch für die Multifunktionsarena erhalten“, begründete es Fraktionschef Daniel Stassny. Die Verbundenheit zum Verein und zum Stadion sei neben den sportlichen Leistungen auch von der Tradition bestimmt, zu welcher der Name Steigerwaldstadion gehöre. „Bei den Diskussionen zum Bau der Arena wurde der Erhalt des Namens Steigerwaldstadion als ein sehr wichtiger Punkt von den Fans vorgetragen“, so Stassny.

Auch der Fanrat von Rot-Weiß bedauert, das die Ratsmehrheit sich gegen den Antrag entschieden hat. „Wir wünschen uns diesen Namenszusatz nicht aufgrund egoistischer Erwägungen, sondern als Identifikationsmerkmal für alle Nutzer und Einwohner der Stadt.“ Wie solle sich denn eine Verbindung zu einer Veranstaltungsstätte, sei es eine Oper, eine Messe oder eine Multifunktionsarena sein, aufbauen, wenn sich mit jedem Sponsorenwechsel der Name komplett ändert, fragen die Fans. „Es geht hier um ein wesentliches Gebäude der Stadt.“

Aus Sicht der Fans ist es und bleibt es der Fußball, der diese Veranstaltungsstätte mit Leben erfüllt. „Es werden hier nicht Steine und Stahl vermarktet, sondern Emotionen und Werte. Aus diesem Grund werden wir weiterhin den zukünftigen Betreiber der Multifunktionsarena dahingehend sensibilisieren, den Namenszusatz ,am Steigerwald‘ bei der Vergabe der Namensrechte zu berücksichtigen“, schreiben die Fans.

Matthias Thüsing / 29.05.15 / TA
Sparprogramm beim Stadionumbau in Erfurt wegen unerwarteter Mehrkosten

Erfurt. Günstige Lampen, Teppiche und Tapeten sollen Kosten senken. Aber auch auf Ausstattungen muss verzichtet werden.


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Bauarbeiter sind amDienstag im Steigerwaldstadion mit dem Bau des Multifunktionsgebäudes an der Stelle des alten Marathontors beschäftigt. 
Zeitlich liegen die Arbeiten im Plan, nicht aber bei den Kosten. Foto: Susann Fromm

Unerwartete Mehrkosten beim Stadionumbau führen dazu, dass bei der Multifunktionsarena an der Ausstattung gespart werden muss. Das Investitionsvolumen von 39 Millionen Euro, das zu fast 90 Prozent gefördert wird, soll nicht steigen, versicherten am Dienstag Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD), Wirtschaftsdezernentin Kathrin Hoyer (Grüne) und Rainer Lesch von der Projektsteuerungsfirma Drees & Sommer.

Der größte Brocken bei den Mehrkosten sind die bei der Planung viel zu gering angesetzten Baunebenkosten. Realistisch betrachtet, fallen allein knapp 2 Millionen Euro mehr für diese Nebenkosten an.

Weitere Mehrausgaben ergeben sich durch Planung und Bau der vom Betreiber gewünschten Vollküche und eine notwendige Anpassung der Entwässerung. Die Abwärme der Eishalle reicht nur für die Rasenheizung, nicht aber wie geplant auch für den Wärmespeicher des Multifunktionsgebäudes aus.

Ein neues Gutachten ergab zudem, dass die bisherige Haupttribüne keinen Bestandsschutz beim Brandschutz genießt. Für die Funktionsräume innerhalb der Tribüne muss deshalb ein Brandschutzkonzept erstellt und umgesetzt werden.

Baumaßnahmen sind möglicherweise auch bei der Zufahrt der Auswärtsfans nötig, die mit Bussen im eingezäunten Bereich der Stadionallee abgesetzt werden. Der Bus muss an dieser 22 Meter breiten Stelle wenden, braucht dafür aber 25 Meter. Bei Tests mit der Evag soll festgestellt werden, ob die 22 Meter vielleicht doch reichen.

Insgesamt belaufen sich die bisherigen Mehrkosten auf unter drei Millionen Euro, sagteHoyer. Genauere Zahlen wollte sie nicht nennen.

Um die Fehlsumme auszugleichen, sieht der Projektberater Lesch noch „Optimierungspotenzial bei der technischen Gebäudeausrüstung“. Man werde die Qualität reduzieren müssen, wolle aber keine Abstriche bei der Funktionalität machen.

„Es gibt Lampen für 1000 Euro, und es gibt welche für 400 Euro“, nannte er ein Beispiel. Gespart werden soll auch an den Bodenbelägen und Wandoberflächen.

Mit Teppich- und Tapetenschnäppchen allein lassen sich die Mehrkosten aber nicht ausgleichen. Deshalb ist bereits beschlossen, auf konkrete Ausstattungen zu verzichten. Dabei handelt es sich zumeist um Ausstattungen, die später noch unkompliziert nachrüstbar sind.

Dazu gehören bislang:

  • Das abgerissene Werferhaus wird nicht durch einen Neubau für die Wurfgeräte der Leichtathleten ersetzt.
  • Die Nordtribüne wird eine reine Stehtribüne. Vorgesehene Klappsitze für Konzerte entfallen.
  • Für „Kunst am Bau“ stehen statt 560.000 nur noch 120.000 Euro bereit. Davon ist aber nicht die rot-weiße Farbgestaltung des Daches betroffen.
  • Der VIP-Parkplatz wird sandgeschwemmt, nicht wie geplant asphaltiert.

„Ein Stadion ist kein Einfamilienhaus“, sagte OB Bausewein. „Es gab Probleme, die man so nicht vorhergesehen hat. Aber es ist unser Ziel, dass wir mit dem Geld auskommen.“

Tribüne zeigt Schriftzug „ERFURT“ in rot-weiß


Lesch schloss weitere Mehrkosten nicht aus. „Das Risiko und das Überraschungspotenzial werden im Lauf des Baus aber geringer“, meinte er.

Von der Zeit her liegt der Bau im Plan. Das Multifunktionsgebäude ist in Ansätzen schon zu erkennen. Wegen der Genehmigungsplanung gibt es dort einen Zeitverzug. Dafür sind die Arbeiten an der Nordtribüne weiter vorangeschritten als geplant. Die endgültige Baugenehmigung wird für Juli erwartet.

Der Betreibervertrag soll am 3. Juli unterzeichnet werden. Zuvor muss der Stadtrat noch den neuen Konditionen zustimmen, die durch eine Einlage der beteiligten Messe aber günstiger für die Stadt ausfallen.

Am 30. Juni wollen die Fans von Rot-Weiß Erfurt die Sitze der Westtribüne abbauen. Am 3. Juli kommen die neuen Sitze. Sie sind rot und tragen in Weiß den Schriftzug „ERFURT“. Der Schriftzug ist am besten von der neuen Haupttribüne zu erkennen, die gegenüber am Multifunktionsgebäude entsteht.


Holger Wetzel / 16.06.15 / TA
[Bild: r7fn68jp.jpg]
Gründung der Betreibergesellschaft heute besiegelt


(PresseBox) (Erfurt, 03.07.2015) 

Start frei für die Arena Erfurt GmbH: Um 13 Uhr war es heute soweit - der Rahmenvertrag für die Gründung der Betreibergesellschaft für die Multifunktionsarena wurde heute zwischen Landeshauptstadt Erfurt, SWE Stadtwerke Erfurt GmbH und Messe Erfurt GmbH abgeschlossen. Im Beisein des Erfurter Notars Dr. Thomas Renner setzten die Verantwortlichen der drei Partner ihre Unterschrift unter den 1200 Seiten starken Vertrag.

Damit kann die Arbeit der Arena Erfurt GmbH offiziell beginnen. Die Aufgaben der Betreibergesellschaft sind vielseitig: Sie soll die Verwaltung der in Bau befindlichen Multifunktionsarena übernehmen, sie ist zuständig für Instandhaltung und Wartung, übernimmt die Koordination und Abstimmung mit den Partnern vor Ort (FC Rot-Weiß Erfurt, Erfurter Sportbetrieb, Sportgymnasium etc.), vermarktet die Innenräume und Tribünenveranstaltungen, vermarktet Werbe- und Namensrechte.

In der neuen Multifunktionsarena soll nicht nur Fußball gespielt werden oder sollen inter­nationale Sportveranstaltungen stattfinden, vor allem Messen und Tagungen in den verschieden großen Räumen und Sälen bilden das Hauptgeschäft. Denn gerade bei Tagungen mittlerer Größe (bis zu 1300 Besucher) besteht in Erfurt großer Bedarf.

"Der genaue Tag, an dem die Multifunk­tionsarena offiziell ihren Betrieb aufnimmt, soll zwischen dem 1. Juli und dem 1. September 2016 liegen. Aber die Vermarktung der Tagungen und Messen muss schon jetzt erfolgen, diese Dinge ha­ben einen langen Vorlauf", sagt Wieland Kniffka, Geschäftsführer der Messe Erfurt GmbH. "Wir freuen uns auf die neue Aufgabe", sagt Peter Zaiß. "Und es macht uns stolz, dass die Stadt so ein großes Vertrauen in unsere Kompetenzen setzt." Oberbürgermeister Andreas Bausewein: "Diese beiden Partner in Kombination sind die optimale Lösung für die Betreibung der Erfurter Arena: Die wirtschaftlich gut aufgestellten Stadtwerke als eigener städtischer Konzern mit einem großen Erfahrungsschatz und die Messe als professioneller Vermarkter von Konzerten, Veranstaltungen und Tagungen."

Die Arena Erfurt GmbH wird von zwei Geschäftsführern geleitet. Beide vertreten auch die beiden Gesellschafter - wobei die Stadt über die SWE Stadtwerke Erfurt GmbH 51 Prozent der Anteile hält, die Messe Erfurt GmbH 49 Prozent.

Fakten zur Multifunktionsarena:

- Baubeginn: 5. Januar 2015
- Fertigstellung: geplant Juli 2016
- Bau bisher im Zeitplan
- Baukosten: 39,1 Mio. Euro, davon 33,3 Mio. GRW-Infrastrukturförderung durch den Freistaat Thüringen
- Innenraum Nutzung: Fußball, Leichtathletik, Konzerte
- Innenraum Kapazität: 18.559 Plätze, davon
5.400 Stehplätze für Heimfans Tribüne Süd+Südwest
1.860 Sitzplätze für Heimfans Tribüne Südost+Ostsüd
40 Rollstuhlfahrerplätze
10 Sehbehindertenplätze
1.244 Businessplätze + 346 Premiumplätze Haupttribüne Ost
2.133 Sitzplätze für Heimfans Tribüne Ostnord+Nordost
751 Sitzplätze für Heimfans Tribüne Nord
637 Sitzplätze Gästefans Tribüne Nord
2.181 Stehplätze Gästefans Tribüne Nordwest
3.957 Sitzplätze Westtribüne

- Hauptraum: ca. 1.600 Quadratmeter
- Hauptraum Bestuhlung: max. 1.300
- Hauptraum Stehplätze: 2.000
- Tagungsbereich: 15 Logen, davon 5 verbindbar
- Tagungsbereich: zwei Konferenzräume für 40 bis 100 Personen
- Tagungsbereich: ein Pressekonferenzraum

Fakten zur Betreibergesellschaft:

- zwei Partner: SWE Stadtwerke Erfurt GmbH (51%), Messe Erfurt GmbH (49%)
- Rechtsform: GmbH mit einem Stammkapital von zunächst 25.000€
- Geschäftsführer: Peter Zaiß (SWE), Wieland Kniffka (Messe Erfurt GmbH)
- Aufgabe: Betrieb der Multifunktionsanlage
- Speziell: Verwaltung der Arena, Koordination und Abstimmung mit Partnern vor Ort, Vermarktung der Innenräume und Tribünenveranstaltungen, Organisation von Großevents, Vermarktung von Werbe- und Namensrechten, Catering, städtischer Schul-, Vereins- und Leistungssport
- Die Stadtwerke Erfurt Gruppe steuern für den Betrieb der Betreibergesellschaft ihr Know-how aus den Bereichen Finanzen, Rechnungswesen, Betriebswirtschaft und Steuern bei. Außerdem: Personalverwaltung und Sozialangelegenheiten, Rechtsangelegenheiten und Versicherungen, Unternehmensorganisation, Datenverarbeitung, Revision, Datenschutz, Gremienbetreuung, Unternehmenskommunikation, Pressearbeit und Mobilitätsmanagement (u.a. Verkehrskonzept).
- Die Dienstleistungen der Messe Erfurt GmbH sind Veranstaltungsmanagement, Marketing und Kommunikation, Key-Account Management und Vertrieb, Gebäude- und Dienstleistungsmanagement, Nachhaltigkeitsmanagement und die Validierung touristischer Nutzen.

Fakten zur Messe:

- 1997 Eröffnung der Messe Erfurt
- mit 25.070 Quadratmeter Hallenfläche die Nummer 18 bundesweit - die Nummer zwei in den neuen Bundesländern
- Umsatz (2014): 7,5 Mio. Euro
- Veranstaltungen (2014):209
- Besucher (2014): 617.000
- Messen und Ausstellungen (2014): 36
- Kongresse & Tagungen (2014): 115
- Konzerte und Events (2014): 58
- Mehrzweckhalle 1: Tagungsraum für bis zu 5.172 Teilnehmer, Ballsaal für 1.000 Gäste, Konzerthalle für 12.500 Fans
- Congress Center: bis zu 12 Räume mit max. 1.600 Personen
- Hallen 2 und 3 für Messen, Kongresse und Sport

Fakten zur SWE Stadtwerke Erfurt GmbH:

- 1991 gegründet
- seit Gründung rund 1,4 Milliarden Investitionen in Erfurt
- 100-prozentige Tochter der Landeshauptstadt Erfurt
- Multifunktionaler Dienstleister für die Landeshauptstadt Erfurt: Strom, Gas, Wasser, Wärme, Stadtbahn und Busverkehr, Parkhäuser, egapark, Bäder, Entsorgung, Verwertung und Tierheim - insgesamt zählt die Gruppe 16 Unternehmen. Devise: "SWE Für Erfurt."
- Planung, Vorbereitung und Durchführung der Bundesgartenschau Erfurt 2021
- 1774 Mitarbeiter, darunter 96 Auszubildende
- ca. 420 Mio. Euro Umsatz

quelle
Zitat:4.000 Sitze für die Multifunktionsarena

Der Umbau des ehemaligen Steigerwaldstadions zur neuen Multifunktionsarena schreitet in großen Schritten voran. Am Dienstag wurde damit begonnen, neue Sitze auf der Westtribüne zu montieren. 244 weiße Sitze bilden zwischen 3.693 roten Exemplaren den Schriftzug "Erfurt". Jeder Sitz hat im Gegensatz zu den Vorgängermodellen eine Rückenlehne. Bis zum Ende der Woche soll die Montage der aus schwer entflammbaren Kunststoff bestehenden Sitzschalen beendet sein, hieß es aus der Stadtverwaltung. Der Hersteller hat unter anderem bereits das Millerntor-Stadion des FC St. Pauli und die BayArena in Leverkusen mit Sitzschalen ausgestattet.

Die Stadt Erfurt will beim Bau der neuen Multifunktionsarena den Rahmen für die Kosten einhalten. Das sagte Wirtschaftsdezernentin Kathrin Hoyer (Grüne) bei einem Besuch der Baustelle. Derzeit wird das Stadion für rund 39 Millionen Euro umgebaut. Das Land unterstützt das Projekt mit 33,3 Millionen Euro, die Stadt beteiligt sich mit 5,8 Millionen. Nach Fertigstellung soll die Arena fast 18.600 Plätze bieten. Neben Sport können dort bis zu 140 Veranstaltungen pro Jahr wie Konzerte, Messen und Tagungen abgehalten werden.
Sicherheitskonzept wird nachgereicht

Ein Sicherheitskonzept für die neue Arena gibt es noch nicht. Die damit beauftragte Firma brauche länger, hieß es am Dienstag. Weil das Bauamt das Konzept aber für die nächsten Baugenehmigungen einfordere, sei das Gesamtkonzept nunmehr in einzelne Abschnitte geteilt worden, sagte Projektbeauftragter Stephan Scharfschwerdt. Der erste Teil des Sicherheitskonzeptes, der nur den Bau betrifft, werde in den nächsten Tagen fertig sein. Darin enthalten seien Vorgaben wie die Breite von Fluchtwegen oder Sammelplätze vorm Stadion. Das komplette Sicherheitskonzept muss bis zum Eröffnungstag im Sommer 2016 vorliegen. Mit dem Sicherheitskonzept ist die Bonner Firma "wissenswerk" befasst.

Das Erfurter Steigerwaldstadion wird zur Multifunktionsarena umgebaut. Das 40-Millionen-Euro-Projekt soll bis Mitte 2016 abgeschlossen sein. Am 21. Juli 2015 sind neue Sitze angekommen: im stilechten Rot-Weiß.

Quelle : mdr.de
Christian Fothe ist der Mann, der die Tagungen ins neue Stadion von Erfurt holt

Erfurt. Mit dem Monatswechsel hat die Arena GmbH ihren ersten Angestellten.
Der 29-Jährige kommt von der Erfurter Messe.

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Christian Fothe tritt am Samstag seinen Dienst in der Arena Erfurt GmbH an. Sein Arbeitszimmer ist noch im Bau. Foto: Marco Schmidt

„Wenn ich überlege, jetzt ein Fußballstadion zu vermarkten, war das schon eine Art Jugendtraum“, sagt Christian Fothe. Sport habe ihn schon immer interessiert, Fußball inklusive. Auch wenn er sich persönlich besser im Basketball auskennt.

Hier stand der hoch gewachsene 29-Jährige jahrelang selbst als Schiedsrichter auf dem Platz. Und weil man vom Basketball nicht leben kann, hat der gebürtige Leipziger zunächst eine Banklehre, später ein Studium der Kommunikationswissenschaften und schließlich seinen Traumjob bei der Erfurter Messegesellschaft gefunden. Noch bis Samstatg ist er Teil des Vermarktungsteams für die Messe.

Zum Monatsersten wechselt er als erster Angestellter zur Arena Erfurt GmbH. Beruflich ist der Schritt zum Key Account Manager und Betriebsleiter ein Aufstieg – und eine Herausforderung. „Ich habe großen Respekt vor der Aufgabe“, sagt Fothe. Wie plant man ein Konzert unter freiem Stadionhimmel? Was ist an Sicherheitsmaßnahmen notwendig, wenn der FC Carl-Zeiss Jena zu Gast ist? Wie verkauft man bundesweite Tagungen für den kommenden September, wenn man erst im Dezember weiß, wann genau der Fußball die Arena nutzen wird? „Fast alles was kommt, wird Neuland für mich sein, sagt Fothe. Das berge einerseits Risiken, weil er naturgemäß viel falsch machen kann. Andererseits sieht er in dem Mangel an Erfahrungen aber auch die Chancen. „Wer mir genau sagt, was er für seine Veranstaltung braucht, bekommt exakt das, was er haben will.“

Fothe hat ausreichend Vorlauf. Ein Jahr lang kann er Erfahrungen sammeln, andere Stadien dieser Art besuchen. In Erfurt wird er 19 Heimspiele lang ein Trainingsprogramm der besonderen Art durchlaufen. So wird er nacheinander alle und jeden begleiten, die an einem Spieltag von Rot-Weiss die Organisation rund um das Spielfeld übernehmen. „Ich werde niemals die Einsatzplanung am Samstagnachmittag übernehmen. Aber es ist natürlich gut zu wissen, wie die Polizei rund um das Stadion arbeitet – und was sie idealerweise dafür benötigt.“


Ein Trainingsprogramm der besonderen Art


Der Mann mit der Personalnummer Eins ist vom Erfolg der Stadiongesellschaft überzeugt. Der Bedarf für den Veranstaltungssaal mit bis zu 1300 Plätzen sei nachgewiesen. Oft musste die Messe in den vergangenen Jahren Anfragen für Veranstaltungen aus Kapazitätsgründen absagen. „Im ersten Wirtschaftsjahr 2017 planen wir vorsichtig mit 99 Veranstaltungen“, sagt Fothe. Doch weil die Arena-Vermarktung Hand in Hand mit der Messe laufe, werde aus einem potentiellen Konkurrenten ein wichtiger Partner.

Ein weiterer Vorteil aus Fothes Sicht: Weil die Stadtwerke die gesamte Kernverwaltung des Unternehmens übernehmen, kommt die Arena Erfurt mit recht wenig Personal aus. Nur sechs eigene Mitarbeiter sollen es zur Eröffnung der Multifunktionsarena werden. Es ist viel Arbeit für wenig Angestellte.

Eine Gewissheit hat Fothe von den Vermarktern anderer deutscher Multifunktionsarenen bereits mit auf seinen Weg bekommen: In den drei Monaten vor der Eröffnung sei an Ausschlafen nicht zu denken, was jedoch für den jungen Familienvater kein Problem sein sollte.

Matthias Thüsing / 31.07.15 / TA
Stadion Erfurt: Termin für Einweihung der Nordkurve

02.09.2015 - 05:15 Uhr

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Bauarbeiter setzen am Dienstag Tribünenstufen auf die neue Haupttribüne. Im Hintergrund sind die 

Zahnbalken zu sehen. Foto: Holger John



Wenn Rot-Weiß die Sachsen am 22. Spieltag der 3. Bundesliga empfängt, soll die Nordkurve an der Eislaufhalle fertiggestellt sein, sagte gestern der Projektleiter des Generalübernehmers Köster Bau, Andreas Hempel. Baustart sei am 11. September.

Der 22. Spieltag findet um den 23.Januar statt. Für das Spiel, zu dem besonders viele Zuschauer erwartet werden, bleiben für einen Tag beide Stadionkurven geöffnet. Anschließend beginnen der Abriss und Neubau der Südkurve. Dort entstehen 5000 Stehplätze für die Rot-Weiß-Fans. In der Nordkurve sind 2150 Stehplätze und 600 Sitzplätze für die Fans der Auswärtsmannschaften vorgesehen.

Die neue Haupttribüne kann erst mit der Eröffnung der Multifunktionsarena im Sommer 2016 genutzt werden. Sie werde zwar eher fertiggestellt, meinte gestern der Prokurist von Köster Bau, Joachim Grabalowski. Doch erfolge der Zugang zur Haupttribüne durch den multifunktionalen Kongress-Anbau. Dieser bleibe für die Zeit des Innenausbaus gesperrt.

Noch sind die neuen Bereiche des Stadions nur in Ansätzen zu erkennen. Die Nordkurve besteht derzeit aus einem Erdwall. Seine Lage und der Aushub davor deuten jedoch schon an, dass die Tribüne rund 12 Meter näher an der Spielfläche liegt als ihr Vorgängerbau. Direkt an der Außenkante der Tartanbahn setzt der Baubereich an.

Bereits im Oktober sollen der Stahlbau und damit die Dachkonstruktion begonnen werden. Während die bisherige Haupttribüne erhalten bleibt und auch ihr Dach behält, wird sich eine Stahldachkonstruktion über die neue Haupttribüne und die beiden Kurven ziehen.

Die Krönung der neuen Nordkurve erfolgt Anfang Januar. Dann soll nämlich laut Köster Bau die LED-Videowand angebracht werden. Sie ist 8 mal 4,50 Meter groß und macht es sogar möglich, dass bewegte Bilder auf der Leinwand gezeigt werden.

Die Gästefans haben diesen Luxus vorerst nicht: Die Leinwand hängt über ihren Köpfen. Eine zweite Leinwand ist zwar an der Südkurve über den Erfurter Stehplatz-Fans geplant. Doch reicht das Budget vermutlich lediglich für die technische Vorbereitung.

Die Installation erfolgt nur dann, wenn am Ende der Bauzeit Geld übrig ist. Im anderen Falle müsste die Investition aufgeschoben werden.

Erfurter Firma liefert die Fertigteile


In jüngster Zeit blieben die Bauherren von Überraschungen verschont, berichtete gestern die für den Stadionbau zuständige Dezernentin Kathrin Hoyer (Grüne). Neue Zwangssparmaßnahmen seien deshalb ebenfalls nicht nötig. Wegen in Einzelbereichen gestiegener Kosten wurde vor einigen Monaten zum Beispiel beim Werferhaus, bei der Ausstattung des Kongressbereiches oder bei den Klappsitzen in den Stehplatz-Bereichen der Rotstift angesetzt.

Die zweite Etappe der Stadion-Entwässerung werde allerdings erst nach der Eröffnung erfolgen. Sie solle 2016 geplant werden, meinte Hoyer. Der fehlende Abschnitt wirke sich aber nicht auf die Funktionsfähigkeit der Arena aus.

Weiter in der Prüfung ist der Brandschutz im Innenbereich der alten Haupttribüne. Im Gegensatz zu früheren Erwartungen genießt er keinen Bestandsschutz.

Gegenüber wachsen im Osten der Stadionanlage die neue Haupttribüne und das dahinter liegende Kongressgebäude Tag für Tag mehr. Elf der zwölf Zahnbalken stehen bereits und zeigen die Dimension der Haupttribüne an. In der Mitte ist bereits der Tunnel zu erkennen, durch den ab Sommer 2016 die Mannschaften auflaufen werden.

Die zwölf Balken, 56 Pylonen und 340 Tribünenstufen werden von der Fertigteilbaufirma BFE aus der Bunsenstraße geliefert. „Insgesamt stellen wir 1600 Teile für das Stadion her“, sagte Hartmut Rudolph, technischer Leiter und Prokurist von BFE.

Der Beton wird in speziell für das Bauvorhaben angefertigte Holzformen gegossen. Die Stufen wiegen je nach Größe 11 bis 17 Tonnen, die Zahnbalken 21 Tonnen, die Pylonen 32 Tonnen.

Der Rohbau des Multifunktionsbereiches soll Ende des Jahres fertig sein, sagte Projektleiter Hempel. Voraussichtlich Ende Oktober beginne mit den Elek-troarbeiten in den Tribünen der Innenausbau.


Holger Wetzel / 02.09.15 / TA



Salve TV: Aktueller Stand zum Bau der Mufa (Video)




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